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Wissenschaft
Die weltweite Verbreitung einer besonders gefährlichen Form des Vogelgrippe-Erregers, der Virusvariante H5N1, hat in den letzten Jahren teilweise dramatische ökonomische Probleme hervorgerufen und darüber hinaus in einigen Entwicklungsländern zu Versorgungsengpässen mit Lebensmitteln geführt. Zwar ist eine direkte Bedrohung für den Menschen derzeit noch nicht auszumachen, fortlaufende Veränderungen des Virus stellen aber auch ein erhebliches Risiko für den Menschen dar. Daher erscheint es wichtig, das Veränderungspotential des Virus besser zu verstehen und die dazu verfügbaren Daten der internationalen Wissenschaftlergemeinschaft frei zugänglich zu machen.
Diesem Ansatz dient die unabhängige Initiative von Wissenschaftlern, die den weltweiten verantwortlichen Austausch von Daten über den Vogelgrippe-Erreger zum Ziel hat (englisch: Global Initiative on Sharing Avian Influenza Data, GISAID). Zahlreiche betroffene Entwicklungsländer, darunter China und Indonesien haben bereits über GISAID ihre Grippedaten zugänglich gemacht, die auf einer entsprechenden Internetplattform öffentlich und kostenfrei zugänglich sind.
Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina begrüßt diese Initiative ausdrücklich. Sie hofft, dass die Bundesregierung und internationale Organisationen die Arbeit von GISAID unterstützen und staatlich geförderte wie auch privat finanzierte Forschungsgruppen sich zahlreich der Initiative anschließen werden, um gemeinsam der Bedrohung durch die Vogelgrippe für Tiere und Menschen wirkungsvoll begegnen zu können.
Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina hat schon mehrmals auf das Gefährdungspotential durch die Vogelgrippe hingewiesen und Empfehlungen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten auf nationaler http://www.leopoldina-halle.de/infections.pdf, europäischer http://www.leopoldina-halle.de/easac-report05.pdf sowie internationaler Ebene http://www.leopoldina-halle.de/avian-flu.pdf veröffentlicht.
Zur Akademie Leopoldina
Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, und sie betreibt wissenschaftshistorische Forschung.
Der Leopoldina gehören zurzeit 1 250 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus 30 weiteren Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, Technik-, empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 33 Mitglieder der Leopoldina.
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Science policy
German
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