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Wissenschaft
Professor Dr. Eberhard Zeidler, Mathematiker und Direktor des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften, wurde heute im Rahmen einer festlichen Veranstaltung mit dem Wissenschaftspreis 2006 der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ausgezeichnet. Eberhard Zeidler erhält die Auszeichnung für sein wissenschaftliches Lebenswerk. Die Stiftung ehrt vor allem seine Leistungen auf den Gebiet der nichtlinearen Funktionalanalysis sowie seine wissenschaftlichen Beiträge zu Fragen der Anwendung mathematischer Forschung in den Naturwissenschaften.
Der Alfried Krupp Wissenschaftspreis wurde von der Krupp-Stiftung im Jahr 1998 in Erinnerung an ihren Stifter, Dr.-Ing. E.h. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, eingerichtet. Der Preis ist mit jeweils 52.000 Euro dotiert und wird an herausragende Wissenschaftler in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, sowie in den Geistes-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften vergeben. Der diesjährige Preisträger in dieser Klasse ist der Ägyptologe Professor Dr. Dr. h. c. mult. Jan Assmann (Heidelberg / Konstanz), der die Auszeichnung in Anerkennung seiner bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet der Ägyptologie und der Archäologie sowie seiner interdisziplinären Forschungsarbeiten erhält.
Eberhard Zeidler wurde 1940 in Leipzig geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1959 bis 1961 an der Universität Leipzig Mathematik und Physik, wurde dann aber wegen kritischer Äußerungen zum Mauerbau zwangsexmatrikuliert. Er wurde zunächst Transportarbeiter, diente dann in der Nationalen Volksarmee und konnte schließlich 1964 sein Studium fortsetzten. Auf die Promotion 1967 folgten drei Jahre später die Habilitation und 1974 die Berufung zum Professor für Analysis an die Universität Leipzig.
In seiner Laudatio würdigt Professor Friedrich Hirzebruch vom Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn Zeidler als einen der führenden Mathematiker in der ehemaligen DDR, besonders in Richtung der Anwendung der Mathematik in den Naturwissenschaften. Er habe einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die große, mehr als hundertjährige Tradition des Mathematischen Seminars der Universität Leipzig auch in DDR-Zeiten fortgeführt werden konnte. In einer fünfbändigen Monographie habe Zeidler in den 1980er Jahren eine "enzyklopädische Gesamtdarstellung" zum Thema der nichtlinearen Funktionalanalysis vorgelegt, die ihn zum Gründungsvater dieses Forschungsgebietes gemacht habe.
Anfang der 1990er Jahre gründete die Max-Planck-Gesellschaft in den neuen Bundesländern ihre ersten Institute, darunter auch das Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften. Als idealer Ort für die Einrichtung kam nur Leipzig in Frage, und als "idealer Gründungsdirektor", so Hirzebruch, nur Eberhard Zeidler. Dieser habe von 1995 bis 2003 "mit Energie und Leidenschaft und großer Kompetenz das Institut aufgebaut, auf das die Max-Planck-Gesellschaft stolz sein kann."
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Gerne senden wir Ihnen den ausführlichen Lebenslauf von Prof. Dr. Eberhard Zeidler zu.
Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften
Jana Gregor
Tel. 0341 / 99 59 650
Fax 0341 / 99 59 658
Email: jgregor@mis.mpg.de
http://www.mis.mpg.de
http://www.mis.mpg.de/pr/presse/2006_06_13.html - Bildmaterial zum Preisträger und zur Preisverleihung
http://www.krupp-stiftung.de/ - Informationen zur Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Criteria of this press release:
Mathematics, Physics / astronomy
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German
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