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Wissenschaft
Im März 2007 veranstaltet die Europäische Gesellschaft für frühneuzeitliche Philosophie e.V. ESEMP ihren Ersten Internationalen Kongress. Mehrere Kongresssektionen befassen sich mit der Geburt des Nationalstaats, der mit dem Westfälischen Frieden 1648 auf der weltpolitischen Bühne erschien. Nach außen war dieser Nationalstaat souverän - die theoretische Diskussion forderte früh auch religiöse Neutralität nach innen. Unter dem Schutz der Gesetze bildete sich eine bürgerliche Gesellschaft, die religiöse Toleranz und ökonomische Freiheit einforderte.
Im März 2007 veranstaltet die Europäische Gesellschaft für frühneuzeitliche Philosophie e.V. ESEMP ihren Ersten Internationalen Kongress. Sie unternimmt mit dem Kongress "Aufbruch ins Moderne Europa - Philosophie zwischen 1400 und 1700" eine Gesamtschau auf kulturelle Fundamente unserer europäischen Identität und schafft eine Vernetzung der Forschung zur Frühen Neuzeit. Der Kongress, der in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) Essen vorbereitet wird, untersucht Weichenstellungen in die moderne Welt, die von der zeitgenössischen Philosophie reflektiert wurden. Wissenschaftler aus ganz Europa sind als Referenten und Gäste dabei.
Mehrere Kongresssektionen befassen sich mit der Geburt des Nationalstaats, der mit dem Westfälischen Frieden 1648 auf der weltpolitischen Bühne erschien. Nach außen war dieser Nationalstaat souverän - die theoretische Diskussion forderte früh auch religiöse Neutralität nach innen.
Doch zunächst hatte der Staat seinen Bürgern Sicherheit zu garantieren: Um den Untertanen ein friedliches Leben zu ermöglichen, wurden Gesetze erlassen. "Unter deren Schutz bildete sich dann allmählich eine bürgerliche Gesellschaft, die religiöse Toleranz und ökonomische Freiheit einforderte. Damit wurde vom Staat erstmals weltanschauliche Neutralität verlangt", erklärt Prof. Dr. Reinhard Brandt (Universität Marburg).
Diese Neutralität ist heute selbstverständlich geworden. Nationalstaaten müssen indes vielen Ansprüchen genügen: Sie sind Wirtschaftsstandort, Heimat einer international diversifizierten Kultur, Hüter der demokratischen Ordnung gegen religiöse und politische Fundamentalismen und effiziente Mitglieder der internationalen Staatengemeinschaft.
Doch ihre Souveränität nach außen schwindet; ihre Handlungsmacht steht angesichts globaler Konflikte und weltweiter Wirtschaftsmacht infrage. Nach innen provozieren weltanschauliche Fragen nach wie vor Unfrieden und Konflikte. Staaten müssen auf intolerante, gewaltbereite Strömungen reagieren - ohne die Freiheit ihrer Bürger zu gefährden.
Neutralität nach innen, Souveränität nach außen? Fundamente des modernen Konzepts vom Staat beleuchtet der Kongress "Aufbruch ins Moderne Europa".
Aufbruch ins moderne Europa - Philosophie zwischen 1400 und 1700
26.-30. März 2007, Haus der Technik, Hollestraße 1, 45127 Essen
Schirmherr ist der Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart. Der Kongress wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Thalia, der WAZ-Mediengruppe und der Gesellschaft der Freunde der FernUniversität e.V.
Weitere Informationen:
FernUniversität in Hagen
ESEMP Kongressbüro
Institut für Philosophie
Universitätsstraße 41
58084 Hagen
E-Mail kongress2007-esemp@fernuni-hagen.de
www.kongress.esemp.de
Prof. Dr. Reinhard Brandt
Augustinergasse 2
35037 Marburg
Telefon 06421-23145
E-Mail: Brandt2@mailer.uni-marburg.de
Wir schicken Ihnen gern weitere Ankündigungen einzelner Kongress-Sektionen und -Workshops und vermitteln Ansprechpartner und Experten.
Aufbereitete Themen:
Wachstum als Tugend, Wachstum als Sünde: Die beginnende Marktwirtschaft
Der Mensch und die Macht: Die Entdeckung der Individualität
Anspruch und Realität der Wissenschaft: Empirische Forschung in der Frühen Neuzeit
Europäer in China und Südamerika: Eine Außensicht auf unseren Kontinent
Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies
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