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10/24/1996 00:00

Frauengastprofessorin lehrt visuelle Kultur

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 23.10.1996 Nr. 194

    Unsichtbares sichtbar machen mit ,Visueller Kultur"

    Prof. Irit Rogoff ist 6. Marie-Jahoda-Gastprofessorin

    Kunsthistorikerin aus der University of California, L.A.

    Prof. Dr. Irit Rogoff von der University of California in Los Angeles ist die sechste Gastprofessorin auf der Marie-Jahoda-Gastprofessur der Ruhr-Universitaet Bochum. Die Kunsthistorikerin ist seit Anfang Oktober in Bochum und wird bis zum Ende des Wintersemesters 1996/97 bleiben. Der Forschungsschwerpunkt von Prof. Rogoff ist die ,Visuelle Kultur", eine Wissenschaft, die Theorien der Geschlechterdifferenz mit Postkolonialismus und neueren kritischen Debatten von Minoritaeten sowie der Kunstgeschichte verknuepft.

    Bilder bestimmen die Wahrnehmung

    Bilder legen zu einem Grossteil unsere Wahrnehmung und unser Denken fest; zudem spiegeln sie in ihren Auspraegungen in Werbung, Medien oder Kunst bestimmte Sichtweisen und Hierarchien wider, selten aber die ganze Wahrheit. Ein Spaziergang durch die Stadt kann diesen abstrakt formulierten Umstand schnell verdeutlichen: Blickt man auf die zahlreichen Werbeplakate, erkennt man, dass es sich bei den dort abgebildeten Menschen zumeist um junge (oft zudem gutaussehende) Maenner und Frauen handelt, die ausserdem ,nordeuropaeisch" aussehen - in jedem Fall spiegeln sie die augenblickliche Bevoelkerungsstruktur in Deutschland in keinster Weise wider. UEberhaupt werden vermeintliche Randgruppen (zu der neben beispielsweise Obdachlosen, aelteren Menschen, Kinder, auslaendischen Mitbuergern auch Frauen gehoeren koennen) in der (offiziellen) visuellen Darstellung des oeffentlichen Lebens ausgeklammert. Das Motto koennte lauten: ,Was man nicht sieht, ist auch nicht da!"

    Visuelle Kultur: ein Wissenschafts-Mix

    Es ist aber ,da", und ,es" sichtbar zu machen, ist eines der Anliegen der Kunsthistorikerin Prof. Dr. Irit Rogoff, seit Anfang Oktober sechste Marie-Jahoda-Gastprofessorin an der RUB. Ihr Forschungsgebiet ist die ,Visuelle Kultur", eine Wissenschaft, die Theorien der Geschlechterdifferenz mit Ansaetzen des Postkolonialismus und neueren kritischen Debatten von Minoritaeten sowie der Kunstgeschichte verknuepft.

    Gegenseitige Beeinflussung verschiedener Kulturen

    In diesem Kontext beschaeftigt sich Irit Rogoff auch mit den veraenderten Beziehungen von Menschen und Orten, analysiert dabei Kategorien wie ,Land", ,Nationalitaet" oder ,Staatsangehoerigkeit", aber auch Konzepte eines kulturellen Pluralismus und geschlechtlich ausdiffenzierter Raeume. Ihre These: Auch in Deutschland ist die gegenseitige Beeinflussung der verschiedenen Kulturen bereits viel weiter fortgeschritten als es die offiziellen Ausdrucksformen (s.o.) vermuten lassen. Prof. Rogoff kann dafuer einen sehr plastischen Beweis nennen: das Essen. Seit ihren ersten Deutschlandbesuchen Mitte der 70er Jahre sei es wesentlich besser und halt ,internationaler" geworden. In ihren verschiedenen Seminaren (im WS ,Terra Infirma - Geographie und Blickstruktur", mittwochs 14-16 Uhr, GA 03/49), Vorlesungen und Workshops moechte die Kunsthistorikerin zeigen, dass sich die gegenseitige Beeinflussung nicht auf das Essen beschraenkt und gleichzeitig Wege erarbeiten, die Beeinflussung ,sichtbar" zu machen.

    Weitere Informationen

    Weitere Termine und Infos unter 0234/700-2267 oder -5413.


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Social studies
    transregional, national
    No categories were selected
    German


     

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