idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/02/2006 13:24

Arbeitet mein Chip im Auto korrekt? Testen sichert die Qualität

Eberhard Scholz Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Mechanik raus, Elektronik rein: Autos werden heute immer mehr mit Chips ausgestattet. Bereits 40 Prozent der Kosten bei der Automobilproduktion entfallen auf die Elektronik. Nahezu die Hälfte macht dabei der Bereich Schaltkreis- und Systementwurf aus. Das Problem der Funktionssicherheit elektronischer Komponenten erhält damit einen immer bedeutenderen Stellenwert.

    Jede elektronische Komponente muss ausreichend getestet werden, bevor sie zum Einsatz kommt. Die Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur unter der Leitung von Professor Rolf Drechsler im Fachbereich Mathematik / Informatik der Universität Bremen entwickelt neue Verfahren, um das Testen von Schaltungen und Systemen zu verbessern. In den kommenden drei Jahren werden die Bremer Informatiker Projekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bearbeiten.

    Im Rahmen des durch das BMBF geförderten Projektes "Neue Methoden für den Massiv-Parallel-Test im Hochvolumen, Yield Learning und beste Testqualität (MAYA)" werden in den Jahren 2006 bis 2009 neue Testverfahren entwickelt, die die Anzahl der korrekten Chips erhöhen soll, indem im Vorfeld die Testqualität gesteigert wird. Die Bremer Arbeitsgruppe ist hierbei ein Unterauftragsnehmer der Philips Semiconductors GmbH, Hamburg. Weiterhin ist als Technologiepartner Infineon Technologies AG beteiligt. Darüber hinaus wird die Arbeitsgruppe um Professor Drechsler im Bereich der Testmustergenerierung durch die DFG unterstützt. Das für zwei Jahre genehmigte Projekt "Effiziente Erfüllbarkeitsalgorithmen für die Generierung von Testmustern" untersucht die effiziente Berechnung auf Basis formaler Beweismethoden. Die eingeworbenen Drittmittel aus beiden Projekten belaufen sich auf etwa 500.000 Euro

    Die Komplexität integrierter Schaltungen hat seit den 70er Jahren stetig zugenommen, da sich die Anzahl der Komponenten pro Schaltkreis alle 18 Monate verdoppelte. Moderne Prozessoren werden aus bis zu einer Milliarde Komponenten zusammengesetzt. Der technologische Fortschritte lässt erwarten, dass dieses Wachstum auch mindestens noch weitere zehn Jahre anhält. Daher ist es notwendig, auch die Entwurfswerkzeuge, die den Entwickler unterstützen, kontinuierlich weiter zu verbessern. Dies ist umso wichtiger, weil Schaltungen immer häufiger in sicherheitskritischen Systemen verwendet werden wie in medizinischen Apparaturen oder in der Automobilindustrie. Dort bezeichnet man den Einsatz elektronischer Komponenten etwa bei der Steuerung und den Bremsen häufig als ,,X-by-wire'', um zu unterstreichen, dass im Gegensatz zur mechanischen Realisierung hier ,,Drähte'' zum Einsatz kommen. Diese Neuerungen sind vor dem Hintergrund steigender Komplexität, hoher Qualitätsstandards, sinkender Entwicklungszeiten und steigendem Kostendruck zu sehen. Durch Testverfahren, wie sie die Bremer Wissenschaftler entwickeln, wird sicher gestellt, dass Schaltungen nach der Fertigung nicht durch Mängel im Produktionsprozess fehlerhaft sind - und so den Kunden verärgern.

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    FB 3 Mathematik und Informatik
    AG Rechnerarchitektur
    Prof. Dr. Rolf Drechsler
    Tel.: 0421-218 7389 oder 7390 (Sekretariat)
    E-Mail: drechsle@informatik.uni-bremen.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Information technology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).