idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/07/2000 10:15

Was stinkt am Bau

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Die Freude an einer neuen Wohnung ist oft getrübt. Aus vielen der frisch verarbeiteten Materialien strömen intensive Gerüche aus. Mit einer speziellen Methode können Fraunhofer-Forscher feststellen, von welchen Stoffen die Gerüche ausgehen und ob sie schädlich sind.

    Der Umzug ist geschafft, die Möbel stehen am richtigen Fleck. Neu verlegter Teppich oder Parkett, frisch gestrichene Wände und oft auch das Mobiliar verheißen höchsten Wohngenuss. Doch häufig ist die Freude begrenzt: Aus vielen der schönen neuen Materialien strömt ein intensiver Geruch aus. Schnell stellt sich dann die Frage, ob das, was da so stinkt, nicht auch gesundheitsschädlich ist. Forscher vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Holzkirchen, untersuchen mit einer speziellen Methode die Zusammensetzung von Materialgerüchen, um Aussagen zur gesundheitlichen Bedeutung der beteiligten Stoffe machen zu können. Damit erhalten die Hersteller Hinweise, wie sie die »Geruchsqualität« verbessern können.

    Mit ihrem Verfahren gelingt es den Wissenschaftlern die heikle Frage, was einen Geruch ausmacht, zu beantworten. »Das ist äußerst kompliziert«, erklärt Dr. Klaus Breuer vom IBP. »Denn es kann sein, dass die Stoffe, die aus Bodenbelag und Farbe austreten und mit der herkömmlichen chemischen Analytik nachgewiesen werden, gerade nicht für den Geruch verantwortlich sind. Hinzu kommt, dass ein Material eine Vielzahl von Substanzen ausgasen kann. Oft weiß man dann nicht, welche für den Geruch verantwortlich sind.« Die Bauforscher kombinieren deshalb zwei Verfahren: Die Gaschromatographie und die Olfaktometrie, um den Gerüchen nachzuschnüffeln. Mit der Gaschromatografie wird das aus einem Material ausströmende Stoffgemisch in Einzelstoffe aufgetrennt, mit dem »Detektor« menschliche Nase wird dann bei der Olfaktometrie jeder Einzelstoff auf seine Geruchsaktivität überprüft. Denn das Geruchsorgan ist feiner als jegliches chemische Analysegerät und kann Konzentrationen wahrnehmen, die unterhalb von Nachweisgrenzen liegen. Über diese parallel laufenden Vergleichsmessungen können dann Aussagen über die stoffliche Qualität und den Ursprung der Gerüche von Bauprodukten gemacht werden.

    Interessant ist das in erster Linie für Hersteller, beispielsweise von Farben, Teppichen oder Möbeln. Sie können die Erkenntnisse der Geruchstests bei ihrer Produktentwicklung berücksichtigen und Rezepturen verändern. Ein Vorteil auch für die Verbraucherinformation: Ruft ein Kunde an, dem's stinkt, können ihm schnell und einfach Informationen über einen Materialgeruch gegeben und so die Sorgen um seine Gesundheit genommen werden.

    Ansprechpartner:
    Dr. Klaus Breuer
    Telefon: 0 80 24/6 43-33
    Telefax: 0 80 24/6 43-66
    E-Mail: breuer@hoki.ibp.fhg.de

    Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
    Institutsteil Holzkirchen
    Fraunhoferstraße 10
    83626 Valley
    Pressekontakt:
    Rita Schwab
    Telefon: 07 11/9 70-33 01
    Telefax: 07 11/9 70-33 95
    E-Mail:schw@ibp.fhg.de


    More information:

    http://www.ibp.fhg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Construction / architecture, Economics / business administration, Materials sciences
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).