idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Universität Jena ehrt einstigen Studenten und "Klassiker" des modernen jüdischen Denkens
Jena (15.12.06) Ungezählte renommierte Wissenschaftler und Studenten hat die Universität Jena in ihrer fast 450-jährigen Geschichte angezogen. Einige der herausragenden ehrt sie - einer Jenaer Tradition folgend - mit einer Gedenktafel an deren Wohnhäusern oder Wirkungsstätten. Und so wird diese Reihe dank der Finanzierung durch die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Jena in den nächsten Tagen um eine weitere Tafel ergänzt. Am Gebäude Jenergasse 9 wird dann des hervorragenden deutschen und hebräischen Schriftstellers Gershom Scholem (1897-1982) gedacht.
Scholem, der von 1917 bis 1918 in Jena u. a. bei den Philosophen Gottlob Frege und Paul Ferdinand Linke studiert hat, ist einer der bedeutendsten jüdischen Religionshistoriker. In seiner Jenaer Zeit beschäftigte er sich zunehmend mit der jüdischen Literatur und Geschichte. Daraus entsprang sein nie endendes Interesse an der jüdischen Mystik, die er auch in seiner Münchner Promotion zur "Sprachtheorie der Kabbala" aufgriff.
Scholem emigrierte nach Jerusalem und hebraisierte dort auch seinen deutschen Vornamen von Gerhard zu Gershom. 1933 erhielt er eine Professur für jüdische Mystik und Kabbala an der Hebräischen Universität in Jerusalem.
Scholem entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem der geistigen Gründer des neuen Staats Israel. Nach ihm wurde ein "Gershom-Scholem-Zentrum zur Erforschung der jüdischen Mystik" benannt. Der ehemalige Jenaer Student und später vielfach ausgezeichnete jüdische Wissenschaftler war auch von 1968 bis 1974 Präsident der Israelischen Akademie der Wissenschaften.
Gershom Scholem gilt heute als ein "Klassiker" des modernen jüdischen Denkens, dessen Verdienste die Jenaer Universität mit der Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus würdigt.
Rektor Klaus Dicke präsentierte heute die Gedenktafel für Gershom Scholem gemeinsam mit den Historik ...
Foto: Günther/FSU-Fotozentrum
None
Criteria of this press release:
History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion
regional
Personnel announcements
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).