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Neben der grauen Theorie des Studiums haben sich Patricia Koob und Gordon Strahl, beide Studierende der Theaterwissenschaft an der RUB, als Regisseure einem praktischen Projekt gewidmet: Am 28. Januar hat ihre Inszenierung des Stücks "Die Zwillinge" von Friedrich Maximilian Klinger Premiere.
Bochum, 23.01.2000
Nr. 21
"Die Zwillinge" im Musischen Zentrum
Dramatisches auf der Studiobühne
Von Erstgeborenen, Erbschaften, Brudermord
Neben der grauen Theorie des Studiums haben sich Patricia Koob und Gordon Strahl, beide Studierende der Theaterwissenschaft an der RUB, als Regisseure einem praktischen Projekt gewidmet: Am 28. Januar hat ihre Inszenierung des Stücks "Die Zwillinge" von Friedrich Maximilian Klinger Premiere.
Liebe. Geld und Eifersucht
Zusammen mit sechs Kommilitonen und Kommilitoninnen haben sie die Aufführung erarbeitet. Und es wird hoch hergehen auf der Bühne: Ein Drama über Neid und Eifersucht, große Liebe und viel Geld wird die Zuschauer in seinen Bann ziehen. Im Mittelpunkt des Stücks steht ein Zwillingspaar, Guelfo (Michael Wenzel) und sein Bruder Ferdinando (Michael Mette). Guelfo hasst Ferdinando, denn der scheint vom Schicksal begünstigt: Nicht nur, dass er vom Vater, einem reichen Gutsbesitzer (Gordon Strahl), das Erstgeborenerecht zugesprochen bekommen hat und somit auch die Erbschaft. Zu allem Überfluss wird er auch noch die Gräfin Kamilla (Patricia Koob) heiraten, die der wilde Ritter Guelfo über alles liebt. Bei so viel Ungerechtigkeit siegen bei Guelfo die Rachegelüste: Vom Gedanken des Brudermordes besessen kann ihn nicht einmal sein bester Freund, der traurige Gri-maldi (Christian Eisert) beruhigen. Auch Grimaldi hat guten Grund zum Ärger auf Guelfos Vater: Dieser hat einstmals verhindert, dass Guelfos und Ferdinandos Schwester Juliette Grimaldis Frau werden konnte. Bald darauf verstarb sie. Doch anders als Guelfo reagiert Grimaldi nicht mit Rachegedanken und blindem Zorn, sondern mit Selbstzerstörung und Todessehnsucht. Das Paar Guel-fo-Grimaldi macht das große Thema des Stücks deutlich: Emotionen in allen ihren Extremen. Angestachelt werden ihre Emotionen zusätzlich durch ihren starken Drogenkon-sum.
Inbegriff von Sturm und Drang
"Die Zwillinge", im Jahre 1775 von Friedrich Maximilian Klinger verfasst, ein Jahr später in Hamburg uraufgeführt, gilt als Inbegriff der Sturm-und-Drang Generation. Guelfo wurde zum Prototyp des deutschen Übermenschen. Vor Kraft strotzend, nach Selbtverwirklichung suchend, kämpft er, um das natürliche Herrschaftsrecht des Starken einzufordern.
Termine
"Die Zwillinge" wird am 28., 29. Und 30. Januar jeweils um 19.30 Uhr im Musischen Zentrum der RUB aufgeführt. Der Eintritt kostet 7 DM. Internet: http://theater.freepage.de/diezwillinge/
http://theater.freepage.de/diezwillinge/
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