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04/18/2000 09:36

Angewandte Informationstechnologie - Von der Forschung zu marktreifen Produkten

Manuela Hoffmann Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Viele Entwicklungen und Verfahren, die heute für die Industrie unverzichtbar sind, stammen aus den Labors der Fraunhofer-Gesellschaft. Die folgenden Beispiele - ein kleiner Ausschnitt aus dem gesamten Spektrum - zeigen, wie langfristig angelegte Vorlaufforschung der Fraunhofer-Institute in den letzten Jahren dazu beigetragen hat, wissenschaftliche Erkenntnis in ambitionierte und markttaugliche Produkte umzusetzen. Vor allem die findige Kombination von Informationstechnologie mit anderen Fachbereichen eröffnete oft neue, ungeahnte Anwendungsmöglichkeiten.

    Simulation / Virtual Reality - Fehler ohne Folgen

    Vor über zehn Jahren begannen Experten der NASA-Simulation und Virtual Reality für die Weltraumforschung zu nutzen. Anstatt sich real im All zu bewegen, konnten die Nutzer mit Datenhelmen und Handschuhen ausgerüstet durch eine vom Computer entworfene Welt schlendern - als Cybernauten. Drei Fraunhofer-Institute waren maßgeblich daran beteiligt, diese innovative Technik in Deutschland einzuführen und zu etablieren. Sie entwickelten und entwickeln ständig neue, erfolgreiche Einsatzgebiete, die in der Industrie großen Anklang finden. Mittlerweile sind VR und Simulation gängige Werkzeuge für Konstrukteure und Entwickler in der Automobilindustrie, Logistiker oder Fabrikplaner. Aber auch für virtuelle Museumsbesuche oder Urlaubsreisen werden diese Techniken in Zukunft vermehrt genutzt werden.

    Rapid Prototyping - Fix in Form

    Der Bau von Prototypen oder Funktionsmustern verschlingt ein Viertel der Produktionszeit - und Zeit ist hier Geld. Abhilfe schafft das Rapid Prototyping. Vor rund 15 Jahren kamen die Grundlagen dieser Technik aus den USA nach Europa. Eine Reihe von Fraunhofer-Instituten war von Anfang an mit dabei, Anwendungsmöglichkeiten für die schnelle Fertigung von Prototypen und Modellen aufzuspüren und der Industrie praktikable Lösungen zu bieten. Kernpunkt von Rapid Prototyping ist die Verbindung von Laser- und Computertechnik - diese Kombination macht die Verfahren wirtschaftlich. Mittlerweile arbeiten zwölf Institute in der Fraunhofer-Allianz Rapid Prototyping zusammen. Die Fraunhofer-Forscher lieferten der Industrie damit ein Werkzeug an die Hand, mit dem frühzeitig und ohne großen Aufwand testfähige Funktionsmuster hergestellt werden können. Neben Kunststoffmodellen ist es heute kein Problem mehr, auch metallische und keramische Prototypen zu fertigen. Der neueste Trend geht letztlich über Rapid Tooling hin zur schnellen und wirtschaftlichen Fertigung von Einzelstücken oder Kleinserien.

    Intelligente Prüfsysteme - Inspektion in Rohrleitungen und Kanälen

    Der Zahn der Zeit nagt auch an den Stahlrohren der Pipelines. In den 70er und 80er Jahren entwickelten das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP und die Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG eine komplexe Ultraschall-Prüftechnik für die Reaktorsicherheit. Ein Eigenforschungsprojekt ermöglichte es den Fraunhofer-Forschern, diese Kombination aus Informationstechnik, Maschinenbau und Sensorik zu miniaturisieren. Das Ergebnis: ein weltweit einzigartiger Rissprüfmolch, der Pipelines nach undichten Stellen untersucht. Er erkennt selbst feinste Risse und Korrosionsschäden. Andere der hilfreichen maschinellen Inspektoren untersuchen Wasserleitungen oder Mauerwerk.

    Serviceroboter - Maschinen lernen dienen

    Ihre großen Brüder, die Industrieroboter, eroberten in den 80er Jahren die Werkhallen. Die Vereinigung von Informationstechnik und Sensorik machte es möglich: Maschinen lernen sehen, gehen und dienen. In zahlreichen Projekten entwickelte die Fraunhofer-Gesellschaft ein ganzes Kaleidoskop an Industrie- und Servicerobotern für anspruchsvolle und einsatztaugliche Anwendungen in der Wirtschaft. Vom Tankwart oder Fensterputzer bis hin zum Feuerwehrmann oder gar Chirurgen - die Fraunhofer-Serviceroboter entlasten Menschen bei schweren, schmutzigen oder gefährlichen Arbeiten und erhöhen die Sicherheit beispielsweise bei Operationen.

    Bildverarbeitung - Maschinelles Sehen

    Automatische Bildverarbeitungssysteme sind heute ein blühender Markt mit zweistelligen Wachstumsraten. Erste Gehversuche begannen in den 70er Jahren in der medizinischen Diagnostik und der Auswertung von Satellitenbildern. Heute bieten 13 Institute der Fraunhofer-Allianz Vision kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) reihenweise wirtschaftliche Systeme zur Qualitätssicherung. Der Durchbruch gelang durch die Kombination von Kamera- und Informationstechnik. Sie ermöglicht das maschinelle Sehen - schneller und zuverlässiger als das menschliche Auge. Eine völlig neue Anwendung ist die CMOS-Kamera. Ein neuartiger Kamerachip und ein digitales Kamerasystem ermöglichen selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen eine bisher unerreichte Darstellung der Helligkeitswerte. Diese Kamera lässt sich beispielsweise in Autoassistentensystemen einsetzen, in der Qualitätssicherung und der Sicherheitstechnik.
    Beate Koch

    Fraunhofer-Gesellschaft
    Presse und Öffentlichkeitsarbeit
    Franz Miller
    Leonrodstraße 54
    D-80636 München
    Telefon: +49 (0) 89/12 05-5 33
    Telefax: +49 (0) 89/12 05-7 13
    E-Mail: presse@zv.fhg.de


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Information technology, Mechanical engineering
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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