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Ethik und Effizienz in der Wirtschaft müssen sich nicht ausschließen. Die Verbindung von wirtschaftlichem Profitdenken und ethischen Moralvorstellungen wagt Dr. Alexander Brink (Fakultät für Philosophie, Pädagogik und Publizistik der RUB) in seiner Dissertation "Holistisches Shareholder-Value-Management. Eine regulative Idee für globales Management in ethischer Verantwortung".
Manager im Gewissenskonflikt
Die Qual der Wahl: Ethik oder Effizienz
RUB-Dissertation entwirft Idealkonzept
Um in der internationalen Handelswelt bestehen zu können, müssen Unternehmen vor allem für ihre Aktionäre profitabel sein. Oberstes Gebot für Manager: Jede Entscheidung soll auf eine schnelle Wertsteigerung der Aktien ausgerichtet sein - leider oft auf Kosten persönlicher Moralgefühle gegenüber anderen Interessengruppen, z. B. Mitarbeitern und der Umwelt. Die Verbindung von wirtschaftlichem Profitdenken und ethischen Moralvorstellungen wagt Dr. Alexander Brink (Fakultät für Philosophie, Pädagogik und Publizistik der RUB) in seiner Dissertation "Holistisches Shareholder-Value-Management. Eine regulative Idee für globales Management in ethischer Verantwortung". Und siehe da: Ethik und Effizienz in der Wirtschaft müssen sich nicht ausschließen.
Zwischen Moral und Profit ...
Auf den ersten Blick stehen sich in der Wirtschaft zwei Ansätze unvereinbar gegenüber: Das Stakeholder-Konzept und das Shareholder-Value-Management. Während das Stakeholder-Konzept die Interessen aller an einem Unternehmen beteiligten Gruppen, also auch die der Kunden, Mitarbeiter, und der Umwelt, berücksichtigt, zählt für das Shareholder-Value-Konzept einzig der möglichst hohe Wertzuwachs für die Aktionäre. Ethische Ansätze in der Wirtschaft sind oft praktisch ineffizient, effiziente Führungsstile haben zu wenig ethische Inhalte. Gerade in Deutschland haben sich Manager für das Shareholder-Value-Management als das geringere Übel entschieden: Ethische Unternehmensformen sterben mit zunehmender Globalisierung aus. Die Bedeutung von unternehmerischer Ethik als Erfolgsfaktor wird dabei häufig übersehen. Dr. Alexander Brink hat es sich daher zum Ziel gesetzt, den Doppelcharakter der Wirtschaft zu entschärfen und ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln.
....gibt es einen Mittelweg
Für seine Arbeit hat er bei den Wurzeln der Philosophie begonnen: Er stützt seine Thesen auf die Ethik der antiken Philosophen Platon und Aristoteles und die von Vertretern der Neuzeit und Gegenwart, insbesondere Jonas und Apel. Die verkürzte Sichtweise des Shareholder-Value-Managements weitet er aus, indem er ihren klassischen Bewertungsfaktoren, den "Hard Facts", z. B. Rechnungslegung, wertorientierte Entlohnung und Aktienrückkauf, die sogannten "Soft Facts" hinzufügt: Etwa Corporate Identity, Geschäftsberichte und Führungsprinzipien sollen berücksichtigt werden. Sein holistisches Konzept verbindet den Stakeholder- mit dem Shareholder-Value-Gedanken: Zwar geht es immer noch um die Wertsteigerung, aber Kunden, Mitarbeiter und Umwelt werden als Nebenbedingungen berücksichtigt. Ehrgeiziges Fernziel dieses ersten umfassenden Ansatzes zur ethischen und effizienten Unternehmensführung auf Shareholder-Value-Basis ist es, einen Beitrag zum wirtschaftlichen Wachstum, zum friedlichen Zusammenleben und für den zukünftigen Wohlstand der Menschheit zu leisten.
Weitere Informationen
Dr. Alexander Brink, Pleugerstr. 17, D-58454 Witten, Tel.: 02302/941053, Fax: 02302/941056, email: Alexander.Brink@ruhr-uni-bochum.de bzw. Alexander.Brink@uni-wh.de
Titelaufnahme
Brink, Alexander: Holistisches Shareholder-Value-Management. Eine regulative Idee für globales Management in ethischer Verantwortung, Profession, Bd. 22, München und Mering: Rainer Hampp Verlag 2000, ISBN 3-87988-468-4, ISSN 1434-6478, 34.75 Euro.
A. Brink versöhnt Ethik und Profit
None
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Philosophy / ethics, Religion
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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