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Geologische Gesellschaft tagte in Jena: Mitteleuropa als plattentektonisches Verwirrspiel
Jena (02.10.97). Wir sitzen auf einem enorm mobilen Puzzle aus Mikrokontinenten, analysiert Prof. Dr. Wolfgang Franke die geotektonische Struktur der mitteleuropaeischen Erdkruste. Dem Giessener Geologen bieten die komplizierten erdgeschichtlichen Verhaeltnisse vor Ort ein aufregendes Experimentierfeld fuer die Grundlagen- und angewandte Forschung in der Regionalen Geologie. Diese war Schwerpunktthema bei der 149. Jahreshauptversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft an der Friedrich-Schiller-Universitaet Jena, die am morgigen Freitag (3.10.) zu Ende geht. 300 Wissenschaftler trugen ihre Erkenntnisse ueber die Entstehung des europaeischen Kontinents zusammen und diskutierten ueber Schlussfolgerungen fuer die Rohstoffgewinnung.
,Wenn man weiss, welche geotektonische Entwicklungssituation vorliegt, kann man praezise Prognosen ueber Bodenschatzvorkommen treffen", erlaeutern die Tagungsleiter Prof. Dr. Georg Buechel und Prof. Dr. Harald Luetzner. Ihr Basler Kollege Prof. Dr. Peter Ziegler etwa hat in einem ,Shell-Atlas" eine grosse Menge von Erdoeldaten gebuendelt. Mit Hilfe geophysikalischer Experimente laesst sich die Treffsicherheit etwa bei OElbohrungen enorm steigern. Buechel: ,Das ist ein knallhartes Geschaeft." Mitteleuropa ist ueber Jahrmillionen aus einem Gewirr sehr kleiner selbstaendiger Kontinente zusammengebacken. Zugleich liegt der Kontinent zwischen der Afrikanischen Kontinentalplatte und dem Mittelatlantischen Ruecken, zwei grossen Krusten, die sich wie ,Backenpresser" aufeinander zubewegen. Dabei entstehen Zug- und Druckkraefte in der Erdkruste, die etwa Graeben aufreissen oder Vulkane entstehen lassen. Und das vor unserer Haustuer, zum Beispiel in der Rhoen oder in der Eifel. Geophysikalische Messungen, Sedimentbohrungen und Kartierungen sind fuer die Rohstoffexploration von hohem Wert.
Criteria of this press release:
Geosciences
transregional, national
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