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Wissenschaft
Das Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) der Universität Bonn und das Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (IFQ) haben heute einen Kooperationsvertrag zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit unterzeichnet. Das erste gemeinsame Projekt ist bereits angelaufen: die Befragung von knapp 600 Fachkollegiaten zum Begutachtungssystem der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Das ZEM übernimmt die Durchführung der Online-Befragung.
Mit rund 1,3 Milliarden Euro pro Jahr fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Wissenschaft. Doch wie effektiv sind die verschiedenen Förderprogramme? Und wie gut funktioniert das Begutachtungs-System, das darüber entscheidet, welche Projekte die DFG finanziert und welche nicht? Fragen wie diesen geht das Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (IFQ) in Bonn nach. Im Rahmen der heute besiegelten Forschungskooperation werden das ZEM und das IFQ in Zukunft bei der Erstellung von Online-Befragungen eng zusammenarbeiten.
Seine Generalprobe hat die Kooperation schon hinter sich: Im August ist die Befragung von knapp 600 DFG-Fachkollegiaten angelaufen. Die Fachkollegien, die von ihrer Fach-Community gewählt werden, haben Einblick in den Antrag und die angeforderten Gutachten. Sie prüfen die gesamten Unterlagen und formulieren einen Entscheidungsvorschlag für den DFG-Hauptausschuss. "Das IFQ hat uns den Fragebogen zur Verfügung gestellt, den wir gemeinsam diskutiert haben. Danach setzten wir das Ganze dann technisch um", beschreibt ZEM-Mitarbeiterin Britta Krahn das Vorgehen. Dazu gehören beispielsweise der Versand der individuellen Passwörter, aber auch automatische Erinnerungs-Mailings an diejenigen, die nach einem zuvor festgelegten Zeitraum noch nicht an der Befragung teilgenommen haben. Die erhobenen Daten gehen ans IFQ, wo sie ausgewertet werden.
Ein knappes Jahr ist das Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung erst alt. Die DFG fördert es als "Hilfseinrichtung der Forschung" mit 1,25 Millionen Euro pro Jahr. Aufgabe des IFQ ist es, empirisch fundierte Aussagen über Ergebnisse und Erfolge der deutschen Forschung im nationalen und internationalen Vergleich zu treffen. Schwerpunkt der Arbeit bilden zunächst die Förderprogramme der DFG. "Das IFQ arbeitet aber vollkommen unabhängig", betont der Leiter des Instituts Professor Dr. Stefan Hornbostel, der neben der Institutsleitung eine Professur an der Humboldt-Universität inne hat. "Die Mischung von Unabhängigkeit und enger Kooperation mit der DFG erlaubt es, Datenbestände und Expertise der DFG für eine Evaluation der Forschungsförderung zu nutzen. Damit sollen die Belastungen für die Wissenschaftler klein gehalten und dennoch eine regelmäßige Information von DFG und Öffentlichkeit gewährleistet werden."
Das ZEM ist bei den gemeinsamen Projekten für die Erhebung der Daten zuständig. Forschungsschwerpunkte des Zentrums bilden Evaluationen sowie Medien-, Sozial- und Marktforschung. Das ZEM wurde 1999 von Professor Dr. Georg Rudinger gegründet und ist seit einem Jahr dem Rektorat der Universität Bonn unterstellt.
In Kürze sollen zwei weitere Kooperationsprojekte anlaufen. Zunächst will das IFQ das "Emmy Noether-Programm" unter die Lupe nehmen, mit dem die DFG herausragende Nachwuchswissenschaftler fördert. Außerdem soll das Chinesisch-Deutsche Zentrum in Peking evaluiert werden - ein Gemeinschaftsprojekt, das die DFG vor fünf Jahren mit ihrer Partnerorganisation, der National Natural Science Foundation of China (NSFC), auf die Beine gestellt hat.
Kontakt:
Meike Siekermann
Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung
Telefon: 0228/97273-13
E-Mail: siekermann@forschungsinfo.de
Dr. Christian Rietz
Britta Krahn
Zentrum für Evaluation und Methoden der Uni Bonn
Telefon: 0228/3364-1105 oder 0228/3364-1103
E-Mail: rietz@uni-bonn.de oder krahn@zem.uni-bonn.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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