idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Zum Europatag am 9. Mai, an dem vor 57 Jahren Robert Schuman den Grundstein für die heutige Europäische Union legte, hatte das EU-Referat am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Neben einem Einblick in die europäische Forschungsförderung hatten Besucher Gelegenheit, ausgewählte EU-Projekte des Instituts näher kennen zu lernen.
Der Geschäftsführende Direktor, Prof. Christian Griesinger, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Anwesenden. Anschließend gab der Leiter des EU-Referats am Institut, Dr. Joachim Bormann, einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Europäischen Union. Zwar werde in diesem Jahr der 50. Jahrestag der Römischen Verträge gefeiert - am 25. März 1957 unterzeichneten sechs Staaten (Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande) in Rom die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Vorläufer war aber die bereits seit 1951 bestehende "Montan-Union" (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl), eine erste Etappe auf dem Weg der wirtschaftlichen Einigung Europas und eigentliche Keimzelle der heutigen EU. Den Plan zur Gründung einer Montan-Union hatte der französische Außenminister Robert Schuman zusammen mit Jean Monnet am 9. Mai 1950 verkündet. Seit 1986 wird der Jahrestag dieser "Schuman-Erklärung" offiziell als Europatag gefeiert.
Heute umfasst die EU 27 Mitgliedstaaten mit 493 Millionen Einwohnern und behandelt eine Vielfalt von Fragen, die sich unmittelbar auf unser tägliches Leben auswirken. Viele Richtlinien und Verordnungen werden im Ministerrat und im europäischen Parlament erlassen, um später in nationales Recht umgesetzt zu werden. Etwa 70% der deutschen Gesetze kämen ursprünglich aus dem Europäischen Parlament, erläuterte Dr. Bormann. Das ausführende Organ der EU ist dabei die EU-Kommission, die dafür weit reichende Gesetzgebungs-, Verwaltungs-, Aufsichts- und Kontrollbefugnisse erhalten habe.
Dieser Gesetzgebungsprozess hat auch Konsequenzen für die Forschungspolitik, denn Forschung und technologische Entwicklung sind für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Staaten von entscheidender Bedeutung. Um auf dem Weltmarkt mit den USA und Japan mithalten zu können, finanziert die EU zahlreiche Forschungsprojekte, an denen sich in der Regel mehrere europäische Länder beteiligen. Die Forschungsförderung stellt, nach der Landwirtschaft und den Strukturfonds, das drittgrößte Budget der EU dar; dies sind allerdings kaum mehr als 4 Prozent des gesamten Haushalts.
Forschungsrahmenprogramme sind das Hauptinstrument der EU für die Forschungsfinanzierung in Europa. Im 6. Rahmenprogramm (2002-2006; 17,5 Milliarden Euro) konnte die Max-Planck-Gesellschaft europäische Fördergelder in Höhe von 155 Millionen Euro einwerben. Mit 28 genehmigten Projekten und einem Förderanteil von insgesamt 12,7 Millionen Euro profitiert das MPI für biophysikalische Chemie in Göttingen ganz besonders von dem Geldsegen aus Brüssel und nimmt einen Spitzenplatz in der Max-Planck-Gesellschaft ein. Acht Projekte werden in Göttingen wissenschaftlich und administrativ koordiniert. Neben internationalen Verbundprojekten (Netzwerken) mit z.T. 20-30 Partnern aus ganz Europa, deren Schwerpunkte in der Bio- und Nanotechnologie liegen, werden vor allem auch "Marie-Curie"-Projekte zur Förderung der Mobilität und der Karrieren von Wissenschaftlern unterstützt. Schon vorher hatte Prof. Griesinger auf die hohe Qualität der Anträge im 6. Forschungsrahmenprogramm hingewiesen: Von insgesamt 60 Forschungsanträgen seien 32 genehmigt worden, dies sei eine sehr gute Bewilligungsquote. Den vier Göttinger Max-Planck-Instituten stehen insgesamt 14,4 Mio Euro Fördergelder für 5 Jahre zur Verfügung.
Zu den Aufgaben des EU-Referats am MPI für biopyhsikalische Chemie gehören u.a. die Vorbereitung, Unterstützung und Koordination von EU-Projekten mit Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft, den nationalen Kontaktstellen, der EU-Kommission in Brüssel und gegebenenfalls Industriepartnern.
Rückfragen an:
Dr. Joachim Bormann, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, EU-Referat, Am Fassberg 11, 37077 Göttingen, Tel: 0551 201 -1076, Fax: -1175, eMail: j.bormann@gwdg.de
http://www.mpibpc.mpg.de/PR/2007/ - aktuelle Pressemeldungen des Instituts
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology, Mathematics, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy
transregional, national
Organisational matters, Science policy
German
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