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Wissenschaft
Alkoholgenuss in Maßen, viel Mineralwasser und - falls erforderlich - zwei Brause- oder Kautabletten Azetylsalizylsäure können dem "Milleniums-Kater" am Neujahrsmorgen vorbeugen. Dies empfehlen die Experten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft zur Jahrtausendwende.
Wenn europäische Kopfschmerzspezialisten - vor allem zu fortgeschrittener Stunde und in trautem Kreis - über mögliche Auslöser einer Migräne diskutieren, läuft dies in etwa so ab: Die Franzosen halten den italienischen Chianti für besonders kopfschmerzträchtig, die Italiener verdächtigen den französischen Bordeaux ("Chateau Migraine"), die Deutschen warnen vor gepanschten Billig-Importen und alle zusammen sind der Meinung, dass man von englischem Wein auf jeden Fall die Finger lassen sollte. Solche Diskussionen belegen vor allem Eines: Die wissenschaftliche Datenlage ist widersprüchlich. Fest steht zwar, dass vor allem Rotwein - häufiger als Weißwein oder Bier - Migräne-Attacken auslösen kann. Doch welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind, weiß niemand.
Ebenso ist unklar, wie "Katerkopfschmerzen" nach einem zu feucht-fröhlichen Abend entstehen: Einige Wissenschaftler machen dafür die gefäßerweiternde Wirkung des Alkohols verantwortlich, andere verdächtigen dessen zellschädigende Abbauprodukte oder Methanol, ein giftiger Alkohol, der in billigen Rotweinen und Fruchtlikören enthalten ist.
Gleichwohl kann man Katerbeschwerden vorbeugen und lindern, betonen die Experten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Befragt nach ihrem jeweiligen "Privatrezept" betonen alle, dass Alkoholgenuss in Maßen entscheidend wichtig ist, ebenso sollte man zusätzlich möglichst viel Mineralwasser trinken. "Ich trinke einfach nie so viel, dass ich Kopfschmerzen bekomme", stellt Professor Hans-Christoph Diener von der Neurologischen Universitätsklinik Essen kathegorisch fest. Professor Gunter Haag, Generalsekretär der Gesellschaft von der Elztal-Klinik in Elzach, ergänzt: "Auf keinen Fall sollte man verschiedene Alkoholika durcheinander trinken". Professor Ingo Neu von der Neurologischen Klinik in Sindelfingen rät, "vor und während dem Trinken ausreichend zu essen." Der Münchener Neurologe Dr. Volker Pfaffenrath, Präsident der DMKG, entpuppt sich als Fan von irischem Single Malt Whiskey in geringer Dosierung: "Ich trinke nie mehr als ein Glas, höchstens zwei Daumen breit hoch gefüllt."
Zwei Brause- oder Kautabletten Azetylsalizylsäure ("Aspirin") vor dem Schlafengehen können den Brummschädel am nächsten Morgen ebenfalls verhindern, sagen die Experten. Das Medikament hilft auch dann noch, wenn man mit einem dicken Kopf aufwacht. Sinnvoll ist auch ein Spaziergang an der frischen Luft. Auf gar keinen Fall sollte man einen Kater jedoch mit noch mehr Alkohol ("Sektfrühstück") bekämpfen. Viel Mineralwasser und ein Rollmops, das klassische "Katerfrühstück", bringen hingegen den gestörten Wasser- und Elektrolythaushalt wieder in Ordnung.
Die Pressestelle der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft bedankt sich für die gute Zusammenarbeit und wünscht allen Kolleginnen und Kollegen einen guten Start in ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2000.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Ritzert
Andechser Weg 17, 82343 Pöcking,
Tel.: (08157) 93 97-0, Fax: (08157) 93 97-97
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results
German
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