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10/17/2006 16:17

Europa und Südasien - mehr als nur eine eingleisige Beziehung

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Kontakte zwischen Europa und Südasien in der Geschichte vielfältiger als gemeinhin bekannt - Zweiteilige Konferenz zu einem vernachlässigten Thema: Teil 1 in Harvard, Teil 2 am Südasien-Institut der Universität Heidelberg - 27. und 28. Oktober 2006

    Die Zeiten, in denen Südasien von London aus beherrscht und regiert wurde, sind längst Geschichte. Was bei dieser historischen Wahrnehmung jedoch vergessen wird, sind die keineswegs marginalen historischen Beziehungen zwischen Kontinentaleuropa und Südasien, was gerade im 19. und 20. Jahrhundert unzählige Auswirkungen auf die kulturelle, intellektuelle und politische Entwicklung beider Großräume hatte. Eine zweiteilige Konferenz möchte nun diese - zu Unrecht vernachlässigten - Interaktionen untersuchen. Das transnationale Projekt ist jedoch nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich getrennt, kooperiert doch das Südasien-Institut der Universität Heidelberg mit seinem Pendant in Harvard. In Harvard 2005 war dabei vor allem das 19. Jahrhundert Thema, während sich die Heidelberger Vorträge 2006 mehr dem 20. Jahrhundert widmen werden.

    So wird nach einem ersten Teil - der bereits unter der Leitung von Professor Sugata Bose am Department of History der South Asia Initiative an der Harvard University stattfand - am 27. und 28. Oktober das Heidelberger SAI Gastgeber der Konferenz sein, an der führende internationale Südasienwissenschaftler teilnehmen, wie Prof. Dr. Gita Dharampal-Frick betont. Sie ist mit der Leitung der Heidelberger Session der Veranstaltung betraut, die unter dem anschaulichen Namen "Exchange of Ideas and Culture between South Asia and Central Europe" firmiert. "Dabei wollen wir uns dem Thema - insbesondere auch aus der Sicht der Historiker - in dreifacher Weise nähern", führt Frau Professor Dharampal-Frick aus.

    "So sollen vor allem die Beziehungen zwischen Südasien und einzelnen mitteleuropäischen Nationen wie Frankreich, Deutschland, Italien oder Russland sowie die Verflechtungen dieser jeweiligen bilateralen Kontakte und Perspektiven in einem internationalen Kontext untersucht werden", erklärt die Leiterin der SAI-Abteilung Geschichte Südasiens. "Wir wollen aber auch in einer Reihe von Beiträgen die Begegnung von Individuen und Gruppen im übergreifenden Horizont transnationaler Perspektive untersuchen. Das dürfte die Komplexität des historischen Austauschs zum Ausdruck bringen", ist sich die Heidelberger Wissenschaftlerin sicher.

    Abschließend möchte die Konferenz zudem den Aspekt der Wechselseitigkeit in der Begegnung zwischen Südasiaten und Mitteleuropäern beleuchten. "Damit wollen wir der landläufigen Vorstellung entgegenwirken, es habe sich bei diesen Kontakten um die einseitige Aktivität eines Zentrums gegenüber einer Peripherie gehandelt", betont Gita Dharampal-Frick, die sich auch auf die Diskussionen im Anschluss an die jeweils etwa halbstündigen Vorträge freut.

    Zentrales Motiv der Veranstaltung ist der Brückenschlag zwischen südasiatischer und europäischer Ideen- und Kulturgeschichte, was auch durch die dezidiert transnationale Perspektive der Beiträge zum Ausdruck kommt, die auf die Fragen des Anti-Kolonialismus im 20. Jahrhundert einen besonderen Schwerpunkt legen. Einzelheiten zum Ablauf der Tagung finden sich im unten angefügten Programm.

