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06/23/2006 13:22

SynergiePreis 2006: Zwei Projekte ausgezeichnet

Frank-Rüdiger Bürgel Ressort Hochschulkommunikation
Fachhochschule Bielefeld

    Der SynergiePreis2006, einmalig in dieser Form an bundesdeutschen Hochschulen, wird in diesem Jahr an zwei Projektgruppen der Fachhochschule (FH) Bielefeld vergeben: "elma - eLearning in Mathematik" der Fachbereiche Wirtschaft (Professor Dr. Wolfgang Kohn), Elektrotechnik und Informationstechnik (Professor Dr. Christian Schröder), Architektur und Bauingenieurwesen (Professor Dr. Hans-Georg Gülzow) und das Projekt "Polymatch - ein System zum gezielten Färben von Kunststoffteilen" der Fachbereiche Maschinenbau (Professor Dr. Christoph Jaroschek) sowie Mathematik und Technik (Professor Dr. Reinhard Kaschuba).

    Mit dem Preis, übergeben von Rektorin Professorin Dr. Beate Rennen-Allhoff und Frank-Rüdiger Bürgel, Geschäftsführer der FH-Gesellschaft, wird die interdisziplinäre und/oder fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit in der Lehre gefördert. Ausgezeichnet werden Lehrprojekte, die für den regulären Lehrbetrieb geeignet sind. Der Preis wird gemeinsam von der FH Bielefeld und der Fachhochschulgesellschaft bereits im fünften Jahr ausgeschrieben und ist mit jeweils 2.000 EUR ausgestattet. Die Qualität der Projekte wird durch eine Evaluation nachgewiesen. Eine Jury mit Vertretern aus der Wirtschaft und der Hochschule ermittelt die Preisträger. Der Künstler pedda Borowski wird sich mit seiner Performance: singende Hunde bildnerisch mit dem Begriff Synergie auseinandersetzen. Live können die Gäste die Entstehung von Bildern mitverfolgen - er setzt dabei verschiedene Stilmittel ein.

    Projekt: elma - eLearning in Mathematik

    Am Anfang des Hochschulstudiums steht in vielen Studiengängen das Fach Mathematik auf dem Lehrplan. Was für die Studierenden häufig nur als Ballast empfunden und mit der Frage "Wozu braucht man das überhaupt?" abqualifiziert wird, ist für das Vertiefungsstudium unumgängliche Voraussetzung. "Die mit der Umstellung auf Bachelor/Master Abschlüsse verbundene Verkürzung des Lehrplans, insbesondere im Fach Mathematik, führt unter Beibehaltung des Leistungsniveaus unweigerlich zu dem Problem, dass in kürzerer Zeit mehr Lehrinhalte vermittelt werden müssen", weiß Preisträger Professor Dr. Wolfgang Kohn vom Fachbereich Wirtschaft zu berichten. "An Fachhochschulen kommt erschwerend hinzu, dass die Studienanfänger mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen und Vorkenntnissen starten, was eine Folge der unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ist, die zur Hochschulzugangsberechtigung führen. Ein Großteil der Studienanfänger kommt zudem nicht direkt von der Schule, sondern hat vor dem Studium eine Berufsausbildung absolviert", ergänzt Professor Dr. Christian Schröder vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik.

    Um diesem Problem wirkungsvoll zu begegnen, haben die beiden Bielefelder Professoren das Projekt "elma - eLearning in Mathematik" ins Leben gerufen. Hier soll den Studierenden im Rahmen eines "elektronischen" Brückenkurses, der über das Internet absolviert wird, die Möglichkeit geboten werden, Leistungsdefizite in Mathematik beim Übergang von der schulischen oder beruflichen Ausbildung zur Hochschule auszugleichen. "Mittelfristiges Ziel dieses Projekts ist die dauerhafte Etablierung von elektronischen Lernformen für Studienanfängerinnen und -anfänger aller Fachbereiche", erklärt Professor Dr. Hans-Georg Gülzow vom Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen als weiterer Projektpartner. Daher befassen sich die Professoren nicht nur mit der Vermittlung mathematischer Inhalte, sondern berücksichtigen auch die allgemeine Lernmethodik bei eLearning, die einfache Bedienbarkeit sowie die Aktualisierung von Inhalten. Die Lernmethodik kombiniert das Durcharbeiten von Texten, Studieren von zum Teil interaktiven Beispielen, Lösen von Aufgaben mit Lernkontrolle und einer abschließenden Leistungskontrolle. Um dieses umfangreiche Projekt realisieren zu können, werden die drei Professoren von Wasilij Martin, Abdelhamid Challot und Björn Spichal von studentischer Seite sowie von Dr. Antje Kellersohn und Sascha Kaiser von Seiten der Hochschulbibliothek und Sabine Demoliner von der Datenverarbeitungszentrale bei der technischen Umsetzung unterstützt. Der Brückenkurs Mathematik soll zu Beginn des ersten Semesters studienbegleitend stattfinden und kann auch von zu Hause absolviert werden. Angeboten wird der Brückenkurs Mathematik über die hochschulweite integrierte eLearning-Umgebung easy learning der Fachhochschule Bielefeld. Das System wurde unter Federführung der Hochschulbibliothek im Rahmen der IBM-Landeslizenz NRW im Frühjahr 2005 installiert. Ein Angebot aus gut 100 interaktiven EU-Zertifikats-Sprachkursen, Kursen zu Lern- und Studiertechniken, zahlreichen lehrveranstaltungsbegleitenden Materialien und vieles mehr wurde hochschulweit in den einschlägigen Einführungsveranstaltungen für die Studienanfängerinnen und -anfänger zum Beginn des Wintersemesters 2005/06 vorgestellt. Seitdem verzeichnet das System monatlich ca. 100.000 Zugriffe und stößt bei Studierenden wie auch Lehrenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf großes Interesse.

