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Wissenschaft
3-Liter-Häuser sind die nächste Stufe der Niedrigenergiehäuser. Sie sind ohne bedeutende Mehrkosten oder Komforteinbußen für jedermann realisierbar. Ein Projekt in Celle zeigt, dass 3-Liter-Häuser mit vielen unterschiedlichen Bau- und Anlagentechniken realisierbar sind.
Durch energieeffizientes Bauen gelang es in den letzten Jahren, den Energieverbrauch bei Neubauten um bis zu 80 Prozent zu reduzieren. Von solchen Fortschritten können Automobilhersteller nur träumen. Während 3-Liter-Autos - wenn überhaupt - nur als Sondermodelle angeboten werden, sind 3-Liter-Häuser heute - ohne bedeutende Mehrkosten und ohne Komforteinbußen - für jedermann realisierbar. Mit einem Demonstrationsvorhaben in Celle soll nun an zehn unterschiedlichen Gebäudekonzepten bewiesen werden, auf welch vielfältige Weise dieses Ziel erreichbar ist. Die wissenschaftliche Gesamtkoordination des Projekts liegt beim Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP.
Das Fraunhofer IBP war maßgeblich an der Entwicklung und wirtschaftlichen Umsetzung von Niedrigenergiehauskonzepten beteiligt. Nun haben die Wissenschaftler bereits eine neue Stufe des energieeffizienten Bauens eingeläutet: Ultra-Niedrigenergiehäuser oder 3-Liter-Häuser, wie sie in Anlehnung an 3-Liter-Autos genannt werden. »Solche Gebäude verbrauchen im Jahr weniger als 30 kWh/m²a. Das entspricht etwa drei Litern Heizöl pro Quadratmeter«, erklärt Hans Erhorn vom IBP. Mit Pilotprojekten in Rottweil, Durbach und Berlin bewies das IBP, dass Ultra-Niedrigenergiehäuser und sogar Null-Heizenergiehäuser technisch machbar sind. Sie schaffen sogar eine bessere Wohnqualität, weil sie das ganze Jahr über gleichmäßigere Temperaturen haben und sich daher auch im Sommer nicht aufheizen.
Das Projekt in Celle soll nun zeigen, dass 3-Liter-Häuser mit vielen unterschiedlichen Bau- und Anlagentechnikausführungen realisierbar sind. Für jedes Gebäudekonzept bildet sich eine Arbeitsgruppe aus Industriepartnern, Architekten, Fachingenieuren und Bauphysikern aus dem IBP. Die Gruppen entwickeln getrennt und in Konkurrenz zueinander unterschiedliche Konzepte. Ziel ist, einen möglichst geringen Heizenergieverbrauch für das jeweilige Gebäude zu erreichen. Die Stadt Celle hat dafür der Sparkasse Celle ein Baugebiet zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt. Bauträger für die zehn verschiedenen Entwürfe ist die Bauentwicklungsgesellschaft W+H. Neben der Koordination berät das IBP bei der energetischen Optimierung und ermittelt durch Simulationen die günstigste Gebäudekonzeption. Außerdem installiert das IBP umfassende Messsysteme, um anschließend die gesamte Energiebilanz der Häuser im bewohnten Zustand über drei Heizperioden auszuwerten. Nur so können die Einflüsse der verschiedenen Maßnahmen auf die tatsächliche Energiebilanz ermittelt werden.
Ansprechpartner:
Hans Erhorn
Telefon: 07 11/9 70-33 89
Telefax: 07 11/9 70-33 99
E-Mail: erh@ibp.fhg.de
Fraunhofer-Institut für
Bauphysik IBP
Nobelstrasse 12
D-70669 Stuttgart
Pressekontakt:
Rita Schwab
Telefon: 07 11/9 70-33 01
Telefax: 07 11/9 70-33 95
E-Mail: schw@ibp.fhg.de
www.ibp.fhg.de
Criteria of this press release:
Biology, Construction / architecture, Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Oceanology / climate
transregional, national
Research projects
German
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