idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/14/2006 19:00

Früherkennung bei Brustkrebs verbessern: Innovationspreis an RUB-Medizintechniker

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Mit einem neuen photoakustischen Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs sollen Ärzte künftig anders als bei Mammographie und herkömmlichen Ultraschalluntersuchungen zwischen gutartigen Zysten und bösartigen Tumoren unterscheiden können. Für sein Projekt zur Entwicklung einer solchen bildgebenden Technik wurde Prof. Dr. Georg Schmitz (Lehrstuhl für Medizintechnik der RUB) mit einem der Preise im Innovationswettbewerb Medizintechnik 2006 ausgezeichnet und soll vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit bis zu 300.000 Euro für die Durchführung eines Schlüsselexperiments gefördert werden.

    Bochum, 14.11.2006
    Nr. 384

    Früherkennung bei Brustkrebs verbessern
    Photoakustische Bildgebung ermöglicht präzisere Diagnostik
    RUB-Medizintechniker siegen im Innovationswettbewerb

    Mit einem neuen photoakustischen Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs sollen Ärzte künftig anders als bei Mammographie und herkömmlichen Ultraschalluntersuchungen zwischen gutartigen Zysten und bösartigen Tumoren unterscheiden können. Für sein Projekt zur Entwicklung einer solchen bildgebenden Technik wurde Prof. Dr. Georg Schmitz (Lehrstuhl für Medizintechnik der RUB) mit einem der Preise im Innovationswettbewerb Medizintechnik 2006 ausgezeichnet und soll vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit bis zu 300.000 Euro für die Durchführung eines Schlüsselexperiments gefördert werden.

    Ob ein Knoten gutartig ist oder nicht

    Jede vierte Krebserkrankung in Deutschland betrifft die weibliche Brust. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Brustkrebs. Ärzte empfehlen daher Frauen ab 50 Jahren, ihre Brust alle zwei Jahre mit einer Mammographie untersuchen zu lassen. Denn nur wenn der Brustkrebs rechtzeitig entdeckt wird, bestehen gute Heilungschancen. Nachteil der Mammographie ist, dass die Frauen einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt sind und mit dieser Methode nicht unterschieden werden kann, ob es sich bei einem Knoten um einen gutartigen oder einen bösartigen Tumor handelt. Wenn eine auffällige Veränderung festgestellt wird, kommt daher ergänzend die Ultraschalluntersuchung, die Kernspintomographie oder sogar die Entnahme einer Gewebeprobe zum Einsatz.

    Weniger Untersuchungen und Wartezeiten

    Prof. Schmitz und seine Kooperationspartner Prof. Dr. Martin Hofmann (Arbeitsgruppe Optoelektronische Bauelemente der RUB), Prof. Dr.-Ing. Helmut Ermert (Institut für Hochfrequenztechnik der RUB), Prof. Dr. Christoph Bremer (Institut für klinische Radiologie Münster) und die photonIQ GbR (Bochum) entwickeln deshalb ein Ultraschallverfahren, mit dem hoch aufgelöste Bilder der Brust erzielt werden können, die eine präzisere Diagnose ermöglichen. "Bei einer Verdachtsdiagnose müssen die Patientinnen dann seltener weitere Untersuchungen durchlaufen, die neben der körperlichen Belastung auch mit psychisch belastenden Wartezeiten verbunden sind", erläutert Schmitz. Das neue System ist einfach einzusetzen und kostengünstig. Außerdem ließe es sich auch bei anderen Krebsarten anwenden, zum Beispiel bei Tumoren der Prostata, der Leber oder der Bauchspeicheldrüse.

    Lichtimpuls erzeugt mechanische Wellen

    Bei ihrem Verfahren setzen Schmitz und seine Kollegen auf die photoakustische Bildgebung. Dabei wird das zu untersuchende Objekt, zum Beispiel die Brust, mit einem kurzen Lichtimpuls bestrahlt. Ein Puls darf nicht länger als wenige Nanosekunden dauern, dann dehnt sich das zu untersuchende Objekt aus und zieht sich anschließend wieder zusammen. Dadurch entstehen mechanische Wellen, die von speziellen Ultraschallgeräten wahrgenommen werden können. Bereits existierende photoakustische Scanner benötigen aufwendige Apparaturen, teure Lasersysteme und können nicht in bestehende Ultraschallsysteme integriert werden. "Wir setzen Diodenlaser ein, die weniger aufwendig sind und mit herkömmlichen Ultraschallsystemen kombiniert werden können. Dadurch wird das System marktfähig", führt Schmitz aus. Die Diodenlaser arbeiten mit unterschiedlichen Wellenlängen, wodurch Kontrastmittel und mit Sauerstoff angereichertes Blut sehr gut detektiert werden können. Ein weiterer Pluspunkt des neuen Systems, denn sowohl über den Sauerstoffgehalt des Bluts als auch über spezielle, tumormarkierende Kontrastmittel lassen sich bösartige Tumore wesentlich besser erkennen.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr.-Ing. Georg Schmitz, Lehrstuhl für Medizintechnik, Geb. IC 6/150, Ruhr-Universität Bochum (RUB), Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, 44780 Bochum, Tel.: 0234 32-27573, Fax: 0234 32-14872, E-Mail: georg.schmitz@rub.de


    Images

    Prof. Dr. Georg Schmitz
    Prof. Dr. Georg Schmitz


    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Energy, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).