    Die Heidelberger Session der Veranstaltung findet statt im Lesesaal des Südasien Instituts (SAI) im Neuenheimer Feld 330. Die eigentlichen Vorträge beginnen am Freitag, dem 27. Oktober. Am vorherigen Abend wird Prof. William Sax, Direktor des SAI, die Teilnehmer im Foyer des Instituts willkommen heißen.
    Heiko P. Wacker

    Anmeldung: Tel. 06221 548807 oder per E-mail an: aknowles@sai.uni-heidelberg.de

    Hier das Programm:

    Freitag, 27. Oktober 2006
    10.00-12.00 Uhr
    Panel I: Transcultural Intellectual Encounter beyond Derivative Discourse
    Leitung: GITA DHARAMPAL-FRICK
    Diskussion: ANDREW SARTORI

    Paper 1: Sudipta Kaviraj, School of Oriental and African Studies, London
    Edward Said and Forms of Intellectual History

    Paper 2: Ayesha Jalal, Tufts University, Cambridge, MA
    Mohammad Iqbal and Friedrich Nietzsche

    13.30-15.30 Uhr
    Panel II: Anti-colonial Nationalism
    Leitung: PETER PARK
    Diskussion: SHRUTI KAPILA

    Paper 1: Manu Goswami, New York University
    Remembering the Future: B.K.Sarkar's Methodological Internationalism

    Paper 2: Harald Fischer-Tiné, Humboldt University, Berlin
    Translating Cultures: Two Hindu Intellectuals in Early 20th Century Europe

    16.00-18.30 Uhr
    Panel III: Intellectual Journeys of South Asian Intellectuals
    Leitung: SUGATA BOSE
    Diskussion: FABRIZIO DE DONNO

    Paper 1: Ben Zachariah, University of Sheffield
    Rethinking (the Absence of) Fascism in India, c. 1922-1945

    Paper 2: Dilip Menon, Delhi University
    A Coast with a View: Kesari Balakrishna Pillai and the Invention of Europe for a Modern Kerala

    Paper 3: Reba Som, School of Women's Studies, Jadavpur University, Kolkata
    Rabindranath Tagore in Europe

    19.00-20.00 Uhr
    Lesung: Reba Som: The Story of Tagore's Gitanjali

    Samstag, 28. Oktober 2006
    9.30-12.00 Uhr
    Panel IV: The Interwar Political Realm
    Leitung: CHRIS BAYLY
    Diskussion: KRIS MANJAPRA

    Paper 1: Amit Das Gupta, Institute of Contemporary History, Berlin
    The Third Reich and India: No Chance Lost

    Paper 2: Doug McGetchin, Florida Atlantic University, MacArthur Campus
    Gandhian Non-Violence and the European Peace Movement, 1919-1939

    Paper 3: Kate O'Malley, Trinity College, Dublin
    Indo-Irish Radical Connections

    13.30-15.30 Uhr
    Panel V: India and Eastern Europe
    Leitung: SUGATA BOSE
    Diskussion: ROLAND LARDINOIS

    Paper 1: David Schimmelpenninck van der Oye, Brock University, St. Catherine's, Ontario
    The Origins of Russian Indology

    Paper 2: Stanislava Vavrouskova, Charles University, Prague
    India and Czechoslovakia between Two World Wars: A Study of Cultural Contact and Exchange of Ideas

    16.00-18.00 Uhr
    Panel VI: Perceptions and Contact Zones
    Leitung: GITA DHARAMPAL-FRICK
    Diskussion: JAROSLAV STRNAD

    Paper 1: Claude Markovits, Centre National de la Recherche Scientifique, Paris
    Occidentalism from Below: Indian Soldiers' Perceptions of the French and French Society during World War I

    Paper 2: Joachim Oesterheld, Humboldt University, Berlin
    World War I as Watershed? From a Unidirectional to a Mutual Encounter in Indo-German Relations before Independence

    18.00 Uhr
    Abschließende Anmerkungen und übergreifende Diskussion

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Gita Dharampal-Frick
    Südasien Institut der Universität Heidelberg,
    Abteilung Geschichte Südasiens
    Im Neuenheimer Feld 330
    69120 Heidelberg
    Tel. 06221 548909
    dharampal-frick@sai.uni-heidelberg.de
    http://www.sai.uni-heidelberg.de/abt/his/

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse

    Irene Thewalt
    Tel. 06221 542311, Fax 542317
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Criteria of this press release:
    Art / design, History / archaeology, Law, Music / theatre, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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