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Wissenschaft
Fließt Wasser dort, wo es nicht soll, sind Geotechniker gefragt: Werden Baugruben ausgehoben, Tunnels gebaut oder drohen naturbedingte Überschwemmungen, muss das kühle Nass möglichst fern bleiben. Im Rahmen des 22. Christian Veder Kolloquiums diskutieren rund 400 Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand "Maßnahmen zur Beherrschung des Wassers in der Geotechnik". Das traditionsreiche mitteleuropäische Expertentreffen findet von 12. bis 13. April 2007 an der TU Graz statt.
Wasser ist Leben und als solches eigentlich stets positiv besetzt. Bedrängt ein Hochwasser den Lebensraum der Menschen oder bricht das flüssige Element in Baustellen ein, wird Wasser schnell von der Bereicherung zur Gefahr. "Viele Baugruben liegen unter dem Grundwasserspiegel. Damit überhaupt gebaut werden kann, gilt es, diese vor Wassereinbruch zu schützen", erläutert Stephan Semprich, der das TU-Institut für Bodenmechanik und Grundbau leitet und das Christian Veder Kolloquium an der TU Graz federführend mitgestaltet. Insbesondere bei unterirdischen Verkehrswegen wie U-Bahnen oder Versorgungsleitungen wie Kanalisationssystemen ist das Know-How von Geotechnikern gefragt. "Es gibt verschiedene bauliche Maßnahmen wie Dichtwände oder Dämme, die Wasser fernhalten", weiß Semprich. Eine eher neue Methode ist die Vereisung: Dabei wird das in den Poren des Bodens vorhandene Wasser gefroren. Zunächst bilden sich Frostzylinder, dann wächst eine Eiswand, die schließlich einen wasserdichten Frostkörper bildet. "Wir setzen also Wasser ein, um die Baugrube vor Wasser zu schützen", schließt Semprich.
Die Vorträge im Rahmen des diesjährigen Christian Veder Kolloquiums zeigen praxisgerechte Konzepte zur Beherrschung des Wassers in der Geotechnik auf und decken die volle Bandbreite dieser geotechnischen Thematik ab. Am Programm stehen Beiträge von der Dichtheit von Baugruben bis hin zu Schutzwasserbau in Hochwasser gefährdeten Gebieten. Veranstaltet wird das Expertentreffen von den drei geotechnischen Instituten der TU Graz, dem Institut für Bodenmechanik und Grundbau, dem Institut für Felsmechanik und Tunnelbau sowie dem Institut für Angewandte Geowissenschaften. Benannt ist die Veranstaltung nach dem "Vater" der drei Institute: Christian Veder entwickelte die so genannte "Schlitzwandtechnik", mit der er einst die Baugrube des World Trade Center stützte. Die fatalen Anschläge vom 11. September 2001 überstanden Veders Betonwände nahezu unbeschadet - ein entscheidender Vorteil bei den Aufräumarbeiten nach dem Unglück.
Christian Veder Kolloquium
Zeit: Donnerstag, 12. April bis Freitag, 13. April 2007
Ort: TU Graz, Petersgasse 16, HS P1
Die Tagung im Internet:
http://www.cvk.tugraz.at
Rückfragen:
O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Stephan Semprich
Institut für Bodenmechanik und Grundbau
Email: stephan.semprich@TUGraz.at
Tel: +43 (316) 873 - 6230
Criteria of this press release:
Construction / architecture, Economics / business administration, Geosciences, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
German
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