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05/29/2007 13:19

Dt. Schlaganfall-Gesellschaft: Kokain und Amphetamine können Schlaganfall auslösen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft:
    Kokain und Amphetamine können Schlaganfall auslösen

    Berlin - Drogen sind bei jungen Menschen zu einer häufigen Ursache von Schlaganfällen geworden. Vor allem der Konsum von Kokain und Amphetaminen ist gefährlich, warnt die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft anlässlich einer US-Studie. Sie hatte ergeben, dass in der Altergruppe der 18- bis 44-jährigen jeder siebte Schlaganfall durch Drogenkonsum ausgelöst wurde.

    "Amphetamine und Kokain können den Blutdruck schlagartig erhöhen, bei Kokain kann es auch zu einem Gefäßkrampf kommen", warnt Professor Dr. med. Martin Grond, 1. Vorsitzende der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und Chefarzt am Kreiskrankenhaus Siegen. Bei Amphetaminen können Blutgefäße im Gehirn platzen, es kommt zur Hirnblutung. Die US-Studie hat ergeben, dass Amphetamin-Konsumenten ein fünffach erhöhtes Risiko für eine Hirnblutung haben, den sogenannten hämorrhagischen Schlaganfall. "Er führt zu massiven Hirnschäden und endet häufig tödlich", erläutert Grond. Die andere Form ist der ischämische Schlaganfall, ausgelöst durch eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Auch hier sterben innerhalb weniger Minuten die Hirnzellen ab. Nach der US-Studie verdoppelte Kokain sowohl das Risiko des ischämischen als auch des hämorrhagischen Schlaganfalls.

    Grond warnt davor, die Wirkung von Amphetaminen und Kokain zu verharmlosen. Gerade junge Menschen seien sich der Gefahren oft nicht bewusst. Für sie seien Schlaganfälle eine Erkrankung älterer Menschen. Ein schwerer Irrtum, wie die tägliche Erfahrung an den Stroke Units, den Spezialabteilungen für Schlaganfall-Patienten, zeigen. "Immer wieder sehen wir Patienten, die mit 40, 30 oder sogar schon mit 20 Jahren einen Schlaganfall erleiden", erläutert Martin Grond. Ein tragischer Anblick, wenn man bedenkt welche schwerwiegenden Folgen ein Schlaganfall auf das Leben eines Betroffenen haben kann, so der Experte weiter. In Deutschland haben in der Altergruppe von 12 bis 59 Jahren 1.645.00 Personen Erfahrung mit Amphetaminen. In Bezug auf Kokain sind es 1.463.000 Personen der gleichen Altergruppe, so der "REITOX Bericht für Deutschland 2006".

    Quellen:
    Westover AN; McBride, S; Haley R: Stroke in Young Adults Who Abuse Amphetamines or Cocaine. A Population-Based Study of Hospitalized Patients. Arch Gen Psychiatry 2007; 64: 495-502.

    Bericht 2006 des nationalen REITOX-Knotenpunkts an die EBDD; DEUTSCHLAND; Neue Entwicklungen, Trends und Hintergrundinformationen zu Schwerpunktthemen; Drogensituation 2006; http://www.dbdd.de/home.htm

    Pressekontakt für Rückfragen:
    Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
    Pressestelle
    Silke Jakobi
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel: 0711 8931 163
    Fax: 0711 89 31 167
    E-Mail: jakobi@medizinkommunikation.org


    More information:

    http://www.dsg-info.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

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