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06/22/2007 14:24

"Licht für die Gesundheit": Neue optische Lösungen für die Medizin fanden große Beachtung in der internationalen Fachwelt

Dr. Marion Jürgens Öffentlichkeitsarbeit
Forschungsschwerpunkt Biophotonik

    Jena/München, 22.06.2007. Krankheiten in ihren Ursachen verstehen, sie früh erkennen und gezielt bekämpfen - diese Visionen verbinden die Teilnehmer der internationalen Fachtagung "Biophotonics 2007", die in den vergangenen Tagen in München im Rahmen des internationalen World of Photonics Congress und der LASER 2007, der weltweit größten Fachmesse für die Photonik-Industrie, stattfand. Organisator der Tagung war Prof. Dr. Jürgen Popp von der Universität Jena. Er vertritt als Sprecher den Forschungsschwerpunkt Biophotonik, einen Zusammenschluss deutscher Förderprojekte zur Entwicklung von neuen optischen Lösungen für biologische und medizinische Fragestellungen.

    Nach nationalen Veranstaltungen in Jena 2005 und München 2006 hatte der Forschungsschwerpunkt in diesem Jahr gezielt zu einem europäischen Treffen eingeladen, um den wissenschaftlichen Austausch im sich rasch entwickelnden Fachgebiet über die Ländergrenzen zu fördern und gemeinsame Perspektiven anzuregen. Die internationale Tagung "Biophotonics 2007" wertet Jürgen Popp als vollen Erfolg. Insgesamt rund 150 Mediziner, Physiker, Chemiker und Biologen diskutierten die aktuellen Aspekte ihrer Arbeit. Als besonderes Highlight konnte Popp Prof. Dr. Stefan Hell begrüßen, der einen gutbesuchten Einführungsvortrag über die "Lichtmikroskopie mit ungekannter Schärfe" hielt. Knapp 250 Zuhörer waren gekommen, um sich über Hells wissenschaftliche Arbeit zu informieren, die in der Fachwelt derzeit für viel Aufsehen sorgt und im vergangenen Jahr mit dem Zukunftspreis des Deutschen Bundespräsidenten ausgezeichnet wurde. Weitere hochkarätige Redner kamen unter anderem aus Russland, Taiwan und Frankreich.

    Eingebettet in ein vielseitiges Programm mit anderen Themen der Photonischen Technologien fand das aufstrebende Fachgebiet der Biophotonik auf dem Münchner Kongress große Beachtung. In der Eröffnungsansprache wies Rudolf Strohmeier als Vertreter der Europäischen Kommission auf das enorme Potenzial der Biophotonik hin. Deren Lösungen für die Medizin werden konkrete Verbesserungen für den einzelnen Patienten und spürbare Entlastungen für das Gesundheitssystem bringen, so Strohmeier. Als konkrete Beispiele nannte er den Einsatz minimalinvasiver Instrumente wie moderne Endoskope oder optische Sensoren für die Blutzuckermessung. Die Biophotonik sei bereits heute ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Europa, dem zugehörigen Gerätemarkt werde für die nächsten Jahre ein Wachstum von mehr als 20% prognostiziert.

    Die deutsche Forschungsförderung habe dieses Potential schon früh erkannt, betonte Physikochemiker Popp in seiner Rede zur Begrüßung der Teilnehmer. Schon 2001 rief das Bundesforschungsministerium daher den Forschungsschwerpunkt Biophotonik ins Leben. Unter diesem Dach haben sich seither mehr als 100 Firmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in 26 Forschungsverbünden zusammengefunden, um unter dem gemeinsamen Stichwort "Licht für die Gesundheit" optische Methoden für bessere und schnellere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für Krebs, Infektionen und andere Volkskrankheiten zu erforschen. Rund 50 Millionen Euro hat die Bundesregierung bereits in diese Zukunftstechnologie fließen lassen, die industriellen Partner haben ihrerseits annähernd denselben Betrag investiert.

    Die enge Zusammenarbeit akademischer Forscher mit Firmen im Forschungsschwerpunkt Biophotonik mündet rasch in konkret den Patienten zugute kommenden Verfahren und Geräten. So präsentierten Forschungsverbünde im Rahmen einer kleinen Ausstellung in München unter anderem Prototypen für neue Schnelltests zur Früherkennung von Krebs und Herz-Kreislaufkrankheiten, die künftig direkt in der Arztpraxis durchgeführt werden könnten. Weiterhin wurde ein neues fluoreszenzbasiertes Endoskopieverfahren zur minimalinvasiven Erkennung und Therapie von Darmkrebs vorgestellt. Bereits auf dem Weg zur Markteinführung befindet sich ein neuartiges Pollen-Erkennungssystem, das Allergikern erlaubt, sich über hohe Pollenkonzentrationen zeitnah zu informieren.

    Nicht ohne Stolz führte Jürgen Popp Journalisten und hochrangige Vertreter des Bundesforschungsministeriums durch die Ausstellung. Es sei für ihn "besonders befriedigend, dass unsere Forschungsergebnisse konkrete Verbesserungen für kranke Menschen bringen," betonte der 41jährige. Auf dem großen Erfolg des diesjährigen Treffens will er sich indes nicht ausruhen. Für das kommende Jahr plant der Forschungsschwerpunkt weitere Aktivitäten auf europäischer Ebene.

    Kontakt:
    Dr. Marion Jürgens
    Forschungsschwerpunkt Biophotonik - Öffentlichkeitsarbeit
    Universität Jena, Institut für Physikalische Chemie
    Tel: 03641/ 206 034, Fax: 03641/ 206 044
    E-Mail: marion.juergens@uni-jena.de


    More information:

    http://www.biophotonik.org - Internetauftritt des Forschungsschwerpunktes Biophotonik


    Images

    Der Sprecher des Forschungsschwerpunktes Biophotonik, Prof. Dr. Jürgen Popp, erläutert Dr. Frank Schlie-Roosen, Leiter des BMBF-Referats "Optische Technologien", und Dr. Holger Junge, Abteilungsleiter Laser- und Optikforschung im VDI-Technologiezentrum, die jüngsten Erfolge der Förderprojekte. Die gestern zu Ende gegangene Tagung "Biophotonics 2007" stieß beim internationalen Fachpublikum auf großes Interesse.
    Der Sprecher des Forschungsschwerpunktes Biophotonik, Prof. Dr. Jürgen Popp, erläutert Dr. Frank Sch ...
    Foto: M. Strehle, Universität Jena. Weitere Fotomotive auf Anfrage erhältlich.
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    Criteria of this press release:
    Mathematics, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
    German


     

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