idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/10/2007 09:44

Mikrokalk - die kleinsten Brustkrebszeichen wurden neu bewertet

Bernhard Lewerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Röntgengesellschaft e.V.

    350 Mammographie-Experten trafen sich am Samstag, dem 5. Mai 2007 in Frankfurt am Main, um im Kampf gegen Brustkrebs gemeinsame Standards zur Beurteilung von Verkalkungen in der Brust zu erarbeiten.

    Je früher ein Brustkrebs oder sein Vorstadium entdeckt wird, desto größer ist die Heilungschance für die betroffene Frau. Von dieser Erkenntnis wurde die Einführung des bundesweiten Mammographie-Screenings geleitet. Basis der Beurteilung, ob ein begründeter Verdacht auf bösartige Veränderungen
    vorliegt, ist das Röntgenbild. Hier erkennt der geschulte Arzt an bestimmten
    Zeichen und Strukturen, ob die Patientin zu einer weiteren
    Verdachtsabklärung einbestellt werden soll. Ein äußerst wichtiges Zeichen
    für den befundenden Arzt sind dabei kleine Kalkeinsprengsel in den
    Milchgängen der weiblichen Brust, der so genannte Mikrokalk.

    Anhand der Lage und der Struktur des Mikrokalks kann der Arzt bestimmen, mit
    welcher Wahrscheinlichkeit bösartige Veränderungen vorliegen und welche
    weiteren Schritte notwendig wären. Die Beurteilung der
    Mikrokalk-Strukturen erfordert große Erfahrung in der Interpretation von
    Röntgenbildern, da schon geringe Unterschiede in Form und Verteilung des
    Mikrokalks eine ganz andere Beurteilung des Befundes bedeuten
    können.

    Am 5. Mai 2007 trafen sich in den Sälen der IHK Frankfurt
    350 in der Brustkrebsdiagnostik erfahrene Ärzte aus ganz Deutschland zum ersten Konsensustreffen dieser Art in der Mammadiagnostik. Ziel dieses Treffens, an dem die Vertreter der Referenzzentren sowie zahlreiche
    programmverantwortliche Ärzte für das Mammographie-Screening teilnahmen, war
    es, den gegenwärtigen Wissensstand abzuklären. Als wchtigste Aufgabe der
    Teilnehmer wurden jedoch gemeinsame Standards für die Brustkrebsdiagnostik erarbeitet. Um den Sachverstand aller anwesenden
    Experten einzubringen, waren alle Teilnehmer mit Sendern ausgestattet worden, die
    es ihnen erlaubten, über bestimmte Vorschläge und Fragen der Experten sofort
    per Knopfdruck abzustimmen. Damit wurde sichergestellt, dass die Erfahrungen
    aus der täglichen Praxis in die Festlegung der Untersuchungsstandards
    einfließen konnten.

    "Wenn wir unsere Erfahrung bündeln und uns auf allgemein akzeptierte
    Standards festlegen, gewinnen wir für die gefährdeten Frauen lebenswichtige
    Zeit und ersparen anderen unnötige Nachuntersuchungen oder fragwürdige
    Biopsien", konstatiert Prof. Müller-Schimpfle (Frankfurt), der
    wissenschaftliche Leiter dieser Veranstaltung.

    Und so gelang es den Teilnehmern am Ende tatsächlich, wichtige Festlegungen im Konsens oder zumindest mit klaren Mehrheitsentscheidungen zu treffen, welcher Mikrokalk per Vakuumbiopsie abzuklären ist und wie hoch das Risiko für Brustkrebs für verschiedene wichtige Mikrokalktypen einzuschätzen ist. Langwierige und trotz langer Konstanz dennoch oftmals nicht sicher gutartige Kalkgruppen mit einem Brustkrebsrisiko über 2% werden durch die neue Einteilung besser in biopsiewürdige Befunde und - jetzt seltener - kontrollwürdige Befunde unterteilt.

    Prof. Dr. Markus Müller-Schimpfle, für die Radiologie zuständiger Chefarzt an den Städtischen Kliniken Frankfurt-Höchst, Stv. Leiter des dortigen EUSOMA-Brustzentrums und Partner der Radiologischen Gemeinschaftspraxis
    Mainzer Landstrasse/Höchst, hat das Konsensustreffen Mikrokalk in Zusammenarbeit mit der AG Mammadiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
    vorbereitet. Die Organisation dieser wichtigen Veranstaltung hat die
    Deutsche Röntgengesellschaft/Akademie für Fort- und Weiterbildung in der
    Radiologie übernommen.

    Kontaktadresse:

    Chefarzt Prof. Dr. med. Markus Müller-Schimpfle
    Radiologisches Zentralinstitut
    Städt. Kliniken Frankfurt/M-Höchst
    Gotenstraße 6-8
    65929 Frankfurt/Main
    Tel.: 069/3106-2818
    eMail: mms@skfh.de

    Bernhard Lewerich
    Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
    Straße des 17. Juni 114
    10623 Berlin
    Tel. 030 916 070 12
    eMail: blewerich@drg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).