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Wissenschaft
Einen neuen Blick auf alte Dokumente ermöglicht die Digitalisierung von historischen Texten. Alte Urkunden, Briefe und Bücher können dadurch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sie lassen sich zudem ganz anders bearbeiten als noch vor wenigen Jahren. Durch die Digitalisierung können die schriftlichen Zeugnisse der Vergangenheit wie moderne Texte erkannt und miteinander vernetzt werden. Welche Methoden dabei helfen, diskutieren internationale Informatiker, Computerlinguisten, Historiker und Philologen vom 3. bis 8. Dezember im Internationalen Begegnungs- und Forschungszentrum für Informatik (IBFI) auf Schloss Dagstuhl im nördlichen Saarland.
Wenn historische Materialien digitalisiert werden, will man ein möglichst originalgetreues Abbild erstellen. Es reicht also nicht aus, ein altes Buch nur einzuscannen, sondern seine Kapitel und Absätze sollen über Verweise und Inhaltsverzeichnisse sinnvoll erschlossen werden. Durch die moderne Texterkennung will man auch die Möglichkeit schaffen, einzelne Stichwörter zu suchen und ihre Verwendung in verschiedenen Quellen zu vergleichen. In der deutschen Sprache kommt es dabei stark auf die Schreibweise an, die im Vergleich zu anderen Sprachen sehr spät erst vereinheitlicht wurde. Dank der Digitalisierung lassen sich heute einzelne Wörter aus verschiedenen historischen Quellen trotz ihrer vielen Schreibvarianten einfach gegenüber stellen.
Einige der Wissenschaftler, die an der Tagung auf Schloss Dagstuhl teilnehmen, arbeiten in dem europäischen Network of Excellence DELOS zusammen, in dem die Digitalisierung des gemeinsamen historischen Erbes vorangetrieben werden soll. Unter anderem reist Seamus Ross, Professor an der University of Glasgow (Schottland) nach Schloss Dagstuhl, der als der weltweit führende Spezialist auf dem Gebiet der Konservierung historischer Dokumente gilt. Die Leitung der Tagung von deutscher Seite haben Prof. Norbert Fuhr (Universität Duisburg-Essen) und die Juniorprofessorin Anke Lüdeling (Humboldt-Universität Berlin) übernommen. Weitere Informationen zu der Tagung unter http://www.dagstuhl.de/06491
Hintergrund:
Schloss Dagstuhl lädt das ganze Jahr über Wissenschaftler aus aller Welt ins Saarland ein, um über neueste Forschungsergebnisse in der Informatik zu diskutieren. Rund 2.700 Informatiker von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und aus der Industrie nehmen jährlich an den wissenschaftlichen Veranstaltungen in Dagstuhl teil. Seit 2005 gehört Schloss Dagstuhl zur Leibniz-Gemeinschaft, in der führende außeruniversitäre Forschungsinstitute und wissenschaftliche Serviceeinrichtungen in Deutschland vertreten sind.
Hinweis für Journalisten:
Wir vermitteln gerne Interviews mit Mitarbeitern und Tagungsteilnehmern von Schloss Dagstuhl.
Für Reportagen und Filmaufnahmen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle von Schloss Dagstuhl:
Dr. Roswitha Bardohl
Tel. (0681) 302-3847
Email: presse@dagstuhl.de
oder an das Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes:
Friederike Meyer zu Tittingdorf
Tel. (0681) 302-58099
Email: presse@cs.uni-sb.de
http://www.dagstuhl.de - Webseite Schloss Dagstuhl
http://www.dagstuhl.de/06491 - Seminar-Webseite
http://www.dagstuhl.de/PR - Fotos von Schloss Dagstuhl
Criteria of this press release:
History / archaeology, Information technology, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
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