idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/24/2007 09:30

Nie wieder Glatteis auf Brücken

Michael Brauns Pressestelle
Universität der Bundeswehr München

    Im Winter warnen die Schilder "Vorsicht Glatteis" vor einer Gefahr, die schnell entstehen kann und meist schwer zu erkennen ist. Besonders auf Brücken müssen Autofahrer genauer hinschauen, da diese Bereiche deutlich eher vereisen, als freie Streckenabschnitte. Mit einem neuen an der Universität der Bundeswehr München entwickelten Verfahren zur Erwärmung der Fahrbahn kann diese Glättebildung auf Brücken jedoch bald der Vergangenheit angehören.

    Prof. Ingbert Mangerig und sein Mitarbeiter Stefan Beucher vom Institut für Konstruktiven Ingenieurbau an der Universität der Bundeswehr München haben im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen ein Verfahren entwickelt, dass die Glatteisgefahr auf Brücken verringert. In die Asphaltdecke einer Brücke integrieren sie Kunststoffrohre, durch die sie in einem geschlossenen Kreislauf warmes Wasser pumpen. Durch die gute Leitfähigkeit des Asphalts wird schon bei Wassertemperaturen von ca. 10 bis 12 Grad Celsius die Vereisung der Brückenoberfläche verhindert. Beim Einsatz des Systems kommt es jedoch auf den richtigen Zeitpunkt an. Da Glatteis meist schnell auftritt, müssen die Wetterdaten in den Tagen zuvor analysiert und richtig interpretiert werden. "Für eine Vorhersage steht uns eine umfangreiche Klimadatenbank zur Verfügung die wir statistisch auswerten. Wenn die Zeichen dann auf Glatteis stehen, aktivieren wir den Wasserkreislauf", erklärt Prof. Mangerig.

    Die in den Sommermonaten im Untergrund gespeicherte Wärme ist die Energiequelle für den Winterbetrieb. Dazu wird Wasser zur Erwärmung durch ein Rohrsystem im Asphaltaufbau geleitet, der sich im Sommer auf über 60 Grad Celsius aufheizen kann. Die der Brückenfahrbahn entzogene Wärme wird dann in Tiefen bis zu 250 Meter mit Hilfe von Erdwärmesonden gespeichert. Für den Asphalt hat der Wärmeentzug im Sommer zusätzlich den positiven Nebeneffekt, dass durch die Kühlung des Belages in der Fahrbahn weniger Spurrillen entstehen. Die im Sommer gespeicherte Wärme steht im Winter sofort zur Verfügung, um die Temperatur im Brückenbelag zu erhöhen.

    Erste Tests erfolgreich
    Ein solches Verfahren zur Verhinderung von Glatteis ist bisher noch nicht im Einsatz. Lediglich in der Schweiz wird ein ähnliches Verfahren eingesetzt. "Wir sind optimistisch, dass in naher Zukunft die ersten bundesdeutschen Brücken mit dem wartungsarmen System ausgestattet werden. Auf einer eigenen Versuchsbrücke auf dem Gelände der Universität haben wir schon erste Tests erfolgreich abgeschlossen", freut sich Prof. Mangerig. Das neue System kann zusätzlich auch bei Glatteisgefahr auf Bahnsteigen, Treppen oder Landebahnen genutzt werden.

    Michael Brauns
    Pressesprecher
    Tel.: 089/6004-2004
    E-Mail: michael.brauns@unibw.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Electrical engineering, Energy, Traffic / transport
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).