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Wissenschaft
In Kunst zu investieren ist ein äußert kostspieliges Vergnügen. Das Vergnügen bleibt jedoch schnell auf der Strecke, muss man letztendlich feststellen, dass die angeblich 2000 Jahre alte Bronzestatue eigentlich noch keine 20 ist. In keinem anderen Bereich der Kunst wird derzeit soviel gefälscht wie bei antiken afrikanischen und asiatischen Plastiken. Schuld daran ist unter anderem fehlender Austausch der Geisteswissenschaften mit den Naturwissenschaften: Eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen wie der Kunstgeschichte, der Ethnologie und der Chemie könnte helfen der Fälschungsflut entgegenzutreten. Miteinander in Dialog kommen Wissenschaftler jetzt auf dem interdisziplinären und internationalen Symposium "Original- Kopie- Fälschung", das die Stiftung Situation Kunst und die Ruhr-Universität Bochum veranstalten. Das Symposium (17./18. Februar 2007, Veranstaltungszentrum der RUB) steht in engem Kontakt mit dem wissenschaftlichen Beirat Afrika unter der Leitung von Prof. Ernst Pernicka (Curt-Engelhorn Zentrum für Archäometrie, Mannheim).
Bochum, 09.02.2007
Nr. 57
Vorzeitig gealterte Kunst
Symposium an der RUB rüstet gegen Fälscher
Wie man die Echtheit von antiken Plastiken bestimmt
In Kunst zu investieren ist ein äußert kostspieliges Vergnügen. Das Vergnügen bleibt jedoch schnell auf der Strecke, muss man letztendlich feststellen, dass die angeblich 2000 Jahre alte Bronzestatue eigentlich noch keine 20 ist. In keinem anderen Bereich der Kunst wird derzeit soviel gefälscht wie bei antiken afrikanischen und asiatischen Plastiken. Schuld daran ist unter anderem fehlender Austausch der Geisteswissenschaften mit den Naturwissenschaften: Eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen wie der Kunstgeschichte, der Ethnologie und der Chemie könnte helfen der Fälschungsflut entgegenzutreten. Miteinander in Dialog kommen Wissenschaftler jetzt auf dem interdisziplinären und internationalen Symposium "Original- Kopie- Fälschung", das die Stiftung Situation Kunst und die Ruhr-Universität Bochum veranstalten. Das Symposium (17./18. Februar 2007, Veranstaltungszentrum der RUB) steht in engem Kontakt mit dem wissenschaftlichen Beirat Afrika unter der Leitung von Prof. Ernst Pernicka (Curt-Engelhorn Zentrum für Archäometrie, Mannheim).
Möglichkeiten und Grenzen
Neben der Präsentation von Verfahren, die helfen Authentizität zu bestimmen, diskutieren die Teilnehmer auch über die Grenzen der Methoden. Über die Aussagekraft "wissenschaftlicher" Tests von Konservatoren referiert Oscar White Muscarella (New York). Pieter Meyers (Los Angeles) präsentiert die Authentifikationskunde asiatischer Metallartefakte, die in erster Linie forensische Mittel nutzt - von Mikroskopie über die Radiocarbon-Methode bis zur Thermolumineszenz. Weitere Themen sind Kriterien, mit denen man prüfen kann, ob antike chinesische Bronzestatuen echt sind (Dr. Tom Chase, Chevy Chase), die aktuelle Situation bezüglich Analysen von Bronzewerken aus Benin (Prof. Dr. Josef Riederer, Berlin) und die Rolle von wissenschaftlichen Methoden während des Authentifizierens (Mark Rasmussen, Stillwater). Ein Vortrag über nigerianische Bronze- und Elfenbeinstatuen des späten 20. Jahrhunderts verknüpft die Fragen zur antiken Kunst mit der Gegenwartskunst (Barbara W. Blackmun, San Diego).
Auch für Laien interessant
Das Symposium richtet sich an Wissenschaftler, aber auch an kunstinteressierte Laien, die sich Wissen darüber aneignen möchten wie Originale zu erkennen sind. Vorträge und Diskussionen laufen auf Englisch. Die Teilnahmegebühr beträgt 40 Euro; Studenten und Mitglieder des Vereins Situation Kunst zahlen lediglich einen ermäßigten Beitrag von 15 Euro.
Weitere Informationen
Stiftung Situation Kunst, Nevelstraße 29c 44795 Bochum, Tel. 0234-2988901, das komplette Programm ist im Internet unter http://www.situation-kunst.de zu finden.
Criteria of this press release:
Art / design, History / archaeology, Music / theatre
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
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