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Wissenschaft
TU Darmstadt nimmt architektonisch reizvolle Versuchshalle für Sonderforschungsbereich in Betrieb
Sie zieht Blicke auf sich, ihre Hülle glänzt grau-silbrig, hinter der
Stahlkonstruktion mit der raffinierten Profilfassade und den segelartig
ausgefahrenen Lichtöffnungen arbeiten rund 20 Wissenschaftler der
Technischen Universität Darmstadt an künftigen Stahlblechbauweisen, die in
der Automobilindustrie, in der Luftfahrt und im Maschinenbau extreme
Belastbarkeit und Wirtschaftlichkeit garantieren. Die rund 90 Meter lange,
bis zu 25 Meter breite und fast 15 Meter hohe Versuchshalle auf dem
TU-Campus Lichtwiese ist eines der markantesten Zeichen des im Jahr 2005
genehmigten Sonderforschungsbereichs der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) für "integrale Blechbauweisen höherer Verzweigungsordnung" an der TU
Darmstadt. Die Architekten nahmen ihre Aufgabe spielerisch an und drückten
mit der verformten, mit Lochblechen und Blechschuppen verkleideten
Außenfassade das aus, womit sich im Inneren die Forscher befassen. Es
gelang eine Symbiose aus architektonischer Darstellung wissenschaftlicher
Innovation und Zweckbau, der eine Kranbahn und auch Büros sowie einen
Seminarraum bietet.
Rund 3,5 Millionen Euro hat der Neubau gekostet, den die TU im Rahmen
ihrer Autonomie selbst mit finanzieller Unterstützung des Innovationsfonds
des Landes und Mitteln der Hochschulbauförderung des Bundes binnen sechs
Monate hat errichten lassen. Der Bau nimmt die für die Forschung nötigen
Großgeräte, Pressen, Umformmaschinen und eine ca. 75 Meter lange
Walzprofilieranlage auf. "Die vom Land Hessen, der TU Darmstadt und der
DFG geschaffenen Rahmenbedingungen sind vorzüglich, um modernste Bauweisen
zu gestalten und in unterschiedlichste Anwendungen zu überführen", sagt
Forschungsleiter Professor Peter Groche. "Der Sonderforschungsbereich ist
eine Auszeichnung für die TU Darmstadt und ihr besonderes
Ingenieur-Profil", sagt Professor Johannes Buchmann, kommissarischer
Präsident der TU Darmstadt.
Die Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs betreten Neuland: Sie
arbeiten an Grundlagen für Methoden, Verfahren und Anlagen, damit künftig
verzweigte Blechbaustrukturen mit optimierten Eigenschaften "aus einem
Guss" hergestellt werden können. Sie denken und experimentieren
ganzheitlich - von der Produktentwicklung über Fertigungstechnologien bis
zur Materialbewertung. Daher haben sich TU-Wissenschaftler aus den
Disziplinen Produktentwicklung, Mathematik, Materialwissenschaften,
Produktionstechnik und Betriebsfestigkeit zu diesem interdisziplinären,
fachgebietsübergreifenden Forschungsverbund zusammengeschlossen.
Die Darmstädter Forscher treiben komplexe mathematische Modelle voran, die
es möglich machen, Form, Geometrie und Topologie von Bauteilen zu
verbessern. Mit den Modellen können optimale Produkte unter festgesetzten
Einsatzbedingungen automatisiert berechnet werden. Die neuen Verfahren zum
Spalten, Spanen, Fügen und Walzprofilieren ermöglichen bislang unbekannte
Produktklassen mit völlig neuen Eigenschaften. In einer neuen
Fertigungsstraße können seit Anfang des Jahres entsprechende
Bauteil-Profile hergestellt werden. Diese müssen nicht nur stabil und
betriebsfest sein. Ihre höchste Tauglichkeit wird mit experimentellen und
numerischen Methoden bewertet und optimiert.
Kontakt: Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen
TU Darmstadt, Petersenstraße 30, 64287 Darmstadt, Tel:0 6151/16-48 23.
feu, 06. 03.2007
Reizvolle Architektur: Die neue Versuchshalle der TU Darmstadt
Foto: Thomas Ott
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Raum für Entdeckungen: Die neue Versuchshalle der TU Darmstadt
Foto: 54f architekten + ingenieure
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Criteria of this press release:
Construction / architecture, Materials sciences, Mechanical engineering
transregional, national
Organisational matters, Research projects
German
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