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02/21/2000 16:14

Interenet und E-Mail bei Mittelständlern auf dem Vormarsch

Dr. Birgit Spaeth Pressestelle
Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg

    P r e s s e m i t t e i l u n g 17.2.2000

    Internet und E-Mail bei Mittelständlern auf dem Vormarsch

    Kleine und mittlere Unternehmen signalisieren erheblichen Weiterbildungsbedarf

    Noch ist das Telefon das wichtigste Kommunikationsmittel kleiner und mittelgroßer Firmen im mittleren Neckarraum. Eine Studie der Akademie für Technikfolgenabschätzung* zeigte jedoch, daß auch die Nutzung von Internet und E-Mail bereits zum betrieblichen Alltag gehört: 70 Prozent der befragten Betriebe nutzen das Netz, um Informationen zu beschaffen. Und fast 77 Prozent kommunizieren mit Kunden und Geschäftspartnern per E-Mail - wobei für sen
    sible Informationen wie geschäftliche Dokumente allerdings über die Hälfte der Firmen noch immer den klassischen Brief bevorzugt. Innerhalb von fünf Jahren werden sich der Studie zufolge die Verhältnisse dramatisch zugunsten des E-Mail-Versandes ändern.

    Allerdings sind komplexe Lösungen wie Electronic Data Inter
    change/EDI, Workflow-Systeme, Corporate Networks oder Video
    konferenzen noch selten im Einsatz. Die Experten vermuten, daß die befragten 328 Unternehmen sich noch zurückhalten, weil sie dem finanziellen und personellen Aufwand skep
    tisch gegenüberstehen. "Die technische Infrastruktur ist zwar vorhanden, vor zu großen Experimenten scheut man sich aber noch", so Dr. Gerhard Fuchs, der die Untersuchung an der Akademie leitete. So zähle eine gute technische Ausstattung bei den Klein- und Mittelbetrie
    ben in der Region Stuttgart zum Standard. Der Computer habe flächendeckend Einzug gehalten, die Rechner seien betriebsintern vernetzt und teilweise mit Zugängen nach außen ausgestattet.

    Die Globalisierung macht auch vor kleinen und mittleren Unternehmen nicht halt: Weltweite Konkurrenz, verstärkter Preisdruck, neue Marktstrukturen und Kundenbedürfnisse erfordern ein äußerst flexibles Informationsmanagement. Voraussetzung dafür ist der verstärkte Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien. Zwar hat das Internet traditionelle Informationskanäle wie Messen, Fachliteratur und informelle Kontakte noch nicht aus dem Rennen geworfen, aber bereits jedes zweite Unternehmen nutzt es als wichtige Informationsquelle. Nicht ohne Grund signalisieren 80 Prozent der Unternehmen Weiterbildungsbedarf für Mitarbeiter in den Bereichen Internet, E-Mail sowie Gestaltung und Pflege von Internet-Auftritten.

    Was den Kontakt zu den Kunden betrifft, so bevorzugen kleine und mittlere Unternehmen zur Zeit noch eindeutig Telefon, Fax (rund 99 Prozent) und persönliche Kontakte (86 Prozent). Per E-Mail oder gar online sprechen dagegen nur 53,4 bzw. 13,5 Prozent der Firmen ihre Kunden an - weil sie sie beispielsweise nicht im Internet erwarten. Hier sieht die Studie einen erheblichen Beratungsbedarf, da mit der intensiveren Nutzung des Internets künftig auch mehr potentielle Kunden dort recherchieren und so angesprochen werden können. Ähnliches gilt für die Kommunikation der Firmen mit Lieferanten. Bei der Präsentation von Waren und Dienstleistungen liegt sogar der gute alte Hand
    zettel in der Beliebtheitsskala noch vor den elektronischen Medien. Dabei sehen die Firmen die Vorteile der elektronischen Kommunikation deutlich: Über 80 Prozent nennen kürzere Reaktionszeiten, rund 65 Prozent Zeitersparnis und größere zeitliche Flexibilität als Vorteile.

    Aus der Sicht der Geschäftsleitungen stehen einer verstärkten elektronischen Kommunikation jedoch gleich zwei große Hindernisse im Weg: einerseits die unzureichende Kompetenz der Nutzer, aber auch eine wenig nutzerfreundliche Gestaltung der neuen Techniken. Aber auch neue Formen der Weiterbildung über das Netz wie das Telelearning stecken noch in den Kinderschuhen. Nur zwischen ein und zwei Prozent der Unterneh
    men nutzt sie. Das kann sich allerdings rasch ändern: Vor einigen Jahren sahen die Zahlen bei der Fernwartung ähnlich aus - heute greifen über 67 Prozent der Unternehmen auf diese informationstechnisch basierte Anwendung zurück. Die finanzielle Seite spielt dabei eine vergleichweise geringe Rolle: "Aus Kapitalmangel", so Dr. Gerhard Fuchs, "scheitern Innovationen in Informations- und Kommuni
    kationstechnologien nicht".

    *Gerhard Fuchs: "Unternehmen im Netz - Umfrage zum Einsatz von Intions- und Kommunikationstechniken in kleinen und mittleren Unternehmen der Region Stuttgart", erschienen als Arbeitsbericht Nr. 154 der Akademie für Technikfolgenabschät
    zung in Baden-Württemberg
    (ISBN 3-932013-96-4)

    Zu bestellen per Fax (0711/9063-286) oder Telefon (0711/9063-221)


    More information:

    http://www.ta-akademie.bw


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research results
    German


     

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