idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/21/2006 11:54

Wieder laufen lernen mit dem HapticWalker

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Ein robotergestützter Laufsimulator hilft Schlaganfall-Patienten bei der Rehabilitation

    Jährlich erleiden allein in Deutschland über 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Die Mehrzahl von ihnen muss danach mit Lähmungen bis hin zu einem vollständigen Verlust der Willkürmotorik zurechtkommen, bleibt auf einen Rollstuhl und bei nahezu allen Verrichtungen des täglichen Lebens auf die Unterstützung durch Pflegekräfte angewiesen.

    Die einzige Chance, die Konsequenzen einer Schädigung des zentralen Nervensystems zu verringern, die auch durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder eine Querschnittslähmung verursacht wird, besteht in einer frühzeitig begonnenen und konsequent durchgeführten Übungsbehandlung: Alltägliche Bewegungen wie Laufen und Treppensteigen, aber auch Greifen, Essen, Trinken und Schreiben müssen neu erlernt werden. Dies ist möglich, da gesunde Areale in Gehirn und Rückenmark in der Lage sind, die ausgefallenen Funktionen schrittweise zu übernehmen.

    Beim Gangtraining muss ein Patient von zwei bis drei Therapeuten gestützt und angeleitet werden. Sie führen seine Beine und Füße gemäß der natürlichen Gangbewegung. Synchron dazu stützen und führen sie den Oberkörper. Und dies nur auf einer geraden Ebene. Das Treppensteigen zum Beispiel kann aus praktischen Gründen heute nicht trainiert werden.

    Hier setzen moderne Rehabilitationstechnologien an: Die neueste Entwicklung einer interdisziplinären Berliner Forschungsgruppe ist der robotergestützte Laufsimulator HapticWalker. Mit einem solchen robotergestützten Gerät kann der Patient Gehfähigkeit und Armbewegungen unter Kontrolle bringen und im Beisein eines Physiotherapeuten beliebig oft und mit stets korrekter Bewegungsführung üben.

    Der HapticWalker erlaubt erstmalig weltweit beliebige Gangbewegungen mit der erforderlichen vollständigen Führung des Fußes. Der physiologische Gang wird dabei naturgetreu nachgeahmt. Auch das therapeutisch wichtige Stolpern oder Ausrutschen kann durch die hohe Dynamik der Antriebe geübt werden. Je nach Lernfortschritt sorgen neuartige haptische Regelalgorithmen zudem dafür, dass die Unterstützung des Patienten immer mehr reduziert wird.

    Verschiedene internationale klinische Studien haben bereits die Wirksamkeit robotergestützter Trainingsgeräte nachgewiesen: Die Ergebnisse sind denen der konventionellen Therapie mindestens gleichwertig, mit einigen lassen sich sogar signifikant bessere Erfolge erzielen. Derzeit wird über die Verbindung mit telemedizinischen Lösungen sowie über die Integration von Virtual Reality nachgedacht.

    In der interdisziplinären Berliner Forschungsgruppe "HapticWalker" arbeiten Ärzte, Ingenieure, Informatiker und Physiotherapeuten der Charité, von Fraunhofer IPK sowie der TU Berlin. Sie entwickelt und erprobt seit sieben Jahren robotergestützte Übungsgeräte für die motorische Arm- und Gangrehabilitation. In der Arbeitsgruppe Rehabilitationstechnologien des Zentrums für innovative Gesundheitstechnologie (ZiG) kooperieren Mitglieder dieser Gruppe mit weiteren TU-Beteiligten und suchen nach weiteren zukunftsträchtigen Lösungen.

    www.hapticwalker.de
    www.zig-berlin.de

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft, Zentrum für innovative Gesundheitstechnologie an der TU Berlin, Fachgebiet Medizintechnik, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin, Tel.: 030/314-23388 (Sekretariat), E-Mail: marc.kraft@tu-berlin.de


    More information:

    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2006/pi185.htm
    http://www.hapticwalker.de
    http://www.zig-berlin.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).