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03/30/2000 00:00

Der Balkon wird zum Wintergarten Beispielhafte Hochhaussanierung

Karin Schneider Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

    Allein die Heizung von Gebäuden verschlingt in Deutschland ein Drittel unserer Energie. Bauliche Sanierungskonzepte sind also der naheliegende Startpunkt für Maßnahmen zur Energieeinsparung und Emissionssenkung.

    Die Freiburger Siedlungsgesellschaft hat in Kooperation mit dem Fraunhofer ISE jetzt einen neuen Weg für die Sanierung eines 14-stöckigen Hochhauses in der Krozinger Strasse beschritten. Mit dem Ziel, den Wärmebedarf im Gebäude zu senken, wurde neben der Dämmung der Fassade und dem Einsatz von Wärmeschutzverglasungen auch die Verglasung der eingezogenen Balkone durch Glasfaltwände vorgenommen. Die so geschaffene Pufferzone dient u.a. zur Vorwärmung der Zuluft.

    Mit diesem »Wintergarten« an ihrer Wohnung hat sich für die Mieter nicht nur der Energiebedarf für die Heizung wesentlich reduziert. Gleichzeitig stellt sich ein erhöhter Wohnwert durch die temporäre Wohnraumvergrößerung ein. Die Behaglichkeit in der ganzen Wohnung ist gestiegen, ehemals aufgetretene Zugerscheinungen sind verschwunden. Außerdem wirkt die Verglasung als Schallschutz gegen Straßenlärm.

    Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat das Projekt planerisch und messtechnisch begleitet. Anhand von Simulationsrechnungen wurde der energetische Gewinn für das Gebäude beim Einsatz einer Balkonverglasung ermittelt und mit üblichen Sanierungsmaßnahmen verglichen.

    Das Gesamtkonzept umfasst jedoch nicht nur die Installation von komplett zu öffnenden Glasfaltwänden auf den Balkonen. Neu ist die Kombination mit einer kontrollierten Wohnungslüftung, die ihre Zuluft über den Balkon als Puffer-raum bezieht. Die schon vorhandenen und mit zentralen Abluftventilatoren auf dem Dach versehenen Abluftanlagen sorgen mit ihrem Unterdruck für die entsprechende Nachströmung der Frischluft. Auch die Luftführung im Brüstungsbereich der Balkone trägt zur Solarenergienutzung bei. Durch diese komplexen Maßnahmen konnte eine wesentliche Einsparung an Heizwärme erreicht werden.

    Die Umwandlung der »Wintergärten« in Balkone ist einfach. Im Sommer können die Faltwände komplett geöffnet werden und der Balkon wird wie bisher genutzt. Mit Beginn der Heizperiode sollten die Fenster geschlossen bleiben. Die Zuführung der vorgewärmten Frischluft in die Wohnräume erfolgt dann über die "Wintergärten".

    Die Balkone erreichen selbst an kalten, aber sonnigen Tagen bei Außentemperaturen von -10° C angenehme Temperaturen von bis zu 25° C. Infolge der Speicherwirkung gehen diese Werte auch nachts selten unter 10° C zurück. Während des gesamten Winters sind die Balkone frostfrei. Der Erfolg der Maßnahme ist sehr stark vom Nutzer abhängig. Nur wer seine Lüftungsgewohnheiten dem neuen System der direkten Frischluftversorgung über die Balkone anpasst, kann wesentliche Einsparungen an Heizenergie und damit auch an Betriebskosten erreichen.

    Informationsmaterial:
    Fraunhofer ISE, Presse und Public Relations
    Tel. +49 (0) 7 61/45 88-1 50, Fax +49 (0) 7 61/45 88-3 42
    e-mail: info@ise.fhg.de

    Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Projektleiterin: Dr. Christel Russ, Fraunhofer ISE,
    Tel. +49 (0) 7 61/45 88-1 30, Fax +49 (0) 7 61/45 88-1 32
    e-mail: christel.russ@ise.fhg.de
    Siedlungsgesellschaft Freiburg:
    Frau Küchenmeister, Tel. +49 (0) 7 61/21 05 270
    Herr Börsig, Tel. +49 (0) 7 61/21 05 250


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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture
    transregional, national
    Research results
    German


     

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