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Wissenschaft
Ein öffentlicher Vortrag von christoph mayer chm. (Künstler, Berlin/Wien) am 12. März 2007 um 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen.
Das Konzentrationslager Gusen ist in Dimension und Bedeutung mit Mauthausen oder Buchenwald vergleichbar, doch wurde dieser Ort nach dem Krieg nicht als Gedenkstätte erhalten. Im Gegenteil machten sich Unternehmen und Privatpersonen die noch erhaltenen ehemaligen Lagergebäude zunutze, so dass auf dem quadratkliometergroßen Areal eine Eigenheimsiedlung entstand, dessen Geschichte selbst in Fachkreisen kaum bekannt ist (und von den jetzigen Bewohnern weitestgehend ausgeblendet wird).
Der an diesem Ort aufgewachsene Künstler christoph mayer chm. arbeitet mit einer Projektgruppe an einem Audioweg, der sich bewußt von Audiotouren im touristischen oder musealen Sinne abhebt: Mit Kopfhörern ausgestattet, wird der Besucher durch das heutige Gusen geführt, wobei die verschiedensten, mitunter widersprüchlichen Positionen des Erinnerns und der Wahrnehmung zur Sprache kommen. Während des Ganges hört man die O-Tonstimmen ehemaliger Häftlinge, Täter, der damaligen Bevölkerung und heutiger Bewohner in einer virtuellen Kommunikation und rekonstruiert sich auf seinem persönlichen Audioweg durch Gusen die Transformation des Ortes.
Das Projekt wird im Mai 2007 eröffnet.
christoph mayer chm. studierte an der Akademie der bildenen Künste Wien bei Michelangelo Pistoletto, an der UdK Berlin bei Rebecca Horn. Er lebt und arbeitet in Berlin und Wien. Die Rolle der Öffentlichkeit in seinen Performances und Installationen sucht die Spannung zwischen Betrachtung und eigener Teilnahme. Auf dieselbe Weise hinterfragt er auch sich selbst in den verschiedenen Orten und Kontexten, mit denen er arbeitet. Das Maß an Konzentration seiner eigenen Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema wird zu einer Erfahrung, die man teilen kann.
Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland u. a. Secession Wien / Shanghai Spring Art Salon / >Sign< Groningen, Holland / Gemäldegalerie am Kulturforum und Sophiensäle, Berlin
Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-213.
Criteria of this press release:
Art / design, History / archaeology, Music / theatre, Social studies
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