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07/28/2006 00:14

Augsburger Plasmaphysikerin Ursel Fantz unter den Schrödinger-Preisträgern 2006

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Helmhotz-Gemeinschaft würdigt IPP-Forschergruppe für die Entwicklung einer weltweit konkurrenzlosen Strahlquelle für negative Ionen.
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    Die Augsburger Privatdozentin Dr.-Ing. Ursel Fantz (Experimentelle Plasmaphysik) ist zusammen mit den vier weiteren Mitgliedern einer interdisziplinären Forschergruppe des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) von der Helmholtz-Gemeinschaft mit dem Erwin Schrödinger-Preis 2006 ausgezeichnet worden. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis würdigt die Entwicklung eines "Ofens", mit dem es möglich ist, den Brennstoff in einem späteren Fusionskraftwerk - ein Wasserstoff-Plasma - zunächst auf über 100 Millionen Grad aufzuheizen und so die Kernfusion zu starten, bei der Wasserstoffatome zu Helium verschmelzen und dabei Energie freisetzen.

    Anwendung soll diese Entwicklung im künftigen Kernfusionstestreaktor ITER finden, der in Cadarache, Südfrankreich, gebaut werden wird. Bei ITER handelt es sich um Gemeinschaftsprojekt der EU, der USA, Japans, Chinas, Russlands, Indiens und Südkoreas, dessen Investitionskosten auf 4,7 Milliarden Euro veranschlagt werden. "Die von den diesjährigen Preisträgern entwickelte Quelle für negative Ionen kann die hohen, von ITER gestellten Forderungen im Wesentlichen erfüllen", erklärte die Heidelberger Physikerin Prof. Dr. Johanna Stachel für die Jury des Erwin Schrödinger-Preises. Keine andere Ionenquelle weltweit könne mit dieser Entwicklung der IPP-Forscher konkurrieren. Das neue Konzept habe insofern gute Chancen, 2007 für den Einsatz bei ITER ausgewählt zu werden. Den Preisträgern sei es hervorragend gelungen, die Disziplinen Plasmachemie, Plasma- und Oberflächenphysik sowie Elektrotechnik zu verbinden und damit einen wirklichen Durchbruch zu erreichen.

    Die neuartige Ionenquelle wurde - aufbauend auf Vorarbeiten an der Universität Gießen - im IPP entwickelt und ist seit 1995 am IPP-Experiment ASDEX Upgrade in Betrieb - allerdings für positive Ionen. Seit 2002 haben die IPP-Forscher daran gearbeitet, die neue Strahlquelle für negative Ionen weiterzuentwickeln. Fantz hat hierbei zusammen mit ihren Mitarbeitern an der Universität Augsburg anspruchsvolle Diagnostik- und Modellierungsmethoden für das gemeinsame Projekt erarbeitet.

    Der Leiter der IPP-Forschergruppe, Dr. Eckehart Speth, und Fantz werden gemeinsam mit ihren IPP-Kollegen Dr. Hans-Dieter Falter, Dr. Peter Franzen und Dr. Werner Kraus den Erwin Schrödinger-Preis am 13. September 2006 in Berlin anlässlich der Jahrestagung der Helmholtz-Gemeinschaft entgegennehmen.

    Fantz hat Mitte Juli dieses Jahres einen dreimonatigen Aufenthalt als Visiting Associate Professor am National Institute for Fusion Science (NIFS) in Toki, Japan, angetreten. Sie ist an das NIFS eingeladen worden, um die von ihr in Augsburg und am IPP entwickelten Diagnostikmethoden auch an den japanischen Ionenquellen, die auf dem Prinzip der Bogenentladung beruhen, zum Einsatz zu bringen. "Allerdings", schreibt sie, "werde ich mir die Preisverleihung im September natürlich nicht entgehen lassen."

    ZUR PERSON: PRIV.-DOZ. DR.-ING. URSEL FANTZ

    Ursel Fantz hat nach einer zweijährigen Tätigkeit als Physikalisch-Technische Assistentin am Institut für Theoretische Elektrotechnik der Universität Stuttgart von 1984 bis1991 an der Universität Stuttgart Physik studiert. Anschließend war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Plasmaforschung der Universität Stuttgart. Im Juli 1995 promovierte sie an der Stuttgarter Fakultät Elektrotechnik zum Dr.-Ing. Für ihre Dissertation über "Spectroscopic Investigations and Modelling of Microwave-Excited Silane plasmas" wurde sie 1996 mit dem Anton- und Klara-Röser-Preis für besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik ausgezeichnet. Von 1995 bis 2004 arbeitete Fantz am Lehrstuhl für Experimentelle Plasmaphysik der Universität Augsburg - zunächst als Wissenschaftliche Angestellte, ab 1998 als Wissenschaftliche Assistentin. Im Januar 2002 habilitierte sie sich mit einer Studie über "Atomic and Molecular Emission Spectroscopy in Low Temperature Plasmas Containing Hydrogen and Deuterium" an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg für das Fach Experimentalphysik. Als Privatdozentin am Institut für Physik der Universität Augsburg arbeitet sie seit 2004 am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP), Garching, im Bereich des Fusionsexperimentes ASDEX Upgrade (Experimentelle Plasmaphysik 2) und im Bereich Neutralinjektion (Plasmatechnologie).
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    Siehe auch die ausführliche Pressemitteilung der Helmholtz-Gemeinschaft:
    http://idw-online.de/pages/de/news169521
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    Kontakt:

    Privatdozentin Dr. Ursel Fantz

    derzeit: Visiting Associate Professor
    National Institute for Fusion Science
    322-6,Oroshi-cho
    Toki, GIFU
    509-5292, Japan
    Tel: +81 572 58 2201

    Lehrstuhl für Experimentelle Plasmaphysik
    Institut für Physik der Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Tel.: +49 (0)821 598 3310
    fantz@physik.uni-augsburg.de
    http://www.physik.uni-augsburg.de/epp

    Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
    Experimentelle Plasmaphysik 2
    Boltzmannstr. 2
    D-85748 Garching
    Tel: +49 (0)89 3299 1958
    fantz@ipp.mpg.de


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    Ursel Fantz mit ihren Schrödinger-Preisträger-Kollegen vom IPP ...
    Ursel Fantz mit ihren Schrödinger-Preisträger-Kollegen vom IPP ...

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    ... und mit ihren Mitarbeitern am Augsburger Lehrstuhl für Experimentelle Plasmaphysik.
    ... und mit ihren Mitarbeitern am Augsburger Lehrstuhl für Experimentelle Plasmaphysik.

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    Criteria of this press release:
    Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

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