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Bochum - Übergewicht und Bewegungsmangel sind die häufigsten Ursachen für die Zunahme des Typ-2-Diabetes. Es sind jedoch nicht Gewaltdiäten und extreme Kraftanstrengungen im Fitnesscenter notwendig, um dem Diabetes vorzubeugen. Allein eine gesunde Ernährung könnte helfen, viele Erkrankungen zu vermeiden, betont die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) anlässlich neuer Forschungsergebnisse.
In einer Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam-Rehbrücke waren 574 Menschen mit und ohne Diabetes ausführlich nach ihrer Ernährung befragt worden. "Wir entdeckten ein Ernährungsmuster, welches mit einem um bis zu 80 Prozent niedrigeren Diabetesrisiko einherging", berichtet Professor Dr. med. Andreas Pfeiffer, Leiter der Abteilung Klinische Ernährung am DIfE. Dieses beinhaltete viel frisches Obst, selten zuckerhaltige Limonaden oder Bier sowie wenig Fleisch, Fleischwaren, Hülsenfrüchte und helle Brotsorten.
Die Untersuchung, eine sogenannte Fall-Kontroll-Studie, ist kein endgültiger Beweis. Professor Pfeiffer ist jedoch sicher: "Das Diabetesrisiko lässt sich allein durch eine Ernährungsumstellung unabhängig vom Körpergewicht reduzieren." Hauptbestandteil einer gesunden Ernährung ist vor allem wenig Fett, das im Vergleich zu anderen Nährstoffen den höchsten Energiegehalt hat. So stammte bei den Studienteilnehmern mit dem gesündesten Ernährungsmuster nur 32 Prozent der aufgenommenen Energie aus Fett. Personen, deren Ernährung nur wenig diesem Muster entsprach, nahmen dagegen 40 Prozent der Energie über Fette auf. Die Gesund-Esser hielten ihr Körpergewicht über einen Zeitraum von vier Jahren stabil. Auch ihre Laborwerte waren gut. Sie hatten einen niedrigen HbA1c-Wert, der Auskunft über die langfristigen Blutzuckerwerte gibt.
Es ist nicht die erste Studie die zeigt, dass eine ausgewogene Ernährung dem Diabetes effektiv und nebenbei auch kostengünstig vorbeugt. "In großen Teilen der Gesellschaft ist auch bekannt, wie eine gesunde Ernährung aussehen sollte", meint Professor Pfeiffer: "Trotzdem bevorzugen viele Menschen eine wenig sättigende kalorienreiche Kost, die Übergewicht und Diabetes begünstigt." Das weiß auch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft. Die Experten hoffen jedoch, dass die Studienergebnisse langfristig Überzeugungsarbeit leisten. Aus diesem Grund unterstützt sie weitere Präventionsstudien. Dazu gehört die von Professor Pfeiffer geleitete COMEDI-Studie. Sie untersucht, welche Strategien zur Diabetes-Vorbeugung ohne Medikamente sich in der Praxis am besten umsetzen lassen.
COMEDI steht für Comparative Efficacy of 3 Strategies to Prevent the Metabolic Syndrome and Type 2 Diabetes in Real Life. Sie wird von der Deutschen Diabetesstiftung mit 250.000 Euro gefördert.
Quelle:
A. Kohl, A.F.H. Pfeiffer: Primärprävention - Chancen der Ernährungsanpassung bei der Prävention des Diabetes.
Diabetologe 2007; 3: 120-125
Ihr Kontakt für Rückfragen:
Pressestelle DDG, Beate Schweizer
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart, Tel.: 0711 8931 295, Fax: 0711 8931 167
Schweizer@medizinkommunikation.org
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
http://www.ddg2007.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results
German
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