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Extreme Hitzeperioden bekommen vor allem die Menschen in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet zu spüren, die erhöhte Wärmebelastung schränkt die Lebensqualität dauerhaft ein. Hier setzt das Verbundprojekt KLIMES der Universitäten Bochum, Freiburg und Kassel an; federführend daran beteiligt ist die Arbeitsgruppe Geomatik am Geographischen Institut der RUB. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung untersuchen die Wissenschaftler den thermischen Komfort in Innenstädten und Stadtquartieren. Ziel ist, die städtebaulichen und planerischen Aufgaben in unserer Klimaregion an die Anforderungen der Zukunft anzupassen.
Bochum, 15.02.2007
Nr. 69
Hitzestress in der Stadt
"KLIMES" analysiert die Folgen des Klimawandels
RUB-Geographen erforschen das Wohlbefinden
2003, 2006, ...: Dass in Mitteleuropa die extremen Hitzeperioden im Sommer deutlich zunehmen, wissen wir nicht erst seit dem jüngsten Weltklimabericht. Zu spüren bekommen das vor allem die Menschen in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet, wo die erhöhte Wärmebelastung die Lebensqualität dauerhaft einschränkt. Hier setzt das Verbundprojekt KLIMES der Universitäten Bochum, Freiburg und Kassel an; federführend daran beteiligt ist die Arbeitsgruppe Geomatik am Geographischen Institut der RUB (PD Dr. Michael Bruse). Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) untersuchen Wissenschaftler den thermischen Komfort in Innenstädten und Stadtquartieren. Ziel ist, die städtebaulichen und planerischen Aufgaben in unserer Klimaregion an die Anforderungen der Zukunft anzupassen.
Interdisziplinäres Projekt
Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird mit 630.000 Euro gefördert. Das Verbundprojekt KLIMES ist der Teil der Initiative "Forschung für den Klimaschutz und Schutz vor Klimawirkungen" des BMBF. Die interdisziplinäre Forschergruppe vereint Stadtklimatologie, Städtebau und Geoinformatik.
Wärme-Inseleffekt in den Städten
"Die negativen Auswirkungen des Klimawandels werden vor allem in Verdichtungsräumen wie dem Ruhrgebiet zu spüren sein", sagt PD Dr. Michael Bruse von der AG Geomatik. "Die zunehmend dichtere Bebauung von Städten und Verkehrsflächen reduziert den Austausch von Luftmassen." Das Ergebnis ist ein ganzjähriger Wärmeüberschuss, der so genannte Wärme-Inseleffekt, der sich zunehmend verschärft. "Insbesondere im Sommer verursacht dies erhöhte Wärmebelastungen für den Menschen und schränkt die Lebensqualität erheblich ein", so Bruse. Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden und Gesundheit von Menschen in Städten werden zukünftig häufiger, über längere Zeiträume und stärker als bisher beeinträchtigt.
Analyse mit ENVI-met und BOTworld
Mit Hilfe von Messungen und Simulationen untersuchen die Forscher den thermischen Komfort in Stadtquartieren: Dazu erweitern sie das Bochumer Simulationsmodell "ENVI-met" um Analysemodule, die es ermöglichen, die thermische Belastung auch in Innenräumen abzuschätzen. Zusätzlich setzen die RUB-Geographen in diesem Projekt ihr Modell "BOTworld" - eine Multi-Agenten Simulation - ein: Damit können sie das thermische Empfinden von Fußgängern und die daraus resultierenden Verhaltensmuster analysieren. Beliebig viele "Bürger" (BOTs) können die Forscher durch unsere Innenstädte laufen lassen, die BOTs bewerten dann die angebotene Umweltqualität.
Weitere Informationen
PD Dr. Michael Bruse, AG Geomatik, Geographisches Institut der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-23358, E-Mail: michael.bruse@rub.de, Internet:
http://www.klimes-bmbf.de
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
transregional, national
Research projects
German
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