idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/23/2000 11:19

HRK: Rolle der Hochschulen im Wissenschafts- und Forschungssystem stärken!

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Das Plenum der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat am 21./22. Februar in Bonn eine Stellungnahme zu den Empfehlungen der von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung eingesetzten internationalen Gutachterkommission beraten und beschlossen. Die Kommission hat nicht nur die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) als außeruniversitäre Forschungseinrichtung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) als Forschungsförderungsorganisation begutachtet, sondern - über ihren Auftrag hinaus - Analysen und Empfehlungen zur Forschung an den Universitäten formuliert.

    Dies sei jedoch, so das Plenum, in wenig systematischer Weise und ohne ausreichende Vor-Ort-Untersuchungen an Universitäten geschehen. Darauf seien teilweise oberflächliche Betrachtungen und undifferenzierte Bewertungen zurückzuführen.

    Gleichwohl unterstützt das HRK-Plenum vor allem die Forderung der von Professor Brook geleiteten Kommission, die Rolle der Hochschulen als Basis des Wissenschafts- und Forschungssystems in Deutschland nachhaltig zu stärken.

    Hierzu müssten Bund und Länder aber endlich den Universitäten die für ihre Forschung unverzichtbare Grundausstattung bereitstellen, d.h. den Universitäten vergleichbare Steigerungsraten bei der finanziellen Förderung gewähren wie der MPG.

    Auch unterstützt das HRK-Plenum viele Einzelempfehlungen der Kommission, die der Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wissenschaft gelten. Dazu sei zunächst eine deutliche Rücknahme vieler überflüssiger bürokratischer Vorschriften und Interventionen des Staates notwendig. Auch seien Spitzenforscher aus dem Ausland und aus der Wirtschaft nur mit einer stärker leistungsbezogenen, an internationalen Maßstäben orientierten Bezahlung und entsprechenden Arbeitsbedingungen zu gewinnen.

    Bei Spitzenforschern wie beim wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem Ausland müsse das Ausländerrecht noch viel flexibler gehandhabt werden.

    Im einzelnen befürwortet die HRK u.a. die

    - Verbesserung der Perspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses für Wissenschaft und Forschung als Beruf durch eine möglichst frühe Selbständigkeit bei Planung und Durchführung von Forschungsvorhaben;
    - Lockerung zu starker Fächerorientierung der Forschung;
    - Stärkung der Eigenverantwortung der Hochschulen;
    - Anwendung von wirksamen Verfahren zur Qualitätssicherung;
    - Verbesserung der Kooperation von Hochschulen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft.

    Das HRK-Plenum betonte außerdem, dass die von der Kommission befürwortete stärkere Forschungsplanung (Prospektion) nur begrenzt möglich sei, weil Fortschritt in der Forschung überwiegend durch die Kreativität einzelner Wissenschaftler oder Wissenschaftlergruppen entsteht. Innerhalb der DFG sind die Universitäten als stärkste Mitgliedergruppe bereit, den Dialog über die längerfristige Gestaltung der Förderpolitik zu intensivieren. Aus dem bewährten "bottom-up"-Prinzip dürfe aber kein "top-down"-Verfahren werden.

    Die Plenarversammlung forderte Bund und Länder auf, nicht nur Forschungseinrichtungen und die Forschungsförderung der DFG begutachten zu lassen, sondern auch eine Begutachtung der Leistungsfähigkeit der Ressortforschung und aller Forschungsförderprogramme von Bund und Ländern in angemessenen Abständen vorzusehen.

    Die Hochschulrektorenkonferenz wird der Bund-Länder-Kommission, die sich im März mit dem Abschlussbericht der Brook-Kommission befassen will, ihre Stellungnahme übermitteln.


    More information:

    http://www.hrk.de
    http://www.blk-bonn.de


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).