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02/13/2007 13:25

Studienanalyse: Bluthochdruck-Medikamente können Diabetes-Risiko erhöhen

Medizin - Kommunikation ProScience Communications, die Agentur für Wissenschaftskommunikation GmbH
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Bochum - Ärzte sollten bei der Behandlung von Patienten mit Bluthochdruck darauf achten, dass die Medikamente nicht die Entwicklung des Diabetes Typ 2 begünstigen. Dies fordert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) anlässlich einer kürzlich im Lancet (2007; 369: 201-207) veröffentlichten Übersicht über 22 Studien. Deren Analyse ergab, dass Hochdruck-Patienten nach der Verordnung bestimmter Wirkstoffgruppen häufiger an Diabetes Typ 2 erkrankt waren.

    William Elliott und Peter Meyer von der Abteilung für Präventionsmedizin der Rush University in Chicago fassten die Ergebnisse von Studien zusammen, in denen fünf verschiedene Arten von Hochdruckmedikamenten gegeneinander und gegen ein Scheinmedikament getestet worden waren. Die Studien hatten insgesamt mehr als 143.000 Teilnehmer und erfolgten zwischen 1966 und Herbst 2006.

    Die Forscher ermittelten eine Rangordnung der Blutdrucksenker, mit der Bluthochdruck-Patienten während der Therapie an einem Typ-2-Diabetes erkrankten. Am häufigsten war dies bei harntreibenden Mitteln, den so genannten Diuretika, der Fall. Hier kam es zu 30 Prozent häufiger als unter Placebo zu einem Diabetes. Betablocker erhöhten das Risiko um 17 Prozent. Die Gruppe der Kalziumantagonisten erwies sich als neutral, während unter der Behandlung mit ACE-Hemmern 13 Prozent weniger Hochdruckpatienten an Diabetes erkrankten. Bei den Angiotensin-Antagonisten traten sogar zu 25 Prozent weniger Diabetes-Erkrankungen auf als unter dem Scheinmedikament.

    Damit bestätigen die Ergebnisse die Annahme, dass Diuretika und eventuell auch Betablocker den Zuckerstoffwechsel stören, während ACE-Hemmer und Angiotensin-Antagonisten eher eine schützende Wirkung haben. Diese Medikamente sollten deshalb bei Diabetikern und Personen mit gestörter Glukosetoleranz vorgezogen werden - auch wenn dies zunächst mit einem Anstieg der Behandlungskosten verbunden ist. Die Vermeidung von Diabetes-Erkrankungen, die zu den teuersten Stoffwechselstörungen zählt, würde die Wahl auf lange Sicht jedoch kosteneffektiv machen.

    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Pressestelle DDG
    Beate Schweizer
    Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931 295, Fax: 0711 8931 167
    Schweizer@medizinkommunikation.org


    More information:

    http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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