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06/29/2006 14:10

Vorsicht vor Herztod beim Fußballspielen

Pierre König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

    Deutsche Herzstiftung gibt Tipps für Hobby- und Wettkampfsportler

    (Frankfurt am Main, 29. Juni 2006) Immer wieder ist im Sport von Fällen eines plötzlichen Herztods zu hören. Solche Meldungen sind zwar erschreckend, aber noch lange kein Grund auf Sport zu verzichten, wie die Deutsche Herzstiftung betont. Im Gegenteil, auch wenn es viele nicht glauben: Der beste Schutz vor dem plötzlichen Herztod ist Sport zu betreiben, vorausgesetzt es werden ein paar einfache Regeln beachtet. Die meisten Herztodesfälle könnten auf diese Weise verhindert werden.

    Jedes Jahr erleiden in Deutschland einige hundert Menschen beim Sport einen plötzlichen Herztod. Zu den Spitzenreitern zählen vor allem die beiden Sportarten Fußball und Joggen, die hierzulande sehr weit verbreitet sind und deshalb auch insgesamt die meisten Herztodesopfer fordern. In anderen Sportdisziplinen wie etwa Handball oder Tennis kommt es zwar ebenfalls immer wieder zu herzbedingten Todesfällen, allerdings fällt dies viel weniger ins Gewicht, da diese Sportarten von einer deutlich geringeren Anhängerschaft ausgeübt werden.

    Schuld am plötzlichen Herztod im Sport sind am häufigsten Herzprobleme, die im Vorfeld nicht erkannt oder nicht ausreichend ernst genommen wurden, wie Professor Dr. med. Hans-Joachim Trappe, Kardiologe an der Ruhr-Universität Bochum und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "HERZ HEUTE" erläutert. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen steht an erster Stelle die so genannte hypertrophe Kardiomyopathie, die insbesondere bei hohen körperlichen Belastungen zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen mit nachfolgendem Pumpversagen führen kann. Da eine solche Herzerkrankung aber im normalen Alltag meist keinerlei Beschwerden verursacht, bleibt sie oft lange unerkannt. Hochleistungssportler müssen deshalb regelmäßig sportmedizinisch untersucht werden, wie dies zum Beispiel in der Fußballbundesliga seit 1999 der Fall ist.

    Wiedereinsteiger haben besonders hohes Risiko
    Dagegen ist für den plötzlichen Herztod ab dem 35. Lebensjahr in den meisten Fällen eine Verkalkung der Herzkranzgefäße verantwortlich. Aus diesem Grund sollten Hobbysportler nach dem 35. Geburtstag von Zeit zu Zeit ihr Herz durchchecken lassen, was in Deutschland von den Krankenkassen bezahlt wird. Wiedereinsteiger, die seit Jahren keinen oder nur sehr wenig Sport betrieben haben, sollten den Check nach Hinweisen der Deutschen Herzstiftung unbedingt vor der ersten sportlichen Betätigung durchführen, da sie ein besonders hohes Risiko für einen plötzlichen Herztod haben. Zudem sollten sie die Belastungen nur langsam steigern und nicht sofort mit Höchstleistungen beginnen, die vielleicht mal in früherer Jugend erreicht wurden.

    Der beste Schutz ist Sport!
    Neben den sportmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen gibt es eine weitere sehr gute Möglichkeit, sich vor dem plötzlichen Herztod zu schützen: Obwohl es für viele überraschend klingt, zählt regelmäßiger Sport zu den besten Mitteln den plötzlichen Herztod im Sport zu verhindern. Denn: "Je höher die körperliche Fitness, desto geringer ist die Gefahr für einen plötzlichen Herztod", betont Professor Trappe. "Unter dem Strich ist die Wahrscheinlichkeit, durch Sport langfristig einen plötzlichen Herztod zu vermeiden, deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit, während des Sports einen plötzlichen Herztod zu erleiden", wie der Herzspezialist erläutert.

    Wie viel Sport pro Woche ist erforderlich?
    Immer wieder taucht die Frage auf, wie viel Sport für einen guten Herzschutz zu empfehlen ist. Grundsätzlich rät die Deutsche Herzstiftung: je mehr, desto besser. Allerdings sollte kein übertriebener Ehrgeiz an den Tag gelegt werden. Optimal ist es zum Beispiel sich fünfmal pro Woche ausgiebig zu bewegen bzw. sich sportlich zu betätigen. Wem das zu viel ist, der sollte jedoch keinesfalls komplett auf Sport verzichten. Auch ein weniger umfangreiches Bewegungsprogramm kann bereits schützende Effekte auf das Herz haben, wie Studien belegen.

    Warnzeichen ernst nehmen!
    Um die Gefahr für einen plötzlichen Herztod im Sport weiter zu minimieren, empfiehlt die Deutsche Herzstiftung auf Alarmsignale zu achten, die auf eine Herzerkrankung hindeuten können. Dazu zählen zum Beispiel Beschwerden, die unter sportlicher Belastung neu auftreten oder sich verstärken. Dies gilt insbesondere für Schmerzen oder ein unangenehmes Druckgefühl im Brustbereich, was unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollte. Weitere Warnzeichen sind ein übermäßiger bzw. grundloser Anstieg des Pulses bzw. ein verzögerter Rückgang der Herzfrequenz nach dem Sport. Ausführliche Informationen zu den wichtigsten Alarmsignalen und zu den medizinischen Hintergründen des plötzlichen Herztodes im Sport können in einem Beitrag nachgelesen werden, den die Deutsche Herzstiftung kostenlos auf ihren Internetseiten unter www.herzstiftung.de anbietet.

    8/2006

    Informationen:
    Deutsche Herzstiftung e.V.
    Pressestelle
    Pierre König
    Tel. 069/95 51 28-140
    Fax: 069/95 51 28-313
    E-Mail: koenig@herzstiftung.de


    More information:

    http://www.herzstiftung.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

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