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06/08/2007 10:55

Die Außenpolitische Absicherung des Wiedervereinigungsprozesses

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Ringvorlesung am 12. Juni mit dem ehemaligen Botschafter Peter Hartmann

    Die "Außenpolitische Absicherung des Wiedervereinigungsprozesses" steht im Blick der nächsten Ringvorlesung zur Deutschen Einheit am kommenden Dienstag (12. Juni). Der ehemalige Deutsche Botschafter und Vertreter des Bundeskanzleramts in der deutschen Verhandlungsdelegation Dr. Peter Hartmann wird dabei u.a. auf die Zwei-plus-Vier-Verhandlungen zurückblicken.

    "Der demokratische Aufbruch in der DDR war entscheidend dafür, dass die deutsche Frage auf die Tagesordnung der Internationen Politik kam. Gelöst werden musste sie aber am Verhandlungstisch", so Hartmann, der zu diesem Zeitpunkt stellvertretender Leiter der Abteilung für Außen-, Sicherheits- und Europapolitik im Bundeskanzleramt war. "Die USA sind Anfang 1990 als erste für baldige Verhandlungen über die Wiedervereinigung eingetreten. Die Teilnahme sollte auf die beiden deutschen Staaten und die Vier Mächte beschränkt bleiben". Außenminister Genscher habe auf die Formel "Zwei plus Vier" bestanden, um deutlich zu machen, dass die Deutschen nicht unter der Vormundschaft der Vier Mächte verhandelten. Der Vertrag "über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland" wurde am 12. September 1990 in Moskau unterzeichnet. "Noch vor der Wiedervereinigung wurden die Rechte der Vier Mächte suspendiert". Mit dem "Zwei-plus-Vier-Vertrag" habe die deutsche Politik ihre wesentlichen außenpolitischen Ziele erreicht, so Hartmann. "Es bleibt das historische Verdienst von Bundeskanzler Kohl und Außenminister Genscher, diese Ziele mit Beharrlichkeit und sicherem Gespür für die deutsche Interessenlage durchgesetzt zu haben - und dies auf eine Weise, die den Deutschen auch für die weitere Zukunft das Vertrauen ihrer Nachbarn in West und Ost sicherte".

    Dr. Peter Hartmann studierte Philosophie, Geschichte und Politische Wissenschaft in Frankfurt, Rom, Köln und Freiburg/Schweiz. Nach einem Volontariat bei der "Aachener Volkszeitung" trat er 1965 in den Auswärtigen Dienst ein. Er war u.a. Attaché an der Botschaft Washington, Wirtschaftsreferent am Generalkonsulat Karatschi und Kulturreferent an der Botschaft Buenos Aires. Von 1993 bis 95 war er Deutscher Botschafter in London, danach Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und von 1998 bis 2001 Deutscher Botschafter in Paris.

    "Deutsche Einheit - ein Projekt" ist der Titel der 14. Ringvorlesung der Universität, die in diesem Sommersemester wieder gemeinsam mit der Fachhochschule veranstaltet wird. In der Ringvorlesung soll eine Zwischenbilanz versucht werden. Redner aus der Universität und der Fachhochschule, Wissenschaftler anderer Universitäten, aber auch Politiker wie Bernhard Vogel sowie der Schriftsteller Landolf Scherzer werden sich mit Fragen beschäftigen wie diesen: Was wurde richtig gemacht? Wo ist die Einheit gelungen? Wo sind nach 17 Jahren immer noch Defizite zu verzeichnen? Was hätte anders gemacht werden müssen angesichts der Chance zur Wiedervereinigung des seit 1945 faktisch geteilten Landes?
    Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Stadtverwaltung Erfurt und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringer Allgemeine präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr im Rathausfestsaal) in insgesamt 11 Veranstaltungen Vorträge ausgewiesener Experten. Den Abschlussvortrag hält der ehemalige Thüringer Ministerpräsident Professor Dr. Bernhard Vogel.

    Nächster Termin der Reihe: 19.06.2007, 18.00 Uhr, Rathausfestsaal, "Von der Notgemeinschaft zum Familienunternehmen. Sozialer Gestaltwandel ostdeutscher Industriebetriebe nach der Wende", PD Dr. Katharina Bluhm, Universität Jena


    More information:

    http://www.uni-erfurt.de/presse/veranstaltungen/ringvorlesung/


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, History / archaeology, Law, Politics, Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

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