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Größte Herzinfarkt-Studie in NRW belegt Rolle der Frühbehandlung
"Weniger als ein Drittel aller Herzinfarktpatienten kommen innerhalb von sechs Stunden ins Krankenhaus, dabei wäre eine Behandlung innerhalb einer Stunde optimal." Der Herzspezialist Prof. Dr. Martin Bergbauer von der Universität Witten/Herdecke und Chefarzt am Wittener Marien-Hospital, bedauert, dass sich die längst erforschten Vorteile einer frühen Behandlung mit Medikamenten oder Kathetern noch immer nicht bei den Risikopatienten herumgesprochen haben. "Eine Voruntersuchung hat ergeben, dass die Patienten selbst zu lange zögern, den Notarzt zu rufen, besonders in der Nacht und am Wochenende," warnt Prof. Bergbauer.
Tod durch Herzinfarkt in Deutschland immer noch erschreckend häufig
Mehr als 130.000 Menschen erlitten 1995 in Deutschland einen akuten Herzinfarkt, 87.739 verstarben an den Folgen. Damit ist der Herzinfarkt die häufigste Einzeltodesursache, obwohl die Behandlung mit Medikamenten, die das Blutgerinsel in den Herzkranzgefäßen auflösen oder mit einem Ballonkatheter, der die Blutbahnen aufweitet, gut erforscht ist. Bei frühzeitiger Anwendung könnten viele Leben gerettet werden.
Schnellere Einlieferung ins Krankenhaus ist realisierbar
Im Auftrag des Landes hat Prof. Bergbauer jetzt eine mehr als drei Jahre dauernde Untersuchung im Regierungsbezirk Arnsberg abgeschlossen. In 36 Städten informierten seit 1994 die Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen verstärkt über die Symptome des Herzinfarktes. Telefonaktionen, örtliche "Notfalltage", Seminare und Vorträge in Schulen, Volkshochschulen, Betrieben und Sportvereinen sowie Plakate und Broschüren ergänzten die Kampagne. In genau dieser Zeit verkürzte sich nach der Untersuchung von Prof. Bergbauer die Zeit zwischen erstem Symptom und Behandlung von 4,0 auf 2,9 Stunden. Dazu wurden in 49 Kliniken im Kreisgebiet 5531 Patienten befragt.
"Informieren Sie sich über die Symptome und zögern Sie nicht, den Notarzt zu holen, wenn sie auftreten," rät Prof. Bergbauer. "Wenn die Patienten nach einer Stunde im Krankenhaus sind, ist das Risiko gut im Griff zu halten. Das streben wir für Witten an."
Weitere Information bei Prof. Bergbauer 02302/173-1303, Martin.Bergbauer@t-online.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results
German
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