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Wissenschaft
Die weltweite Organisation der Wirtschaftshistoriker, die International Economic History Association (IEHA), hat den Tübinger Wirtschaftswissenschaftler Professor Jörg Baten kürzlich zu ihrem Generalsekretär gewählt. Zum ersten Mal seit ihrer Gründung in den 1950er Jahren bekleidet damit ein deutscher Wissenschaftler dieses Amt.
Wirtschaftshistoriker erforschen beispielsweise, warum sich heute ärmere Länder in der Vergangenheit weniger günstig entwickelten und warum heute reiche Länder einen Vorsprung erreichten. Es ist unumstritten, dass nur eine langfristige Perspektive die wichtigsten Rätsel der Wirtschaftswissenschaften lösen kann. Die globale Zusammenarbeit wirtschaftshistorischer Forschung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, nicht zuletzt dank der IEHA, deren Tätigkeit nun von Tübingen aus koordiniert werden soll. Gerade für die Zukunft hat das Verständnis der langfristigen Entwicklung große Bedeutung. Die Wirtschaftshistoriker erforschen zum Beispiel auch, wie groß das Gefährdungspotential einer zusammenbrechenden Globalisierung sein könnte, indem sie den Kollaps der ersten Globalisierungswelle (1850-1914) studieren.
Eines der Ziele, die Baten mit der IEHA in den nächsten Jahren verfolgt, wird sein, die Forschungsinfrastruktur durch sogenannte "Data Hubs" zu verbessern. Das sind Internet-Datenbanken zu zentralen Themen, die weltweit erhobene Wirtschaftsdaten zur langfristigen Entwicklung zusammenführen. Dazu erforschen Baten und sein Team das biologische Wohlergehen wie Gesundheit, Lebenserwartung und Ernährungsqualität, sowie die Trends von Bildung und Unternehmergeist in langfristiger Perspektive. Darüber hinaus plant Baten erstmalig ein Übersichtswerk zur Wirtschaftsgeschichte herauszugeben, das von Autoren aus aller Welt gemeinsam verfasst werden soll.
Nähere Informationen:
Prof. Dr. Jörg Baten
Wirtschaftswissenschaftliches Seminar
Mohlstraße 36
72074 Tübingen
Tel.: (07071) 29-72985
E-Mail: joerg.baten@uni-tuebingen.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, History / archaeology, Law, Politics, Social studies
transregional, national
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German
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