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Wissenschaft
Als erster brachte ein Doktorand der Physik seine Dissertation als elektronische Pflichtveröffentlichung in das Medienarchiv der Universitätsbibliothek (UB) ein - Viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen Ablieferung
Der Senat der Universität Heidelberg ermöglichte in seiner Sitzung am 21. März die "Dissertation online". Er beschloss, dass die Fakultäten bis zur Anpassung der einzelnen Promotionsordnungen bei der Veröffentlichung ihrer Dissertationen bereits ohne eine entsprechende Regelung die elektronische Publikation zulassen können. Schon zehn Tage nach dem Beschluss brachte ein Doktorand der Physik seine Dissertation als erste elektronische Pflichtveröffentlichung in das Medienarchiv der Universitätsbibliothek (UB) ein.
Im Beisein der Erwerbungsleitung lieferte er zusätzlich persönlich in der Monographienakzession vier Ausdrucke ab. In Stichproben wurde die Übereinstimmung von elektronisch deponierter Arbeit und Ausdruck ermittelt. Dann erhielt der Doktorand von der UB die Bestätigung, dass er seiner Ablieferungspflicht Genüge getan hatte, so dass dem Führen des Doktortitels nichts mehr im Wege stand. Bis Ostern wurden zwei weitere Dissertationen aus der Physik und eine aus der Biologie originär im Medienarchiv veröffentlicht. Und telefonische Ankündigungen von weiteren Promovenden liegen auch schon vor.
Der Bibliotheks- und der EDV-Ausschuss der Universität unter dem Vorsitz von Prorektor Prof. Dr. Heinz Horner hatten angeregt, die neue Veröffentlichungsvariante neben dem traditionellen Verlagsdruck, der Massenvervielfältigung im Copy-Shop oder der Erstellung von zweieinhalb Dutzend Mikrofiches zu ermöglichen. Die Universitätsbibliothek Heidelberg hatte sich bereits viele Monate zuvor edv-technisch auf die Bereitstellung, Archivierung, Erschließung und Benutzung von elektronischen Hochschulpublikationen wie zum Beispiel Büchern, Aufsätzen, Preprints, Vorlesungsmaterialien, Videos und eben auch Prüfungsarbeiten eingestellt und einen Server für derartige Materialien eingerichtet, das Helios/Medienarchiv.
Die Dokumente in Helios werden archiviert, ihre Verfügbarkeit unter der ihnen zugeordneten Adresse (URL) wird langfristig gewährleistet - bei einzelnen Publikationstypen wie zum Beispiel Preprints auf Wunsch des Autors auch befristet. Sie können über HELIOS/ Medienarchiv recherchiert werden. Die Universitätsbibliothek sorgt darüber hinaus für den Nachweis in Suchhilfen im WWW, in der Verbunddatenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbunds und im lokalen Katalog der Universitätsbibliothek Heidi (abhängig vom Typ der Publikation).
Weltweit schnell zu finden, sofort am Bildschirm lesbar
Eine Online-Dissertation ist nicht nur weltweit bibliographisch recherchierbar, sondern auch sofort im Volltext über das WWW am Bildschirm lesbar - eine zeit- und betriebswirtschaftlich aufwendige Fernleihe entfällt. Dabei ist das Original-Layout durch die Speicherung im speziellen Dokumentenformat PDF (Portable Document Format) oder notfalls als PostScript-Datei gewährleistet.
Für den Doktoranden beschränkt sich der bisher in der Regel nicht unerhebliche finanzielle Aufwand für einen Druckkostenzuschuss bei einer Verlagsproduktion auf den Ausdruck von vier Ablieferungsexemplaren. Zusätzliche Ausdrucke werden nur von der Fakultät des Doktoranden selbst für das eigene Haus gefordert. Von den vier Pflichtexemplaren gehen zwei an die Deutsche Bibliothek, eines an die jeweilige DFG-Sondersammelgebietsbibliothek, und ein Exemplar wird in der UB Heidelberg archiviert.
Auch die elektronische Fassung wird in Kopie weitergeleitet, nämlich ebenfalls an die Deutsche Bibliothek sowie voraussichtlich auch an das Bibliotheksservice-Zentrum Baden Württemberg in Konstanz.
Neben der weltweiten Verfügbarkeit und dem Einsparen von Veröffentlichungskosten bietet eine Online-Disser-tation aber auch inhaltliche Vorteile: Bei Helios/Medien-archiv handelt es sich um einen Multimediaserver. Es kann folglich eine Dissertation neben Text, Graphiken und farbigen Abbildungen auch Videosequenzen mit Ton oder animierte Modelle und Ähnliches enthalten - ein sicherlich nicht unerheblicher Mehrwert für manche Untersuchung.
Rückfragen bitte an:
Universitätsbibliothek Heidelberg, Öffentlichkeitsarbeit
Ralf Werner Wildermuth
Tel. 06221 542626, Fax 542623,
Ralf.Wildermuth@urz.uni-heidelberg.de
oder: Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Organisational matters
German
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