idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/20/2006 11:12

Früherkennung von Gärstörungen beim Wein

Silvia Behr Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF)

    Aus der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) mit BMWi-Förderung

    Gärstörungen bei der Herstellung von Wein und Sekt verursachen jährlich Verluste in Millionenhöhe. Durch Essigsäure, Hitzeschock und andere Ursachen stirbt die Hefe ab und der Zucker im Most kann nicht vollständig vergoren werden. Qualitätsverluste bei Geruch und Geschmack der Endprodukte sind dann unvermeidbar. Mit Unterstützung der AiF haben Wissenschaftler der Forschungsanstalt Geisenheim ein mikroskopisches Färbeverfahren auf Basis der Fluoreszenztechnik entwickelt, mit dessen Hilfe der Gärverlauf überwacht und das Absterben der Hefe mit der dadurch einsetzenden Hemmung der alkoholischen Gärung sofort und sicher ermittelt werden kann.

    Üblicherweise messen Weinerzeuger regelmäßig das Mostgewicht um festzustellen, wie schnell der Zucker durch die Hefe abgebaut wird. Der Vitalzustand der Hefe lässt sich aber nur unter dem Mikroskop eindeutig ermitteln. Verlangsamt sich der Gärverlauf, hat der unaufhaltsame massenhafte Zelltod der Hefe oft schon eingesetzt. Die neue Methode ermöglicht eine Kontrolle der Weinproduktion auf geschädigte Hefezellen noch vor dem Auftauchen einer Gärstörung. Mit Hilfe spezieller Farbstoffe lassen sich Vitalität und Aktivität der gärenden Mikroorganismen mühelos erkennen. Es findet nicht nur eine Unterscheidung zwischen lebenden und toten Zellen statt, sondern auch bereits geschädigte Zellen werden erkannt, die erst vier bis sechs Tage später absterben. Der Weinerzeuger kann so die Gefahr einer Gärstörung ermitteln, bei Bedarf rechtzeitig die geschädigte Hefe abtrennen und frische Hefe zusetzen. Die Forschungsergebnisse kommen den etwa 40.000 mittelständischen Weinbaubetrieben in Deutschland zugute, die pro Jahr rund 10 Millionen Hektoliter Wein erzeugen. Der geschätzte Anteil an Weinen, die durch eine Gärstörung qualitativ beeinträchtig werden, kann deutlich über 5 Prozent der Erntemenge liegen.

    Ansprechpartner: Prof. Dr. Manfred Großmann, Forschungsanstalt Geisenheim,
    E-Mail: manfred.grossmann@fa-gm.de, Tel.: 06722 502-331

    Pressearbeit: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" (AiF), Silvia Behr, E-Mail: presse@aif.de, Tel.: 0221 37680-55


    More information:

    http://www.aif.de


    Images

    Auf den Fluoreszenz-Aufnahmen (rechte Seite) sind im Gegensatz zu normalen mikroskopischen Aufnahmen die lebenden geschädigten Hefezellen (grün) und die toten Zellen (rot) deutlich erkennbar.
    Auf den Fluoreszenz-Aufnahmen (rechte Seite) sind im Gegensatz zu normalen mikroskopischen Aufnahmen ...

    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).