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Wissenschaft
Mit den Fragen "Wo werden Igel zu Schweinen und Schildkröten zu Amphibien? Und warum ist das für die Germanistik interessant?" beschäftigt sich Prof. Dr. Heike Wiese am 26. April 2007 in ihrer Antrittsvorlesung an der Universität Potsdam. Die Wissenschaftlerin ist Professorin für Deutsche Sprache der Gegenwart.
Der Vortrag behandelt den Einfluss sprachlicher Strukturen auf unsere Sicht der Welt. Am Beispiel des Englischen und Deutschen diskutiert die Referentin zusammengesetzte Wörter, wie das deutsche Wort "Schildkröte" oder das englische Wort "hedgehog" (Igel, wörtlich: "Heckeneber"), bei denen die lexikalische Bedeutung von unserem Weltwissen abweicht. Eine Schildkröte ist keine Kröte, ein Igel kein Eber, auch wenn ihre Bezeichnungen im Deutschen beziehungsweise im Englischen dies suggerieren. Führen sprachliche Unterschiede in diesem Bereich zu messbaren Unterschieden in der Art, wie wir die Welt wahrnehmen, derart dass Deutsche beispielsweise Schildkröten und Kröten als ähnlicher und Igel und Eber als unähnlicher ansehen, als englische Sprecher dies tun? Heike Wiese geht in ihrer Vorlesung der Frage nach, was solche Zusammenhänge über die Architektur des Sprachsystems und über die Schnittstelle zwischen Grammatik und Weltrepräsentation aussagen.
Heike Wiese studierte Germanistik und Philosophie in Göttingen. Im Jahre 1997 promovierte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema "Zahl und Numerale: Eine Untersuchung zur Korrelation sprachlicher und konzeptueller Strukturen", und 2003 habilitierte sie sich dort zum Thema "Sprachliche Arbitrarität als Schnittstellenphänomen". Zu ihren Forschungsgebieten gehören Syntax, Semantik und Morphologie, grammatische Aspekte von Kiezdeutsch ("Kanak Sprak") sowie Sprache als kognitives System.
Hinweis an die Redaktionen:
Zeit der Vorlesung: Donnerstag, 26. April 2007, 16.15 Uhr
Ort der Vorlesung: Universitätskomplex Am Neuen Palais, Haus 11, Raum 0.09
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Heike Wiese aus dem Institut für Germanistik der Universität Potsdam telefonisch unter 0331/977-4222, E-Mail: heike.wiese@uni-potsdam.de zur Verfügung.
Diese Medieninformation ist auch unter
http://www.uni-potsdam.de/pressmitt/2007/pm071_07.htm im Internet abrufbar.
Criteria of this press release:
Language / literature
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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