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Wissenschaft
41/1998 09. Februar 1998
Ein Bild der luxemburgischen Gesellschaft Studie entstand an der Universitaet Trier: ,Kinder und Jugendliche im Grossherzogtum Luxemburg - Lebenslagen, Hilfsangebote und Perspektiven"
Sozialberichterstattung ist aus modernen Gesellschaften nicht wegzudenken und hat in anderen europaeischen Laendern bereits Tradition. Sie beschreibt soziale Le-bensbedingungen von Kindern, Jugendlichen und Familien. Sie will fruehzeitig Pro-blemlagen erkennen und gibt damit Verbaenden und Politik ein Instrument an die Hand, rechtzeitig ihre Hilfsangebote anzupassen und familien- und jugendpoliti-sche Entschei-dungen zur Gegensteuerung zu treffen. Die von der Universitaet Trier vorgelegte Studie von Dr. Manfred Schenk und Christiane Meyers ,Kinder und Jugendliche im Grossherzogtum Luxemburg - Lebenslagen, Hilfsangebote und Perspektiven" ist eine der ersten umfassenden Darstellung dieser Art fuer das Land Luxemburg.
Sie zeichnet ein umfassendes Bild der lu-xemburgischen Gesellschaft und den statt-findenden Veraenderungen in Ehe, Familie und Bevoelkerung. Die Autoren bemuehen sich um die Beschreibung der materiellen Bedingungen, der Bildungschancen und Ausbildungssitua-tion junger Menschen. Sie zeigen in diesem Zusammenhang auf, dass in vielen Bereichen Luxemburg im Vergleich zu anderen europaeischen Laendern zwar durch einen allgemeinen und in den letzten Jahren auch noch gewachsenen Wohlstand gepraegt ist mit jedoch zuneh-menden Unter-schieden einzelner Bevoel-kerungsgruppen. Gesamteuropaeische Probleme wie Arbeitslo-sigkeit, UEber-schuldung von Haushalten, Drogen u.a. breiten sich aber auch hier lang-sam aus. Obwohl Luxemburg bevoelkerungs-poli-tisch dringend auf die Immigration von Auslaendern angewiesen ist und in Europa den groessten Anteil von Auslaendern zu ver-zeichnen hat, zeigt die Studie, wie Auslaen-der in verschiedenen Lebensbereichen deut-lich benachteiligt sind. Der vorliegende Sozialbericht kann dazu beitragen, soziale Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen sowie Ausgrenzung ein-zelner Gruppen fruehzeitig zu erkennen und Gegenmassnahmen zu treffen. Er kann die Verbaende wie etwa die Caritas dazu anre-gen, die Hilfsangebote auf jene zu konzen-trieren, die auch im Wohl-fahrtsstaat leicht vergessen werden und am Rande stehen. Und schliesslich kann er darauf hinweisen, dass auch oder gerade im Wohlstand Wach-samkeit hin-sichtlich der Veraenderungen von Lebensorientierungen angebracht ist und dass alles getan werden muss, um die Eigeninitiative der Leistungsfaehigen nicht zu stark zu reduzieren. Auf das soziale System kommen stei-gende Belastungen zu. Dies wird dazu fuehren, dass bestehende Angebote neu le-gitimiert und neue Prioritaeten gebildet werden muessen. Jugend- und familienpo-litischer Leitsatz sollte sein, dass bei der Entwicklung von Angeboten Praevention vor Reaktion, famili-enunterstuetzende und -erhaltende Massnah-men vor ersetzenden Massnahmen Vorrang haben sollten und dass sozialer Ausgleich im Gegensatz zu Ausgrenzung notwendige Voraussetzung fuer sozialen Frieden darstellt.
Criteria of this press release:
Psychology, Social studies
transregional, national
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German
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