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Wissenschaft
AUS DER MEDIZIN FÜR DIE MEDIEN 3-2000
Der schnellste Computertomograph (CT) Europas ist im "Institut für Radiologie" der Charité in Betrieb genommen worden. Das Großgerät gehört zu der neuesten Generation von Computertomographen (CT) und ist ein sogenannter "Mehrzeilen"- oder "Multi-Slice-CT" der Firma Toshiba: Während der Untersuchung rotiert ein festes System aus Röntgenröhre und ihr gegenüber liegenden Detektoren um den Patienten, der kontinuierlich durch das Gerät hindurch geschoben wird. Bei jeder Rotation können Bilder von vier Schichten gleichzeitig (multi-sclice) aufgenommen werden. Das Gerät besitzt einen hochauflösenden breiten Detektor und kann achtmal schneller als ein konventioneller CT Bilder aufbauen, nämlich vier in einer halben Sekunde. Für den Patienten bedeutet dies, daß eine Röntgenuntersuchung in einem Achtel der bisher üblichen Zeit durchgeführt werden kann. So werden für eine Brustaufnahme im Atemstillstand statt 30 nur noch vier Sekunden benötigt. Dank der Aufnahmegeschwindigkeit kann die Schichtdicke bis auf 0.5 mm bei gleichlanger Aufnahmezeit verringert werden: Dadurch sind Einzelheiten der Organe genauer zu erkennen. Außerdem werden Artefakte (verwackelte Aufnahmen) vermieden. Solche konnten bisher beispielsweise durch Atembewegungen von Patienten zustande kommen, wenn der Kranke der Aufforderung "Bitte nicht mehr atmen" nicht folgen konnte, etwa weil er beatmet wurde, schwer herzkrank war, oder weil es sich um ein Kleinkind handelte. Ein weiterer Fortschritt der Technik ist darin zu sehen, daß die Menge an Kontrastmittel verringert werden kann und die Strahlenbelastung um 20- 30% gegenüber konventionellen Computertomographen abnimmt.
Das Gerät wird zunächst die Erkennung von Erkrankungen des Brustkorbs und der Blutgefäße (CT-Angiographien) erleichtern und verbessern und auch in der Diagnostik von Erkrankungen des Darms genutzt werden. Für die Darmuntersuchung werden die Daten der Computertomographie dank einer besonderen Software so verdichtet, daß auf dem Monitor scheinbare (virtuelle) endoskopische Bilder des Darmes entstehen.
Der Apparat ist digital vernetzt, so daß die Bild-Ergebnisse der Untersuchungen auf jeden Computer der Charité überspielt werden können.
Silvia Schattenfroh
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Charité
Medizinische Fakultät der
Humboldt Universität zu Berlin
Dekanat
Pressereferat-Forschung
Dr. med. Silvia Schattenfroh
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
FON: (030) 450-70 400
FAX: (030) 450-70-940
e-mail: silvia.schattenfroh@charite.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Organisational matters, Research projects
German
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