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Die Universität Erfurt hat mit Senats- und Verwaltungsratsbeschluss eine Erfurt School of Education (ESE) gegründet. Das Zentrum soll die Lehrerausbildung bündeln und Forschung, Weiterbildung und wissenschaftliche Nachwuchsförderung vereinigen. Als Gründungdirektor wird Professor Dr. Hans Merkens für zwei Jahre die Leitung des neuen Zentrums übernehmen. Der 68-jährige Erziehungswissenschaftler von der FU Berlin unterzeichnete heute in Erfurt den Vertrag und erhielt vom Präsidenten der Universität Erfurt die Ernennungsurkunde.
"Diese zentrale Einrichtung ist ein innovatives Modell adäquat einer Professional School zur Verortung der Lehrerausbildung an der Universität Erfurt", erklärte Präsident Wolfgang Bergsdorf anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Die Universität Erfurt habe es sich zum Ziel gesetzt, die Integration der Lehrerausbildung in das BA/MA-Studienmodell und deren inhaltliche Reform mit einer strukturell innovativen Einrichtung zum Erfolg zu führen.
"Die Erfurt School of Education verbindet in einer handlungsfähigen Arbeitseinheit alle Aufgaben der Lehrerausbildung innerhalb der Universität. Sie schafft einen Raum für vielfältige Kooperationen aller Bildungsinstitutionen in der Lehrerbildung, für nationale und internationale Netzwerke und stärkt die Idee ?Campus Thüringen'. Das ist seit langem auch ein bundesweites sowie Thüringer bildungspolitisches Anliegen", sagte der Präsident, der auch Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz ist.
Prof. Dr. Hans Merkens war von März 2002 bis März 2006 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. In dieser Funktion hat er sich mit einem Schwerpunkt der Frage gewidmet, wie die Lehrerbildung mit der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge neu zu konzipieren sei. Sein großes Interesse an der Bildungsforschung wurde auch bei der Mitwirkung als Antragsteller und Gutachter für das Schwerpunktprogramm Bildungsqualität von Schule bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG deutlich. Außerdem ist er in die Unterstützung von Schulen bei deren interner Evaluation sowie deren Entwicklung eines Schulprogramms involviert. In Kooperation mit Fachdidaktikern wird ein Forschungsprojekt mit dem Ziel durchgeführt, Lehrkräfte an Schulen der Sekundarstufe I zu Lernberatern fortzubilden. Der Gründungdirektor wird als Initiator und Inspirator die Entwicklung der ESE in ihren Anfängen begleiten. Auch das neue Kuratoriumsmitglied der Universität, Prof. Dr. Hans Weiler, Emeritus der Stanford University und Gründungsrektor der Viadrina Frankfurt/Oder kündigte an, die Arbeit der ESE mit Rat und Interesse zu unterstützen.
Es gebe wenige Zentren für Lehrerbildung mit weiterführenden Aufgaben, lobte der renommierte Bildungsforscher Merkens das Erfurter Projekt. Gerade die Weiterbildung sei eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten 20 Jahre, sagte Merkens. In einem 2005 in der Reihe Lehrerbildung erschienenen Buch stellte er die bestehenden Zentren in Deutschland als eine "organisationale Antwort auf den Reformbedarf von Schule und Lehrerbildung" vor. "Zentren für Lehrerbildung folgen dabei unterschiedlichen Konzeptionen und bieten verschiedene Reformansätze: Sie können die Verantwortung für Lehrerbildung bündeln, Bildungsforschung betreiben, Ausbildungsleistungen für "Quereinsteiger" sowie Weiterbildung für Lehrer anbieten oder sogar zur Schulentwicklung in der jeweiligen Region beitragen - je nach Konzeption, Zuschnitt und organisationaler Verortung der Zentren", so Merkens. Das Erfurter Projekt sei ein "Unikat in der deutschen Wissenschaftslandschaft".
Criteria of this press release:
Social studies, Teaching / education
transregional, national
Organisational matters, Personnel announcements
German
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