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Wissenschaft
Der diesjährige Ruzicka-Preis geht an Prof. Wendelin Stark vom Institut für Chemie und Bioingenieurwissenschaften der ETH Zürich für seine Arbeiten über hoch funktionalisierte Nanopartikel. Der mit 10'000 CHF dotierte Ruzicka-Preis ist neben dem Werner-Preis der bedeutendste Schweizer Preis für Nachwuchsförderung in der Chemie und wird bereits zum 50. Mal verliehen.
Der Ruzicka-Preis belohnt alljährlich junge Forschertalente, die eine herausragende Forschungsarbeit veröffentlicht haben. Prof. Stark erhält den Ruzicka-Preis als Anerkennung für seine Entwicklung von chemisch funktionalisierbaren Nano-Magneten, welche eine magnetische Verankerung einzelner Moleküle oder Proteine ermöglichen.
Kleinste Partikel von oft nur wenigen Nanometern (nm = Milliardstel Meter) Grösse haben einzigartige Eigenschaften, da sie von ihrer Struktur her zwischen einzelnen Molekülen und klassischen Feststoffen anzusiedeln sind. In der Forschung von Prof. Stark geht es darum, diese sogenannten Nanopartikel durch chemische Prozesse zu kontrollieren und so die gewünschten Eigenschaften zu erzeugen, die sich dann konkret verwenden lassen. In Zusammenarbeit mit dem Unispital Zürich wurde z. B. ein neues watteähnliches Material entwickelt, das die Heilung von Knochen wesentlich erleichtert. Mediziner können das Material mühelos in den defekten Knochen einfügen, was die entsprechenden Operationen vereinfacht.
In der organischen Chemie ist es oft entscheidend, dass Moleküle schnell und problemlos aus einer Mischung extrahiert werden können. Prof. Stark ist es anfangs 2007 gelungen, eine direkte Verbindung zwischen einzelnen Molekülen und kleinsten, metallischen, magnetischen Partikeln herzustellen. Dazu verwendet er Nanopartikel mit einer perfekt kristallisierten, 1-2 nm dicken Kohlenstoffschicht auf der Oberfläche. So werden die sonst äusserst reaktiven Partikel gegen Oxidation oder Abbau geschützt. Moleküle, an denen solche magnetische Nanopartikel hängen, können nun aus einer komplexen Mischung effizient herausgetrennt werden.
Die Erforschung und Herstellung neuer Moleküle wird dadurch stark vereinfacht und einzelne Verfahrensschritte können oft innerhalb weniger Minuten durchgeführt werden. Der Anwendungsbereich dieser metallischen Nano-Magnete ist dementsprechend breit. Besonders in der pharmazeutischen Forschung dürften die Partikel in der Produktion neuer Wirkstoffe und der Entwicklung schnellerer Diagnoseverfahren vermehrt zum Einsatz kommen.
Der Ruzicka-Preis:
Der Preis, der nach dem Nobelpreisträger Leopold Ruzicka benannt ist, wird seit 1957 an junge Forscher vergeben, die eine herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Chemie veröffentlicht haben. Der Ruzicka-Preis wird durch Gelder aus der schweizerischen chemischen Industrie ermöglicht und ist neben dem Werner-Preis der bedeutendste Schweizer Preis für Nachwuchsförderung in der Chemie. Namen wie Richard Ernst (Magnetische Resonanz, Nobelpreis 1991) und Charles Weissmann (Prionenforschung) sind auf der Liste der Preisträger. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 7. Juni 2007 um 16.45 Uhr im Hörsaalgebäude HCI auf dem Campus ETH Hönggerberg im Hörsaal J3 statt.
Für weitere Informationen:
Prof. Dimos Poulikakos
Vizepräsident Forschung
Telefon +41 44 632 20 39
dimos.poulikakos@sl.ethz.ch
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results
German
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