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12/02/1999 17:14

Nicht immer ist ein Kanzler zur Stelle

Dr. Martin Reuter Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Tagungsergebnis: Neue Insolvenzordnung bringt wenig Vorteile

    Der in 30 Jahren Berufspraxis erfahrene Insolvenzverwalter Hans P. Runkel, Wuppertal, zog am 1. Dezember nach dem Symposium "1 Jahr Insolvenzordnung" das Fazit: "Die Insolvenzordnung, insbesondere das Insolvenzplanrecht ist gescheitert."
    Die seit einem Jahr gültige Insolvenzordnung hatte grosse Ziele, sie sollte mehr Unternehmen sanieren und weniger in die Pleite rutschen lassen. Doch genau dieses Ziel, so die Meinung der Experten auf der Wittener Tagung, hat das Gesetz verfehlt. In den unklaren Formulierungen und in ihrem "Auslegungsgestrüpp" kennt sich allenfalls ein Fachjurist aus, beklagte Runkel. Die Vorschriften zum Insolvenzplan, der das Verfahren strukturieren soll, sind kompliziert und rauben Zeit. Wegen dieser Hürden werden nur wenige Anträge auf ein Insolvenzverfahren gestellt und die wenigen enden negativ. Wenn man mit einem solchen Plan sanieren will, muss das Unternehmen in alter Rechtsform fortgeführt werden. Dann behalten die Gesellschafter das Unternehmen, das sie selbst in die Krise geführt haben. Das aber kann zum ausweglosen Streit mit den Gläubigern führen, die sich gegen eine solche Lösung stemmen. Und nicht immer kann ein Bundeskanzler seinen Coup landen wie in Frankfurt....

    Die beteiligten Akteure (Insolvenzverwalter, Lieferantenpoolverwalter, Richter, Bankenvertreter, Betriebsrat, Geschäftsführer und Berater) konnten bei der Tagung in Witten in einer lebensnahen Nachverhandlung des Insolvenzverfahrens das fiktive Unternehmen "Solarfall KG" nicht retten. Nachdem die Banken sich nicht mit dem Gesellschafter einigen konnten, wurde das Unternehmen an einen Investor "Mutig" verkauft. Wissenschaftliche Beobachter rundeten das Bild mit Analysen und Kommentaren ab. Damit haben die Teilnehmer dieses am Lehrstuhl von Prof. Dr. Dirk Baecker entwickelten Symposiums live erfahren und mit Experten diskutieren können, wie in einer Insolvenz die Beteiligten verhandeln - und in welchen Teilen die neue Insolvenzordnung an ihre Grenzen stößt.

    Weitere Informationen bei Gunter von Leoprechting: 0177/5470458


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Media and communication sciences, Politics, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

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