    Projektpartner
    Professor Dr. Wolfgang Kohn (Fachbereich Wirtschaft)
    Professor Dr. Christian Schröder (Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik)
    Professor Dr. Hans-Georg Gülzow (Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen)
    Mohamed Omar Badran (Student Fachbereich Wirtschaft)
    Dipl.-Betriebsw. Sabine Demoliner (Fachbereich Wirtschaft)
    Dipl.-Soz. Päd. Sascha Kaiser (Hoschschulbiliothek)
    Dr. Antje Kellersohn (Hochschulbibliothek)
    Wasilij Martin (Student Fachbereich Wirtschaft)
    Dip.-Ing. Erich Weidner (Datenverarbeitungszentrale)
    Patrick Woltersdorf (Student Fachbereich Wirtschaft)

    Projekt: Polymatch - ein System zum gezielten Färben von Kunststoffteilen

    Zur Kostenreduktion von Kunststoffteilen und zur Sicherung des Produktionsstandorts Deutschland sollen künftig verstärkt Altkunststoffe verarbeitet werden. Hierbei ist bekannt, dass die mechanischen Eigenschaften hinreichend gut sind, in der Regel mangelt es aber an einer definierten Farbgebung.

    Mit den Forschungen im Fachgebiet Kunststofftechnik des Fachbereichs Maschinenbau soll zunächst das Problem der Farbgebung mittels eines Rezeptiersystems und einer nachfolgenden Online-Flüssigfarbenzumischung gelöst werden. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die Entwicklung des Systems Polymatch mit dem sowohl die Rezeptierung als auch die Mischung verschiedener Farben zu einer definierten Zielfarbe möglich wird.

    Der Grundgedanke greift die Technik eines Tintendruckstrahldruckers auf, hierbei werden ebenfalls mit drei Farben vielfältige Farben erzeugt. Für die Kunststoffverarbeitung kommt jedoch erschwerend hinzu, dass der Basiswerkstoff jeweils eine eigene Farbe/Färbung hat. "Hier ist Theorie notwendig", so Preisträger Professor Dr. Christoph Jaroschek, "um aus einzelnen Farbwerten eine exakte Zielfarbe zu erreichen." Mit einem Farbmesssystem kann das Ergebnis jeweils gemessen werden und es kann gegebenenfalls eine Nachregelung des Mischsystems erzwingen.

    Die Aufgabenstellung erscheint einfach, die Lösung erfordert aber Wissen aus unterschiedlichen Bereichen. Das Projekt ist daher eine Kooperation der Fachbereiche Maschinenbau sowie Mathematik und Technik. Das Zentrum der Entwicklung ist die Studienrichtung Kunststofftechnik unter der Leitung von Professor Dr. Christoph Jaroschek, umfangreiches Wissen zum Thema Industrielle Bildverarbeitung bringt Professor Dr. Reinhard Kaschuba ein.

    Die beiden Preisträger arbeiten seit drei Jahren auf dem gemeinsamen Forschungsgebiet "Adaptive Qualitätstegelung in der Kunststofftechnik" zusammen. "In der Zusammenarbeit wurde deutlich", so Preisträger Dr. Kaschuba, "dass durch einen interdisziplinären Ansatz die Ausbildung der Studierenden gefördert werden kann."

    Das ausgezeichnete Projekt der beiden Professoren startete im Jahr 2004. Ziel war es, die entwickelten Inhalte beispielhaft in Praktika und Seminare von Modulen zu übertragen. Dabei sollte die studentische Erkenntnis der Bedeutung interdisziplinärer Bearbeitung von Aufgabenstellungen gefördert werden. Nach und nach sind durch Diplom- und Projektarbeiten gegenseitige Austauschmodule und Praktika entstanden, um den Studierenden der beiden Fachbereiche möglichst viele Vorteile der gemeinsamen Ausbildung zu ermöglichen. "In Modulen, die üblicherweise inhaltlich keine Berührung aufweisen, wurde aufgezeigt", so Dr. Kaschuba, "dass das Fachwissen dieser Module in geeigneter Weise kombiniert, zu einer gegenseitigen Befruchtung und neuen Anwendungen führt."

    Im Besonderen werden das Modul Kunststofftechnik des Studiengangs Maschinenbau sowie die Module Bildverarbeitung, Regelungstechnik, Qualitätsmanagement sowie Vertrieb und Marketing des Studiengangs Produktentwicklung genutzt, um in diesen Vorlesungen die Produktentwicklung, die mögliche Gründung eines Unternehmens für Kunststoff-Analysegeräte sowie das Marketing eines solchen Gerätes beispielhaft zu verdeutlichen und den Studierenden innerhalb einer geschlossenen Anwendung die Synergien dieser verschiedenen technischen und wirtschaftlichen Disziplinen zu vermitteln.

    Projektpartner
    Professor Dr. Christoph Jaroschek (Fachbereich Maschinenbau)
    Professor Dr. Reinhard Kaschuba (Fachbereich Mathematik und Technik)
    Christian Nitschke (Student Fachbereich Maschinenbau)


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

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