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Wissenschaft
Die Freude an einer neuen Wohnung ist oft getrübt. Aus vielen der frisch verarbeiteten Materialien strömen intensive Gerüche aus. Mit einer speziellen Methode können Fraunhofer-Forscher feststellen, von welchen Stoffen die Gerüche ausgehen und ob sie schädlich sind.
Der Umzug ist geschafft, die Möbel stehen am richtigen Fleck. Neu verlegter Teppich oder Parkett, frisch gestrichene Wände und oft auch das Mobiliar verheißen höchsten Wohngenuss. Doch häufig ist die Freude begrenzt: Aus vielen der schönen neuen Materialien strömt ein intensiver Geruch aus. Schnell stellt sich dann die Frage, ob das, was da so stinkt, nicht auch gesundheitsschädlich ist. Forscher vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Holzkirchen, untersuchen mit einer speziellen Methode die Zusammensetzung von Materialgerüchen, um Aussagen zur gesundheitlichen Bedeutung der beteiligten Stoffe machen zu können. Damit erhalten die Hersteller Hinweise, wie sie die »Geruchsqualität« verbessern können.
Mit ihrem Verfahren gelingt es den Wissenschaftlern die heikle Frage, was einen Geruch ausmacht, zu beantworten. »Das ist äußerst kompliziert«, erklärt Dr. Klaus Breuer vom IBP. »Denn es kann sein, dass die Stoffe, die aus Bodenbelag und Farbe austreten und mit der herkömmlichen chemischen Analytik nachgewiesen werden, gerade nicht für den Geruch verantwortlich sind. Hinzu kommt, dass ein Material eine Vielzahl von Substanzen ausgasen kann. Oft weiß man dann nicht, welche für den Geruch verantwortlich sind.« Die Bauforscher kombinieren deshalb zwei Verfahren: Die Gaschromatographie und die Olfaktometrie, um den Gerüchen nachzuschnüffeln. Mit der Gaschromatografie wird das aus einem Material ausströmende Stoffgemisch in Einzelstoffe aufgetrennt, mit dem »Detektor« menschliche Nase wird dann bei der Olfaktometrie jeder Einzelstoff auf seine Geruchsaktivität überprüft. Denn das Geruchsorgan ist feiner als jegliches chemische Analysegerät und kann Konzentrationen wahrnehmen, die unterhalb von Nachweisgrenzen liegen. Über diese parallel laufenden Vergleichsmessungen können dann Aussagen über die stoffliche Qualität und den Ursprung der Gerüche von Bauprodukten gemacht werden.
Interessant ist das in erster Linie für Hersteller, beispielsweise von Farben, Teppichen oder Möbeln. Sie können die Erkenntnisse der Geruchstests bei ihrer Produktentwicklung berücksichtigen und Rezepturen verändern. Ein Vorteil auch für die Verbraucherinformation: Ruft ein Kunde an, dem's stinkt, können ihm schnell und einfach Informationen über einen Materialgeruch gegeben und so die Sorgen um seine Gesundheit genommen werden.
Ansprechpartner:
Dr. Klaus Breuer
Telefon: 0 80 24/6 43-33
Telefax: 0 80 24/6 43-66
E-Mail: breuer@hoki.ibp.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
Institutsteil Holzkirchen
Fraunhoferstraße 10
83626 Valley
Pressekontakt:
Rita Schwab
Telefon: 07 11/9 70-33 01
Telefax: 07 11/9 70-33 95
E-Mail:schw@ibp.fhg.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Construction / architecture, Economics / business administration, Materials sciences
transregional, national
Research projects
German
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