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03/21/2000 10:01

»Sozialmanagement« als neuer Studienschwerpunkt im FB Sozialpädagogik der Fachhochschule Köln

Petra Schmidt-Bentum Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Köln

    Fachtagung zum neuen Studienschwerpunkt »Sozialmanagement«
    »Soziales Management - zwischen Wirtschaftlichkeit und fachlichen Zielen«
    Donnerstag, 23. März 2000, 13.00 Uhr

    »Sozialmanagement« als neuen Studienschwerpunkt bietet der Fachbereich Sozialpädagogik der Fachhochschule Köln erstmals zum Sommersemester 2000 an. Da professionelles sozialpädagogisches Wissen erst dann zukunftsfähig wird, wenn es sich in der täglichen sozialen Arbeit bewährt, sucht der Fachbereich - begleitend zum Start des Studienschwerpunkts - den intensiven Dialog mit Praktikerinnen und Praktikern der sozialen Arbeit in der Region Köln. Den Auftakt bildet die Tagung »Soziales Management - zwischen Wirtschaftlichkeit und fachlichen Zielen«, die am Donnerstag, 23. März , ab 13.00 Uhr im Gebäude Mainzer Straße 5 in der Kölner Südstadt (50678 Köln) stattfindet. Sie wird ein Forum sein für die Fragen, welche Erfahrungen mit Management gemacht werden und mit welchen Managementinstrumenten die sozialpädagogischen Handlungskonzepte - trotz knapper Ressourcen - fachlich hinreichend und bedarfsgerechter realisiert werden können. Der Austausch soll kontinuierlich fortgesetzt werden, um das Studienangebot »Sozialmanagement« anwendungsorientiert weiterentwickeln und um die gewonnenen Einsichten an die Fachkräfte zurückkoppeln zu können.

    SOZIALE ARBEIT AUF MARKTWIRTSCHAFTLICHE PRINZIPIEN AUSRICHTEN
    Die gesellschaftlichen Veränderungen in den 90er Jahren setzten den Sozialstaat unter Reformdruck. Aufgrund knapper Finanzmittel soll auch die soziale Arbeit auf marktwirtschaftliche Prinzipien ausgerichtet werden. Zugleich haben sich soziale Problemlagen zugespitzt wie etwa bei Armutshaushalten, Alleinerziehenden und Arbeitslosen in benachteiligten Stadtteilen. Zudem erfordern neue Problemformen wie die unsichere Lebensperspektive von Jugendlichen ohne Schulabschluss eine Weiterentwicklung der sozialen Handlungsansätze.

    KOSTEN UND QUALITÄT DER LEISTUNGEN
    Aus dieser Situation erwachsen neue Anforderungen an die Sozialpädagogik und an die soziale Arbeit. Soziale Leistungen können nicht mehr »nur routinemäßig« erbracht werden, sondern Kostenträger und Leistungsempfänger fragen als »Kunden« auch nach Kosten und Qualität der Leistungen. Kritiker sprechen sogar von einer »Modernisierungslücke«, die im sozialen Bereich zu schließen ist. Die Fachkräfte müssen in Zukunft deshalb sowohl der ökonomischen als auch der sozialpädagogischen Seite gerecht werden, indem die knappen Mittel wirtschaftlich eingesetzt und die Arbeitsabläufe so umorganisiert werden, dass weiterhin eine gute Arbeit gemacht werden kann. Der Blickwinkel der Wirtschaftlichkeit darf dabei allerdings nicht zu Ungunsten der fachlichen Standards überbetont werden; er darf in der sozialen Praxis aber auch nicht vernachlässigt werden, um die Entwicklungschancen sozialer Einrichtungen und Dienste nicht einzuschränken.

    SOZIALMARKETING IST NUR EINE FACETTE DES SOZIALMANAGEMENTS
    Der neue Schwerpunkt »Sozialmanagement« des Fachbereichs Sozialpädagogik der FH Köln ist innovativ und hat Modellcharakter. Das von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe des Fachbereichs entwickelte Lehrangebot, steht nicht abstrakt für sich, sondern ist in einen Kommunikationskreislauf mit Fachleuten aus der Praxis eingebunden. Das Lehrangebot will die Berührungsängste gegenüber Managementtechniken in der sozialen Arbeit abbauen und räumt mit dem Vorurteil auf, Sozialmanagement sei nur betriebswirtschaftlich zu verstehen. Die ökonomischen Denkansätze des »Neuen Steuerungs-Modells« oder des Sozialmarketings sind nur eine Facette des Sozialmanagements: Hinzu kommt ein ganzer Katalog weiterer Aufgaben, die für die soziale Arbeit wichtig sind, wie etwa die Entwicklung und Steuerung von sozialpädagogischen Projekten, die Zielfindung und Zielvereinbarung als Grundlage sozialer Dienstleistungen, ein Berichtswesen für die Durchführung von Erfolgskontrollen, die Organisation von Prozessen des Qualitätsmanagements, die Entwicklung leistungsfähiger und verantwortungsvoller Arbeitsteams, der Einsatz eines kooperativen Führungsstils, Strategien des Personalmanagements, der Aufbau von Kooperationsnetzen oder auch die rechtlichen Belange und Rahmenbedingungen sozialwirtschaftlicher Organisationen.

    FACHFRAGEN AUCH AUS GESCHLECHTERPERSPEKTIVE BEHANDELN
    Da Führungs- und Managementaufgaben in den sozialen Einrichtungen und Diensten häufig dazu genutzt werden, die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern im Erwerbsleben zu vertiefen, werden innerhalb des Schwerpunkts »Sozialmanagement« Fachfragen auch aus der Geschlechterperspektive behandelt. Ziel ist es, Frauen zur erfolgreichen Berufs- und Karriereplanung zu ermutigen und weiblichen Führungsnachwuchs für Aufgaben im sozialen, politischen und gesellschaftlichen Bereich zu qualifizieren.

    EMANZIPATORISCHE ZIELRICHTUNG DOMINIERT
    Insgesamt dominiert bei dem Lehrangebot eine emanzipatorische Zielrichtung. Die zukünftigen Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs Sozialpädagogik sollen sich nicht dem vermeintlichen Diktat ökonomischen Denkens unterwerfen, sondern sollen fit gemacht werden für die vielfältigen Steuerungsentscheidungen in der sozialpädagogischen Praxis. Das Lehrangebot soll helfen zu erkennen, wann welches Instrument des Sozialmanagements in der sozialpädagogischen Arbeit angewandt werden kann, welche Handlungsspielräume dabei bestehen, wie die Wirkungszusammenhänge zwischen fachlicher und wirtschaftlicher Ebene der sozialpädagogischen Praxis sind und über welche Verfahrensprozesse die Qualität sozialpädagogischer Arbeit dauerhaft gesichert werden kann.


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

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