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Kassel/Heidelberg. Mit dem "Preis der Akademie 2006" - vergeben von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften - wird jetzt Prof. Dr. Manfred Lein, Fachbereich Naturwissenschaften und Mitglied des Zentrums für Nanostrukturforschung der Universität Kassel (CiNSaT) ausgezeichnet. Der renommierte Preis wird ihm für seine Arbeiten zur "Attosekundendynamik in Molekülen" verliehen. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert und wird ihm am 15. Juli in Heidelberg überreicht.
Prof. Lein ist das jüngste Mitglied im Institut für Physik der Universität Kassel. Seit April 2006 vertritt er das Fachgebiet Theoretische Physik. Lein studierte an der Universität Würzburg, erwarb seinen Master of Science an der State University New York und wurde bereits für seine Diplomarbeit mit dem Röntgenpreis ausgezeichnet.
Ab November 2004 bis zu seiner Berufung an die Kasseler Universität war Prof. Lein Leiter der Forschungsgruppe "Molekulare Quantendynamik und Attosekundenphysik" am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Die Forschungsgebiete des 33jährigen Wissenschaftlers sind unter anderem Wechselwirkungen zwischen Materie und starken Laserfeldern, sowie stationäre und zeitabhängige Dichtefunktionaltheorie.
Die Arbeit, für die Manfred Lein nun mit dem Akademie-Preis 2006 ausgezeichnet wird, ist während seiner Zeit bei der Max-Planck-Gesellschaft entstanden. Sie befasst sich mit extrem schnellen Messungen von Molekülvibrationen. So lässt sich die Bewegung von Atomkernen in Molekülen in Echtzeit verfolgen. Lein hatte dafür die theoretische Grundlage erarbeitet, britischen Wissenschaftler ein neues Messverfahren entwickelt. Attosekunden sind unvorstellbar kurz (1 Attosekunde = 10-18 Sekunden, also ein Trillionstel einer Sekunde). Messungen im Attosekundenbereich ermöglichen aber, viele grundlegende chemische und biochemische Prozesse wie etwa die Entstehung chemischer Bindungen in Molekülen, in Echtzeit zu verfolgen. Denn diese Prozesse laufen innerhalb weniger Femtosekunden (1 Femtosekunde =10-15 Sekunden) ab. Doch sogar Femtosekunden-Laserpulse sind noch zu lang, um etwa die Bewegung von Elektronen innerhalb von Atomen zu beobachten. Daher entwickelte Lein die Theorie, dass Atome oder Moleküle, die von intensiven Laserimpulsen getroffen werden, Hochfrequenzstrahlungen im ultravioletten Bereich abgeben, die gemessen werden können und damit Hinweise über die Zeitentwicklung des Moleküls geben. Die neue Methode kann in der sich entwickelnden Attotechnologie, insbesondere bei der Messung und Optimierung ultraschneller Vorgänge, genutzt werden.
Weitere Informationen zum Thema im Pressedienst der Max-Plank-Gesellschaft unter http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2006/...
Annette Ulbricht
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Info
Universität Kassel
Prof. Dr. Manfred Lein
Institut für Physik
tel (0561) 804 4407
e-mail lein@physik.uni-kassel.de
Criteria of this press release:
Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
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