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Wissenschaft
London/Halle. Der erwartete Klimawandel könnte einen massiven Rückgang bei Amphibien- und Reptilienarten in Südwesteuropa auslösen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die in der nächsten Ausgabe des internationalen Journal of Biogeography veröffentlicht wird. Die Studie entstand innerhalb des Forschungsprojektes ALARM, das vom Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ) geleitet wird. Dr. Miguel B. Araújo und seine Kollegen modellierten die Verbreitung von 42 Amphibien- and 66 Reptilienarten für die nächsten 20 bis 50 Jahre unter vier verschiedenen Szenarien des internationalen Klimaforschungsprojektes IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) und drei verschiedenen Klimamodellen (HadCM3, CGCM2 und CSIRO2). Die Forscher fanden heraus, dass ein Ansteigen der Temperaturen wahrscheinlich keine maßgebliche Bedrohung für Amphibien und Reptilien darstellt. Tatsächlich könnte ein globales Abkühlungsszenarium viel verheerender sein.
Dennoch könnte zunehmende Trockenheit zu einem Rückgang der Verbreitung von nahezu allen Arten im Südwesten Europas einschließlich Portugal, Spanien und Frankreich führen. Die Auswirkungen sind bedeutend, weil diese drei Länder zusammen 62 Prozent der Amphibien- und Reptilienarten in Europa repräsentieren. Der hohe Anteil an Amphibien- und Reptilienarten in diesen drei Länder liegt an der Schlüsselrolle, die die Iberische Halbinsel als Refugium gegen das Aussterben während der letzten Eiszeiten. "Mit dem erwarteten Klimawandel könnten diese Hotspots des Überlebens zu einem Hotspot des Aussterbens werden", warnt Dr. Miguel Araújo.
ALARM ist ein Großforschungsprojekt, das von der EU mit rund 12 Millionen Euro gefördert wird und das Risiken für die Natur bewertet. Dabei werden vier Bereiche, denen ein Anteil am Rückgang der biologischen Vielfalt zugeschrieben wird, näher unter die Lupe genommen: der Klimawandel, der Verlust an Bestäubern wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen, die in der Umwelt vorhandenen Schadstoffe sowie die Invasion gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten. Über 200 Wissenschaftler arbeiten in über 25 Ländern verteilt über ganz Europa und Südamerika. Zum Ende der Projektlaufzeit 2009 erhoffen sich die Projektinitiatoren einen gewaltigen Wissenszuwachs - allein aufgrund der nie da gewesenen Breite und Vielschichtigkeit der Untersuchungen.
Originalpublikation:
Miguel B. Araújo, Wilfried Thuiller and Richard G. Pearson (2006)
Climate warming and the decline of amphibians and reptiles in Europe.
Journal of Biogeography.
http://www.blackwellpublishing.com/jbi
http://www.blackwell-synergy.com/doi/abs/10.1111/j.1365-2699.2006.01482.x
To request a pdf of the full article contact Samantha Holford at Blackwell Publishing on
+44 (0)1865 476269 or email samantha.holford@oxon.blackwellpublishing.com
Links:
Homepage des EU-Forschungsprojektes ALARM:
http://www.alarmproject.net/alarm/
Pressemitteilung zum Start von ALARM vom 3. März 2004:
http://www.ufz.de/index.php?de=3748
Über die Hälfte der Pflanzenarten in Europa durch Klimawandel bedroht (vom 03.03.2004):
http://www.ufz.de/index.php?de=7147
http://www.pnas.org/cgi/content/full/102/23/8245
IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change):
http://www.ipcc.ch/
Kontakte:
For further information on this research contact:
Dr Miguel B. Araújo (BSc Lisbon; MSc London; PhD London), Research Fellow at the Museo Nacional de Ciencias Naturales de Madrid and Senior Research Associate to the Oxford University Centre for the Environment.
Tel: +34 914111328 ext. 1284 or email miguel.araujo@ouce.ox.ac.uk
Weitere fachliche Informationen über:
PD Dr. Josef Settele / Dr. Ingolf Kühn
Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ)
Telefon: 0345-558-5320 / 0345-558-5311
http://www.ufz.de/index.php?en=817
http://www.ufz.de/index.php?en=821
oder über:
Doris Böhme/ Tilo Arnhold
UFZ-Pressestelle
Telefon: 0341-235-2278
Email: presse@ufz.de
Das Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle (UFZ) erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften. Die Wissenschaftler entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern. Das UFZ ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2.2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Die insgesamt 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.
http://www.ufz.de/index.php?de=10055 - weitere Fotos
Prognostizierte Verluste an von Amphibien nutzbaren Gebieten im Jahre 2050. Deutlich ist die dramati ...
Modell: Dr. Miguel B. Araújo, Museo Nacional de Ciencias Naturales de Madrid/ Oxford University Centre for the Environment
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Portugiesischer Laubfrosch (Hyla arborea molleri) - eine der Amphibienarten, die durch den Klimwawan ...
Foto: Dr. Klaus Henle/UFZ
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Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Oceanology / climate
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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